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LOT 177

Bernardo Bellotto, genannt „Canaletto“, 1721 Venedig – 1780 Warschau, DER NEUMARKT IN DRESDEN MIT BLICK AUF DIE FRAUENKIRCHE

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Öl auf Leinwand.
62 x 96 cm.

Further information on this artwork

Dem Gemälde ist eine ausführlich dokumentierte Expertise beigegeben, von Dario Succi, Gorizia, mit Vergleichs- und weiteren Literaturangaben.

Der Betrachterstandpunkt ist aus einem erhobenen Geschoss eines Gebäudes am Jüdenhof, einem intimen Nebenplatz des Neumarktes anzunehmen. Hauptmerkmal ist dabei die mit hoher Kuppel aufragende Frauenkirche, 1726-43 von George Bähr errichtet, kriegszerstört und erst in den letzten Jahren wieder aufgebaut. Ihr kurzer Seitenarm ragt zwischen den Kaufmannsgebäuden hervor. Rechts davon riegelt die Alte Hauptwache den Platz ab, ein niedriger, längsziehender Bau, ehemals, „Corps de Garde“ oder Altstädter Wache, mit Laubengang, 1715 errichtet, allerdings bereits nach Schäden des Siebenjährigen Krieges dann 1766 abgerissen. Mehrere Gemälde Belottos, darunter das hier vorliegende, haben dieses Gebäude vor Vergessenheit bewahrt, als Erinnerung an ein untergegangenes Baudenkmal der Stadt.

Es sind nicht zuletzt die hier genannten Bauten, die eine Datierung des Gemälde präzisieren lassen, also ab 1745 und vor 1749, als der Stich erschienen ist.

Von den bekannt gewordenen Versionen der Dresdener Neumarktvedute darf wohl jene Ausführung als erste gesehen werden, die den Platz mit dem Einzug König Augusts III, in seiner goldenen, achtspännig gezogenen Kutsche mit entsprechendem Gefolge zeigt. Diese Version dürfte auch im Auftrag des Herrschers erfolgt sein, der als Sohn Augusts des Starken nach seiner Thronbesteigung 1733 Dresden eigentlich erst zum höchsten Glanzpunkt geführt hat, durch seine berühmten Gemäldesammlungen, Förderung der Oper von Weltruhm und Bereicherung der Stadt durch Prachtgebäude. Die vorliegende Variante zeigt den Platz nun mit reicher Figurenstaffage, als Wiedergabe des alltäglichen Lebens in der Barockstadt. Dadurch wird das Schauinteresse weit mehr auf die Platzarchitektur gelenkt. So nimmt auch das links im Sonnenlicht stehende „Johanneum“ einen prominenten Stellenwert ein, ein Bau von Paul Buchner, 1747 als Gemäldegalerie errichtet, der die berühmten Bildersammlungen Augusts enthielt, die dann erst 1855 in einen Semperbau transferiert wurden. Die vorgelegte Treppe war für das Erreichen des Obergeschosses zu Pferde gedacht.

Von der bekannteren, auch im Stich verbreiteten Version nimmt die Forschung an, dass Bellotto zum Zweck der würdigen Präsentation des prunkvollen Kutscheneinzuges des Auftraggebers den Platzraum größer dargestellt hat, als er wirklich ist. Diese Vorgehensweise einer künstlerischen Freiheit findet sich im 18. Jahrhundert nicht selten. Jüngere kunsthistorische Forschung durch Stefan Herzig hat den Sachverhalt geklärt (siehe Montage): Bellotto hat das Gebäude rechts im Bild, den Giebelbau des alten „Gewandhauses“, weiter nach rechts gerückt, sodass die nach hinten aus dem Platz ziehende Pirnaische Gasse sichtbar wird, was perspektivisch eigentlich nicht möglich wäre, dies jedoch, um dem Kutschengespann weiteren Raum zu geben. Doch damit ist auch im vorliegenden Bild eine gesamtheitliche Vedute ermöglicht worden.

Auch das das alte zweigiebelige Gewandhaus rechts ging im Zuge des Abrisses der Wache 1766 verlustig, später nicht wieder aufgebaut und erst in neuester Zeit durch einen Hotelbau ersetzt.

