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LOT 0075

A Yoruba Pair of Staffs of the Oro Society, "eluku oro"

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Stab-Paar der Oro-Gesellschaft, "eluku oro"
Yoruba, Ijebu-Ode, Nigeria
Mit Sockel / with base
Gelbguss. H 44 cm und 44,5 cm

Provenienz:
Galerie Walu, Zürich (1987).

Thermolumineszenz-Altersbestimmung: 400 Jahre (+/- 20 %).

Dieses Paar wurde von Hans Witte (1928-2006) im 2005 wie folgt beschrieben:

"Die Beziehung zwischen Oro und Ogboni/Oshugbo zeigt sich in den Oro-Stäben, die wie komplizierte edan ogboni aussehen. Sie tragen nicht nur einen Menschenkopf oder eine Menschenfigur auf jedem Stab, sondern zwei oder gelegentlich drei.199 Diese Stäbe heissen eluku oro. Ogboni-Mitglieder in Iwo berichteten mir 1976, dass eluku der Bote, Soldat oder Polizist von Oro sei. Die Stäbe heissen auch ikuku oro und sind somit ein Verweis auf iku, den Tod.

Über die genaue Verwendung diese Stäbe sind nur wenige Informationen vorhanden. Evelyn Roache vermutet, dass sie während der Diskussion bedeutender Gerichtsfälle im Ogboni-Haus ausgestellt oder zumindest aufbewahrt werden, um so die Geheimhaltung der Beratungen und die Einmütigkeit der Entscheidungen sicherzustellen. Die Bestärkung der Solidarität und der Geheimhaltung scheint die Hauptfunktion der Stäbe innerhalb des iledi zu sein. Bezüglich ihres mehr oder minder öffentlichen Gebrauchs führt Roache weiter aus, dass die Stäbe die Mitglieder des Kultes begleiten, wenn diese zum Tod und ohne Begräbnis Verurteilte abholen und in den heiligen Hain Oros jenseits der Dorfgrenze am Rand von Oros dunklem und schrecklichem heimatlichem Wald führen. Dort werden sie in den Boden gesteckt, bis Oros Geist auftaucht und sein Opfer schnell jenseits der Wolken und ausser Sicht entführt. Wenn sie ihre Pflicht erfüllt haben, werden sie in weisse Tücher gewickelt und bis zum nächsten göttlichen Besuch weggestellt. Auch W. Fagg schreibt, dass Oro-Priester diese Stäbe mit sich trugen, wenn sie in einer Tanzprozession zum Haus der verurteilten Person gingen.

Wir verfügen nicht über genügend gesicherte Informationen, um die Ikonografie der eluku oro zufrieden stellend erklären zu können. Zweifellos hat das Motiv der Doppelung dieselbe Bedeutung wie bei den edan ogboni und in den onile-Figuren, d.h., es drückt Solidarität und Zusammenarbeit aus. Die Darstellung von bärtigen Frauen und Männern mit Frauenbrüsten bezieht sich auf den geschlechtsneutralen Status von Ältesten und Ahnen. Dennoch bleiben in diesem Zusammenhang noch viele Fragen unbeantwortet.

Jeder Stab dieses Paares ist an der Spitze mit einer bärtigen Männerfigur sowie mit einer ebenfalls bärtigen Frauenfigur versehen. An den Seiten der Köpfe aller Figuren sowie der Unterkörper der Frauen verlaufen Bänder mit Ösen, an denen Schellen befestigt werden können. Alle Figuren sind sitzend dargestellt, die Frauen formen mit den Fäusten den Oshugbo-Gruss. Ein Mann hält mit beiden Händen eine Pfeife im Mund, der andere ein Paar edan oshugbo."

CHF 4 000 / 8 000
EUR 3 440 / 6 880
Condition Report: The condition (wear, eventual cracks, tear, other imperfections and the effects of aging etc. if applicable) of this lot is as visible on the multiple photos we have uploaded for your documentation.

Please feel free to contact Hammer Auktionen for all questions you might have regarding this lot (info@hammerauktionen.ch).

------------------------------------

Der Zustand (allfällige Abnutzung, Gebrauchsspuren, Risse, eventuelle andere Beeinträchtigungen und die Altersspuren usw.) dieses Lots ist auf den Fotos, die wir für Ihre Dokumentation hochgeladen haben, zu sehen.

