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LOT 96

Claeis Gillis Claeissens, um 1536 Brüssel – um 1605, BILDNIS EINES ADELIGEN HERRN

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Öl auf Holz.
62,5 x 51 cm.

Beigegeben ein ausführlich dokumentiertes Gutachten von Prof. Dr. Dr. hc Jan De Maere, Rambrouch, vom 26.01.2023 mit Bildvergleichen und Literaturangaben.

Der Dargestellte im Dreiviertelbildnis richtet seinen Blick auf den Betrachter in der stolzen Weise einer höhergestellten Persönlichkeit. Sein kurzer schwarzer Kinnbart, der steife Stehkragen und die weißen Rüschen sind Ausdruck der Zeitmode. Obschon erkennbar, dass das enganliegende Gewand in seidenglänzendem Stoff gefertigt ist, mit gereihten Sticknähten und der Knopfleiste, so steht diese Bekleidung doch deutlich und bewusst in Nähe zu Harnisch-Darstellungen. Am eng geschnürten Ledergürtel hängt das Lederband des Schwertes, dessen Knauf die linke Hand umfängt, während die Rechte einen Lederhandschuh hält. Die Datierung (1563) am Oberrand hat sich als etwas spätere Zutat erwiesen, wohingegen die Expertise eine Entstehung des Bildes im Zeitraum von 1570/80 sieht.
Als Sohn des Historienmalers Pieter Claeissens d. Ä. und Bruder zweier Maler und eines Goldschmieds wurde der Künstler 1566 als Meister in die Lukasgilde aufgenommen, noch immer in der Werkstatt seines Vaters. 1589 wird er als Hofmaler des Alexander Farnese genannt, der die Niederlande regierte. So arbeitete er auch als Hofmaler für Albert VII von Österreich, Generalgouverneur von Flandern. Anders als sein Kollege Pieter Pourbus, der eher die die hochgestellte Gesellschaft portraitierte, verlegte sich Claeissens überwiegend auf Bildnisse höfischer Persönlichkeiten. Dies erklärt auch die aristokratische Steifheit in der Haltung seiner Portraits, was auch mit der Auffassung der spanisch-höfischen Vorstellungen zusammengeht, da sich der flämische Adel auch in der Mode an Spanien und Frankreich orientiert hat. Erstmals 2007 konnten Portraits seiner Hand zugewiesen werden, und erst 2015 ist ein monogrammiertes Bildnis aufgetaucht,das die Zuweisung an Claeissens, erlaubte. Der bräunliche Hintergrund hier im Bild ist typisches Merkmal für die Bildnisse Claeissens. Das Gemälde wurde früher Antonis Mor van Dashorst (Moro) zugeschrieben. A.R.

Provenienz:
Chez Popoff, Paris, Juli 1935. (13514337) (11)

ClaeIs Gillis Claeissens,
ca. 1536 Brussels – ca. 1605

PORTRAIT OF A NOBLEMAN

Oil on panel.
62.5 x 51 cm.

Accompanied by an extensive expert’s report by Professor Dr Dr hc Jan De Maere, Rambrouch, dated 26 January 2023 with image comparisons and bibliography.

Provenance:
Chez Popoff, Paris, July 1935.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
Unlock
Time, Location
30 Mar 2023
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Holz.
62,5 x 51 cm.

Beigegeben ein ausführlich dokumentiertes Gutachten von Prof. Dr. Dr. hc Jan De Maere, Rambrouch, vom 26.01.2023 mit Bildvergleichen und Literaturangaben.

Der Dargestellte im Dreiviertelbildnis richtet seinen Blick auf den Betrachter in der stolzen Weise einer höhergestellten Persönlichkeit. Sein kurzer schwarzer Kinnbart, der steife Stehkragen und die weißen Rüschen sind Ausdruck der Zeitmode. Obschon erkennbar, dass das enganliegende Gewand in seidenglänzendem Stoff gefertigt ist, mit gereihten Sticknähten und der Knopfleiste, so steht diese Bekleidung doch deutlich und bewusst in Nähe zu Harnisch-Darstellungen. Am eng geschnürten Ledergürtel hängt das Lederband des Schwertes, dessen Knauf die linke Hand umfängt, während die Rechte einen Lederhandschuh hält. Die Datierung (1563) am Oberrand hat sich als etwas spätere Zutat erwiesen, wohingegen die Expertise eine Entstehung des Bildes im Zeitraum von 1570/80 sieht.
Als Sohn des Historienmalers Pieter Claeissens d. Ä. und Bruder zweier Maler und eines Goldschmieds wurde der Künstler 1566 als Meister in die Lukasgilde aufgenommen, noch immer in der Werkstatt seines Vaters. 1589 wird er als Hofmaler des Alexander Farnese genannt, der die Niederlande regierte. So arbeitete er auch als Hofmaler für Albert VII von Österreich, Generalgouverneur von Flandern. Anders als sein Kollege Pieter Pourbus, der eher die die hochgestellte Gesellschaft portraitierte, verlegte sich Claeissens überwiegend auf Bildnisse höfischer Persönlichkeiten. Dies erklärt auch die aristokratische Steifheit in der Haltung seiner Portraits, was auch mit der Auffassung der spanisch-höfischen Vorstellungen zusammengeht, da sich der flämische Adel auch in der Mode an Spanien und Frankreich orientiert hat. Erstmals 2007 konnten Portraits seiner Hand zugewiesen werden, und erst 2015 ist ein monogrammiertes Bildnis aufgetaucht,das die Zuweisung an Claeissens, erlaubte. Der bräunliche Hintergrund hier im Bild ist typisches Merkmal für die Bildnisse Claeissens. Das Gemälde wurde früher Antonis Mor van Dashorst (Moro) zugeschrieben. A.R.

Provenienz:
Chez Popoff, Paris, Juli 1935. (13514337) (11)

ClaeIs Gillis Claeissens,
ca. 1536 Brussels – ca. 1605

PORTRAIT OF A NOBLEMAN

Oil on panel.
62.5 x 51 cm.

Accompanied by an extensive expert’s report by Professor Dr Dr hc Jan De Maere, Rambrouch, dated 26 January 2023 with image comparisons and bibliography.

Provenance:
Chez Popoff, Paris, July 1935.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Time, Location
30 Mar 2023
Germany, Munich
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