Das Gemälde ist eines der wesentlichen und bedeutenden Dokumente des barocken Dresden. Neben der Wiedergabe der alten Stadtbaustruktur sind hier auch die zahlreichen Personen auf dem Platz, einzeln oder in Gruppen gezeigt, lebendige Erinnerungen an die städtische Gesellschaft der Rokokozeit. Szenen, in denen sich Handwerker mit ihren Geräten ebenso finden wie Höflinge, Kinder oder spielende Hunde, immer bietet die Darstellung dem Auge eine lebendige Sicht auf das Dresden des 18. Jahrhunderts. Die Feinheit der Pinselführung gibt zudem auch die architektonischen Details in akribischer Genauigkeit wieder.

Bellotto, der neben Dresden auch die Städte Warschau und Wien verewigt hat, war der Neffe des seinerzeit schon berühmten Vedutenmalers Giovanni Antonio Canal, genannt Canaletto (1697-1768). Dieser hatte sein Talent schon früh entdeckt und ihn in seine Werkstatt aufgenommen. 1738 wurde er Zunftmitglied in Venedig. Die Pinselhandschrift von Onkel und Neffe ist oft schwer zu unterscheiden. Laut Kowalczyk lässt sich bei Bernardo eine härtere, kontrastreichere Auffassung in den Architekturdetails feststellen, was auch auf unser vorliegendes Werk zutrifft. In Dresden von August III gerufen und vom Ersten Minister Graf Heinrich von Brühl unterstützt, wurde er alsbald Dresdener Hofmaler, mit einem nicht unerheblichen Jahresgehalt. Dazu übernahm das Königspaar auch die Patenschaft für die Kinder des Malers.

Der Hauptzyklus von 14 Dresdener Veduten befindet sich in der dortigen Gemäldegalerie, die Bilder entstanden bis 1754. Davon wurden 13 im Auftrag des Grafen Brühl in gleicher Größe nochmals wiederholt, sodass Bellotto erst ab 1753 sich der Veduten der Nachbarstadt Pirna annehmen konnte. Erst nachdem ab 1760 die Aufträge nachließen, begab er sich nach Warschau an den Hof des neuen polnischen Königs Stanislaw II. Auch dort schuf er Veduten, in denen die zeitgemäße Figurenstaffage nun einen wichtigen Platz in der Bildauffassung einnehmen sollte, von denen viele sich sogar als identifizierbar erwiesen haben. Inwieweit solches auch bei vorliegendem Dresdenbild zutrifft, wurde bislang noch nicht geklärt. A.R.

Literatur:
Andreas Henning, Sebastian Oesinghaus, Sabine Bendfeldt, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister (Hrsg.): Bernardo Bellotto: Der Canaletto-Blick. Sandstein Verlag, Dresden 2011.
Angelo Walther, Bernardo Bellotto genannt Canaletto: ein Venezianer malte Dresden, Pirna und den Königstein. Verlag der Kunst, Dresden 2006.
Stefan Kozakiewicz, Bellotto, Bernardo, in: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Bd 7: Bartolucci-Bellotto. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1965. Und 1972; dort Bd. II, Nr. 297, 301.).
Alberto Rizzi, Bernardo Bellotto, Dresda, Vienna, Monaco, 1996, S. 143. (1240595) (11)

Bernardo Bellotto,
also known as “Canaletto”,
1721 Venice – 1780 Warsaw
THE NEW MARKET SQUARE IN DRESDEN WITH VIEW OF THE CHURCH OF OUR LADY Oil on canvas.
62 x 96 cm.

A detailed expert’s report by Dario Succi, Gorizia, with examples of comparison and further bibliographical references is enclosed.

The supposed viewpoint for this vista is from an upper story of a building at Jüdenhof, an intimate square besides the New Market in Dresden. The key aspect of the depiction is the towering dome of the Church of our Lady [Frauenkirche] built by George Bähr 1726-43, destroyed during the Second World War and rebuilt in recent years. The building of the old Main Guard [Alte Hauptwache] is closing the square off to the right; built in 1715 it was already in 1766 demolished after the damage caused by the Seven Years’ War. Several paintings by Bellotto including the one on offer for sale in this lot have preserved this forgotten historic building as a memory. It is not just the aforementioned buildings that allow a narrowing down of the painting’s creation date, i.e. between 1745 and before 1749, when the engraving was published.