Für alle Fragen zu diesem Objekt steht Ihnen Hammer Auktionen gerne zur Verfügung (info@hammerauktionen.ch).

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Estimate
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Time, Location
03 Jul 2020
Switzerland, Basel
Auction House
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Stab-Paar der Oro-Gesellschaft, "eluku oro"
Yoruba, Ijebu-Ode, Nigeria
Mit Sockel / with base
Gelbguss. H 44 cm und 44,5 cm

Provenienz:
Galerie Walu, Zürich (1987).

Thermolumineszenz-Altersbestimmung: 400 Jahre (+/- 20 %).

Dieses Paar wurde von Hans Witte (1928-2006) im 2005 wie folgt beschrieben:

"Die Beziehung zwischen Oro und Ogboni/Oshugbo zeigt sich in den Oro-Stäben, die wie komplizierte edan ogboni aussehen. Sie tragen nicht nur einen Menschenkopf oder eine Menschenfigur auf jedem Stab, sondern zwei oder gelegentlich drei.199 Diese Stäbe heissen eluku oro. Ogboni-Mitglieder in Iwo berichteten mir 1976, dass eluku der Bote, Soldat oder Polizist von Oro sei. Die Stäbe heissen auch ikuku oro und sind somit ein Verweis auf iku, den Tod.

Über die genaue Verwendung diese Stäbe sind nur wenige Informationen vorhanden. Evelyn Roache vermutet, dass sie während der Diskussion bedeutender Gerichtsfälle im Ogboni-Haus ausgestellt oder zumindest aufbewahrt werden, um so die Geheimhaltung der Beratungen und die Einmütigkeit der Entscheidungen sicherzustellen. Die Bestärkung der Solidarität und der Geheimhaltung scheint die Hauptfunktion der Stäbe innerhalb des iledi zu sein. Bezüglich ihres mehr oder minder öffentlichen Gebrauchs führt Roache weiter aus, dass die Stäbe die Mitglieder des Kultes begleiten, wenn diese zum Tod und ohne Begräbnis Verurteilte abholen und in den heiligen Hain Oros jenseits der Dorfgrenze am Rand von Oros dunklem und schrecklichem heimatlichem Wald führen. Dort werden sie in den Boden gesteckt, bis Oros Geist auftaucht und sein Opfer schnell jenseits der Wolken und ausser Sicht entführt. Wenn sie ihre Pflicht erfüllt haben, werden sie in weisse Tücher gewickelt und bis zum nächsten göttlichen Besuch weggestellt. Auch W. Fagg schreibt, dass Oro-Priester diese Stäbe mit sich trugen, wenn sie in einer Tanzprozession zum Haus der verurteilten Person gingen.

Wir verfügen nicht über genügend gesicherte Informationen, um die Ikonografie der eluku oro zufrieden stellend erklären zu können. Zweifellos hat das Motiv der Doppelung dieselbe Bedeutung wie bei den edan ogboni und in den onile-Figuren, d.h., es drückt Solidarität und Zusammenarbeit aus. Die Darstellung von bärtigen Frauen und Männern mit Frauenbrüsten bezieht sich auf den geschlechtsneutralen Status von Ältesten und Ahnen. Dennoch bleiben in diesem Zusammenhang noch viele Fragen unbeantwortet.

Jeder Stab dieses Paares ist an der Spitze mit einer bärtigen Männerfigur sowie mit einer ebenfalls bärtigen Frauenfigur versehen. An den Seiten der Köpfe aller Figuren sowie der Unterkörper der Frauen verlaufen Bänder mit Ösen, an denen Schellen befestigt werden können. Alle Figuren sind sitzend dargestellt, die Frauen formen mit den Fäusten den Oshugbo-Gruss. Ein Mann hält mit beiden Händen eine Pfeife im Mund, der andere ein Paar edan oshugbo."

CHF 4 000 / 8 000
EUR 3 440 / 6 880
Condition Report: The condition (wear, eventual cracks, tear, other imperfections and the effects of aging etc. if applicable) of this lot is as visible on the multiple photos we have uploaded for your documentation.

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Für alle Fragen zu diesem Objekt steht Ihnen Hammer Auktionen gerne zur Verfügung (info@hammerauktionen.ch).

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03 Jul 2020
Switzerland, Basel
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