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LOT 498

Anthonie Palamedesz, 1601 Delft – 1673 Amsterdam, Die Anbetung des goldenen Kalbes

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Öl auf Holz, erneut auf Holz hinterlegt.
78,5 x 112 cm.
Links unten signiert und datiert „A. Palamedesz 1651“.
Ungerahmt.

Das Goldene Kalb war nach der Bibel (Ex 32,1-29) ein Kultbild, das die Israeliten nach ihrem Auszug aus Ägypten schufen, während ihr Gott ihrem Anführer Moses auf dem Berg Sinai die Tora offenbarte. Die biblische Szene ist auf dem Gemälde in eine weite bergige Landschaft versetzt. Besonders hervorgehoben wird im Vordergrund links, unter hohen, bis zum Himmel reichenden alten, teils knorrigen Eichenbäumen, eine Festtagsgesellschaft, die sich darunter versammelt hat, mit reichen Platten von Speisen und zahlreichen Krügen mit Getränken, in höfischer Kleidung. Besonders auffallend eine junge Frau am linken Bildrand, in eleganter gelb-blauer Kleidung mit großem kreisrunden Hut, die einem Kind in ihren Armen gerade die Brust reicht und aufmerksam aus dem Bild herausschaut. Hinter dieser Gesellschaft, zwischen den Bäumen, tanzende Figuren des etwas niederen Standes vor Wirtshausszelten. Nach rechts in der Landschaft ist das eigentliche Bildthema zu erkennen, eine Menschenmenge umtanzt eine Säule, auf der ein goldenes Kalb aufgestellt ist, einige sind sogar auf die Knie gegegangen, um das Kalb, ein Götzenbild, anzubeten. Weiter hinten links ist das biblische Gegenstück zu dieser heidnischen Verehrung wiedergegeben: Moses und Aaron opfern mit einigen Begleitern an einem Rauchaltar. Auffallend an dem Gemälde ist die Tatsache, dass der eigentliche theologische Sachverhalt zur Seite gerückt wird, während die üppige Bewirtung höfischer Figuren mit erlesenen Speisen und Früchten auf zahlreichen Tellern und Schüsseln, einschließlich eines quadratischen goldenen Weinkühlers, zum Hauptgegenstand gemacht wird.
Das Gemälde ist sicher dahingehend zu deuten, dass dem Goldenen Zeitalter des 17. Jahrhunderts aufkommende Prunkliebe, Völlerei und Trinkgelage im übertragenen Sinn als „Tanz um das Goldene Kalb“ zu verstehen sind. Damit ist das Gemälde auch als Sozialkritik der Zeit zu verstehen. (13403531) (18)

Anthonie Palamedesz,
1601 Delft – 1673 Amsterdam

THE ADORATION OF THE GOLDEN CALF
Oil on panel, laid again on panel.
78.5 x 112 cm.
Signed and dated “A. Palamedesz 1651” lower left.
Unframed.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
Unlock
Time, Location
08 Dec 2022
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Holz, erneut auf Holz hinterlegt.
78,5 x 112 cm.
Links unten signiert und datiert „A. Palamedesz 1651“.
Ungerahmt.

Das Goldene Kalb war nach der Bibel (Ex 32,1-29) ein Kultbild, das die Israeliten nach ihrem Auszug aus Ägypten schufen, während ihr Gott ihrem Anführer Moses auf dem Berg Sinai die Tora offenbarte. Die biblische Szene ist auf dem Gemälde in eine weite bergige Landschaft versetzt. Besonders hervorgehoben wird im Vordergrund links, unter hohen, bis zum Himmel reichenden alten, teils knorrigen Eichenbäumen, eine Festtagsgesellschaft, die sich darunter versammelt hat, mit reichen Platten von Speisen und zahlreichen Krügen mit Getränken, in höfischer Kleidung. Besonders auffallend eine junge Frau am linken Bildrand, in eleganter gelb-blauer Kleidung mit großem kreisrunden Hut, die einem Kind in ihren Armen gerade die Brust reicht und aufmerksam aus dem Bild herausschaut. Hinter dieser Gesellschaft, zwischen den Bäumen, tanzende Figuren des etwas niederen Standes vor Wirtshausszelten. Nach rechts in der Landschaft ist das eigentliche Bildthema zu erkennen, eine Menschenmenge umtanzt eine Säule, auf der ein goldenes Kalb aufgestellt ist, einige sind sogar auf die Knie gegegangen, um das Kalb, ein Götzenbild, anzubeten. Weiter hinten links ist das biblische Gegenstück zu dieser heidnischen Verehrung wiedergegeben: Moses und Aaron opfern mit einigen Begleitern an einem Rauchaltar. Auffallend an dem Gemälde ist die Tatsache, dass der eigentliche theologische Sachverhalt zur Seite gerückt wird, während die üppige Bewirtung höfischer Figuren mit erlesenen Speisen und Früchten auf zahlreichen Tellern und Schüsseln, einschließlich eines quadratischen goldenen Weinkühlers, zum Hauptgegenstand gemacht wird.
Das Gemälde ist sicher dahingehend zu deuten, dass dem Goldenen Zeitalter des 17. Jahrhunderts aufkommende Prunkliebe, Völlerei und Trinkgelage im übertragenen Sinn als „Tanz um das Goldene Kalb“ zu verstehen sind. Damit ist das Gemälde auch als Sozialkritik der Zeit zu verstehen. (13403531) (18)

Anthonie Palamedesz,
1601 Delft – 1673 Amsterdam

THE ADORATION OF THE GOLDEN CALF
Oil on panel, laid again on panel.
78.5 x 112 cm.
Signed and dated “A. Palamedesz 1651” lower left.
Unframed.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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08 Dec 2022
Germany, Munich
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