Of the known versions of the Dresden New Market Square vedutas, a version depicting King Augustus III in his gold state coach pulled by eight horses marching onto the square with his respective entourage can probably be considered the first. This version is likely to have been a commission by the sovereign who came to the throne in 1733, following the death of his father Augustus II the Strong and it was under his rule that Dresden reached its heyday due to his famous collection of paintings, his promotion of the opera to world fame and by enhancing the cityscape with magnificent buildings. The version on offer for sale here shows the square with rich figural staffage, a rendition of everyday life of this Baroque city. This also directs the viewer’s interest to the architecture surrounding the square. The so-called “Johanneum” can be seen on the left, bathed in sunlight and assuming a prominent position. It was designed by Paul Buchner in 1747 as a picture gallery to hold Augustus’ famous collection before it was transferred to the Semper Gallery in 1855. The staircase on the front of the building was originally intended to reach the upper floor on horseback. Researchers believe that Bellotto depicted the square bigger than in real life in order to accommodate the magnificent carriage parade of the patron of this painting with regards to the more known version, which was also published as an engraving. This type of artistic licence is not uncommon during the 18th century. More recent art historical research carried out by Stefan Herzig helped to clarify the facts (see photomontage): Bellotto has moved the building on the right, the old gabled “Gewandhauses” [cloth house], so that an alley at the back of the square, the so called “Pirnaische Gasse” shows, a perspective that would normally not be possible but gives the horse-drawn carriage a wider space. This also allowed for an overall veduta in the painting on offer for sale here. The “Gewandhaus” with the two gables on the right was also lost when the old Main Guard was demolished in 1766 and not rebuilt until recently, when it was replaced by a hotel building. The painting is a significant and important document of Dresden during the Baroque era. Apart from the depiction of the old building structure of the city, the figural staffage depicted as individuals or in groups gives a lively impression of the urban society during the rococo period. Various scenes such as craftsmen with their tools, courtiers, children or dogs playing catch the eye and give a lively impression of 18th century life in Dresden.
The fineness of the brushwork also conveys the architectural detail with meticulous precision.

Bellotto, who, besides Dresden, also immortalized the...

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Estimate
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Time, Location
24 Sep 2020
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Leinwand.
62 x 96 cm.

Further information on this artwork

Dem Gemälde ist eine ausführlich dokumentierte Expertise beigegeben, von Dario Succi, Gorizia, mit Vergleichs- und weiteren Literaturangaben.

Der Betrachterstandpunkt ist aus einem erhobenen Geschoss eines Gebäudes am Jüdenhof, einem intimen Nebenplatz des Neumarktes anzunehmen. Hauptmerkmal ist dabei die mit hoher Kuppel aufragende Frauenkirche, 1726-43 von George Bähr errichtet, kriegszerstört und erst in den letzten Jahren wieder aufgebaut. Ihr kurzer Seitenarm ragt zwischen den Kaufmannsgebäuden hervor. Rechts davon riegelt die Alte Hauptwache den Platz ab, ein niedriger, längsziehender Bau, ehemals, „Corps de Garde“ oder Altstädter Wache, mit Laubengang, 1715 errichtet, allerdings bereits nach Schäden des Siebenjährigen Krieges dann 1766 abgerissen. Mehrere Gemälde Belottos, darunter das hier vorliegende, haben dieses Gebäude vor Vergessenheit bewahrt, als Erinnerung an ein untergegangenes Baudenkmal der Stadt.

Es sind nicht zuletzt die hier genannten Bauten, die eine Datierung des Gemälde präzisieren lassen, also ab 1745 und vor 1749, als der Stich erschienen ist.

Von den bekannt gewordenen Versionen der Dresdener Neumarktvedute darf wohl jene Ausführung als erste gesehen werden, die den Platz mit dem Einzug König Augusts III, in seiner goldenen, achtspännig gezogenen Kutsche mit entsprechendem Gefolge zeigt. Diese Version dürfte auch im Auftrag des Herrschers erfolgt sein, der als Sohn Augusts des Starken nach seiner Thronbesteigung 1733 Dresden eigentlich erst zum höchsten Glanzpunkt geführt hat, durch seine berühmten Gemäldesammlungen, Förderung der Oper von Weltruhm und Bereicherung der Stadt durch Prachtgebäude. Die vorliegende Variante zeigt den Platz nun mit reicher Figurenstaffage, als Wiedergabe des alltäglichen Lebens in der Barockstadt. Dadurch wird das Schauinteresse weit mehr auf die Platzarchitektur gelenkt. So nimmt auch das links im Sonnenlicht stehende „Johanneum“ einen prominenten Stellenwert ein, ein Bau von Paul Buchner, 1747 als Gemäldegalerie errichtet, der die berühmten Bildersammlungen Augusts enthielt, die dann erst 1855 in einen Semperbau transferiert wurden. Die vorgelegte Treppe war für das Erreichen des Obergeschosses zu Pferde gedacht.

Von der bekannteren, auch im Stich verbreiteten Version nimmt die Forschung an, dass Bellotto zum Zweck der würdigen Präsentation des prunkvollen Kutscheneinzuges des Auftraggebers den Platzraum größer dargestellt hat, als er wirklich ist. Diese Vorgehensweise einer künstlerischen Freiheit findet sich im 18. Jahrhundert nicht selten. Jüngere kunsthistorische Forschung durch Stefan Herzig hat den Sachverhalt geklärt (siehe Montage): Bellotto hat das Gebäude rechts im Bild, den Giebelbau des alten „Gewandhauses“, weiter nach rechts gerückt, sodass die nach hinten aus dem Platz ziehende Pirnaische Gasse sichtbar wird, was perspektivisch eigentlich nicht möglich wäre, dies jedoch, um dem Kutschengespann weiteren Raum zu geben. Doch damit ist auch im vorliegenden Bild eine gesamtheitliche Vedute ermöglicht worden.

Auch das das alte zweigiebelige Gewandhaus rechts ging im Zuge des Abrisses der Wache 1766 verlustig, später nicht wieder aufgebaut und erst in neuester Zeit durch einen Hotelbau ersetzt.

Das Gemälde ist eines der wesentlichen und bedeutenden Dokumente des barocken Dresden. Neben der Wiedergabe der alten Stadtbaustruktur sind hier auch die zahlreichen Personen auf dem Platz, einzeln oder in Gruppen gezeigt, lebendige Erinnerungen an die städtische Gesellschaft der Rokokozeit. Szenen, in denen sich Handwerker mit ihren Geräten ebenso finden wie Höflinge, Kinder oder spielende Hunde, immer bietet die Darstellung dem Auge eine lebendige Sicht auf das Dresden des 18. Jahrhunderts. Die Feinheit der Pinselführung gibt zudem auch die architektonischen Details in akribischer Genauigkeit wieder.

Bellotto, der neben Dresden auch die Städte Warschau und Wien verewigt hat, war der Neffe des seinerzeit schon berühmten Vedutenmalers Giovanni Antonio Canal, genannt Canaletto (1697-1768). Dieser hatte sein Talent schon früh entdeckt und ihn in seine Werkstatt aufgenommen. 1738 wurde er Zunftmitglied in Venedig. Die Pinselhandschrift von Onkel und Neffe ist oft schwer zu unterscheiden. Laut Kowalczyk lässt sich bei Bernardo eine härtere, kontrastreichere Auffassung in den Architekturdetails feststellen, was auch auf unser vorliegendes Werk zutrifft. In Dresden von August III gerufen und vom Ersten Minister Graf Heinrich von Brühl unterstützt, wurde er alsbald Dresdener Hofmaler, mit einem nicht unerheblichen Jahresgehalt. Dazu übernahm das Königspaar auch die Patenschaft für die Kinder des Malers.

Der Hauptzyklus von 14 Dresdener Veduten befindet sich in der dortigen Gemäldegalerie, die Bilder entstanden bis 1754. Davon wurden 13 im Auftrag des Grafen Brühl in gleicher Größe nochmals wiederholt, sodass Bellotto erst ab 1753 sich der Veduten der Nachbarstadt Pirna annehmen konnte. Erst nachdem ab 1760 die Aufträge nachließen, begab er sich nach Warschau an den Hof des neuen polnischen Königs Stanislaw II. Auch dort schuf er Veduten, in denen die zeitgemäße Figurenstaffage nun einen wichtigen Platz in der Bildauffassung einnehmen sollte, von denen viele sich sogar als identifizierbar erwiesen haben. Inwieweit solches auch bei vorliegendem Dresdenbild zutrifft, wurde bislang noch nicht geklärt. A.R.

Literatur:
Andreas Henning, Sebastian Oesinghaus, Sabine Bendfeldt, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister (Hrsg.): Bernardo Bellotto: Der Canaletto-Blick. Sandstein Verlag, Dresden 2011.
Angelo Walther, Bernardo Bellotto genannt Canaletto: ein Venezianer malte Dresden, Pirna und den Königstein. Verlag der Kunst, Dresden 2006.
Stefan Kozakiewicz, Bellotto, Bernardo, in: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Bd 7: Bartolucci-Bellotto. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1965. Und 1972; dort Bd. II, Nr. 297, 301.).
Alberto Rizzi, Bernardo Bellotto, Dresda, Vienna, Monaco, 1996, S. 143. (1240595) (11)

Bernardo Bellotto,
also known as “Canaletto”,
1721 Venice – 1780 Warsaw
THE NEW MARKET SQUARE IN DRESDEN WITH VIEW OF THE CHURCH OF OUR LADY Oil on canvas.
62 x 96 cm.

A detailed expert’s report by Dario Succi, Gorizia, with examples of comparison and further bibliographical references is enclosed.

The supposed viewpoint for this vista is from an upper story of a building at Jüdenhof, an intimate square besides the New Market in Dresden. The key aspect of the depiction is the towering dome of the Church of our Lady [Frauenkirche] built by George Bähr 1726-43, destroyed during the Second World War and rebuilt in recent years. The building of the old Main Guard [Alte Hauptwache] is closing the square off to the right; built in 1715 it was already in 1766 demolished after the damage caused by the Seven Years’ War. Several paintings by Bellotto including the one on offer for sale in this lot have preserved this forgotten historic building as a memory. It is not just the aforementioned buildings that allow a narrowing down of the painting’s creation date, i.e. between 1745 and before 1749, when the engraving was published.

Of the known versions of the Dresden New Market Square vedutas, a version depicting King Augustus III in his gold state coach pulled by eight horses marching onto the square with his respective entourage can probably be considered the first. This version is likely to have been a commission by the sovereign who came to the throne in 1733, following the death of his father Augustus II the Strong and it was under his rule that Dresden reached its heyday due to his famous collection of paintings, his promotion of the opera to world fame and by enhancing the cityscape with magnificent buildings. The version on offer for sale here shows the square with rich figural staffage, a rendition of everyday life of this Baroque city. This also directs the viewer’s interest to the architecture surrounding the square. The so-called “Johanneum” can be seen on the left, bathed in sunlight and assuming a prominent position. It was designed by Paul Buchner in 1747 as a picture gallery to hold Augustus’ famous collection before it was transferred to the Semper Gallery in 1855. The staircase on the front of the building was originally intended to reach the upper floor on horseback. Researchers believe that Bellotto depicted the square bigger than in real life in order to accommodate the magnificent carriage parade of the patron of this painting with regards to the more known version, which was also published as an engraving. This type of artistic licence is not uncommon during the 18th century. More recent art historical research carried out by Stefan Herzig helped to clarify the facts (see photomontage): Bellotto has moved the building on the right, the old gabled “Gewandhauses” [cloth house], so that an alley at the back of the square, the so called “Pirnaische Gasse” shows, a perspective that would normally not be possible but gives the horse-drawn carriage a wider space. This also allowed for an overall veduta in the painting on offer for sale here. The “Gewandhaus” with the two gables on the right was also lost when the old Main Guard was demolished in 1766 and not rebuilt until recently, when it was replaced by a hotel building. The painting is a significant and important document of Dresden during the Baroque era. Apart from the depiction of the old building structure of the city, the figural staffage depicted as individuals or in groups gives a lively impression of the urban society during the rococo period. Various scenes such as craftsmen with their tools, courtiers, children or dogs playing catch the eye and give a lively impression of 18th century life in Dresden.
The fineness of the brushwork also conveys the architectural detail with meticulous precision.

Bellotto, who, besides Dresden, also immortalized the...

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24 Sep 2020
Germany, Munich
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