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LOT 156

Egon Schiele - Tulln 1890 - 1918 Wien - Bauernhaus - Farmhouse

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Tulln 1890 - 1918 Wien

Bauernhaus - Farmhouse

1917

Gouache und Kohle

44,3x29 cm

Unten links vom Künstler in Kohle signiert und datiert "Egon / Schiele / 1917"

Werkverzeichnis

Jane Kallir, Egon Schiele, The Complete Works, New York 1998, Nr. 2140

Provenienz

Wohl Slg. Fritz and Grete Blaskopf, Wien und London, durch Erbschaft an die Enkelkinder
Peter Spelham und Alexandra Aldham, England
Auktion Sotheby's, London, 5. Dezember 1985, Los 547, dort erworben von
Dr. Rathke Kunsthandel, Frankfurt am Main, dort erworben von
Slg. Dr. Hans Feith, Frankfurt am Main, von dort an
Dr. Hans und Dr. Elisabeth Feith-Stiftung, Frankfurt am Main

Zustand

Auf dünnem, cremefarbenem Velin, gebräunt. Vereinzelte Fleckchen, mit einer alt reparierten Ecke oben rechts, kleiner Einriss oben links. Die Farben frisch. In sehr guter Gesamterhaltung

Erläuterungen

Nach seiner militärischen Grundausbildung kam Egon Schiele 1917 wieder nach Wien. Von seinen wohlwollenden Vorgesetzten wurde er beauftragt, als Militärzeichner Räumlichkeiten der Truppe im ganzen Gebiet der k. u. k. Monarchie festzuhalten. Gleichzeitig hatte er das Mandat, unter seinen Malerfreunden geeignetes Material für die im Mai stattfindende österreichische "Kriegsausstellung" im Prater zu suchen. Er nahm selber an dieser Ausstellung teil. Die Besuche als Militärzeichner haben ihn Anfang Juni 1917 mit dem Sammler und Mäzen, Oberleutnant Karl Grünwald, zusammengebracht und nach Innsbruck und ins südlich davon gelegene Stubaital in Tirol geführt. Entstanden sind auf diesen "Inspektionsreisen" eindrückliche Skizzen der Vorratskammern und Lager der Truppe. Diese minutiösen Zeichnungen werden ihn inspiriert haben, auch die Häuser der Umgebung in allen Details festzuhalten. Am 10. Juni 1917 schrieb Schiele an seine Frau Edith aus Neustift im Stubaital "Gestern Samstag vormittag war ich am Berg Isel, mittags Bahnhof Restaurant Innsbruck. […] Jetzt geh ich Bauernhäuser zeichnen". Entstanden ist eine ganze Serie mit Arbeiten, die sich eindrücklich mit der ruralen Architektur in Tirol befasste
Diese oft minimalistischen, aber sehr detailreichen Landschaften und Studien, die Schiele in dieser Zeit anfertigte, markieren eine bedeutende formale Entwicklung in seinem Œuvre. Die hier angebotene Zeichnung ist in ihrer Reduktion wohl eines der schönsten Werke Schieles aus dieser Zeit. Das Bauernhaus thront auf einem Hügel und das Geschehen auf einem Nebenhügel rechts öffnet einen zweiten Narrationsstrang. Besonders sind die kleinen Figuren, die sich auf den Weg zum Bauernhaus machen. Jane Kallir schreibt dazu: "Die Einbeziehung der kleinen, menschlichen Figuren ist neu in Schieles Landschaften". Die meisten dieser sicherlich vor Ort entstandenen Kohlezeichnungen dieser Gruppe hat Schiele wohl später in Gouache koloriert, mit dem Einsatz weniger Farben erreichte er eine unglaubliche Dramatisierung und Akzentuierung der Szene
Eine der sehr seltenen, expressiven Landschaftsdarstellungen des Künstlers

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Estimate
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Time, Location
16 Jun 2023
Switzerland, Bern
Auction House
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Tulln 1890 - 1918 Wien

Bauernhaus - Farmhouse

1917

Gouache und Kohle

44,3x29 cm

Unten links vom Künstler in Kohle signiert und datiert "Egon / Schiele / 1917"

Werkverzeichnis

Jane Kallir, Egon Schiele, The Complete Works, New York 1998, Nr. 2140

Provenienz

Wohl Slg. Fritz and Grete Blaskopf, Wien und London, durch Erbschaft an die Enkelkinder
Peter Spelham und Alexandra Aldham, England
Auktion Sotheby's, London, 5. Dezember 1985, Los 547, dort erworben von
Dr. Rathke Kunsthandel, Frankfurt am Main, dort erworben von
Slg. Dr. Hans Feith, Frankfurt am Main, von dort an
Dr. Hans und Dr. Elisabeth Feith-Stiftung, Frankfurt am Main

Zustand

Auf dünnem, cremefarbenem Velin, gebräunt. Vereinzelte Fleckchen, mit einer alt reparierten Ecke oben rechts, kleiner Einriss oben links. Die Farben frisch. In sehr guter Gesamterhaltung

Erläuterungen

Nach seiner militärischen Grundausbildung kam Egon Schiele 1917 wieder nach Wien. Von seinen wohlwollenden Vorgesetzten wurde er beauftragt, als Militärzeichner Räumlichkeiten der Truppe im ganzen Gebiet der k. u. k. Monarchie festzuhalten. Gleichzeitig hatte er das Mandat, unter seinen Malerfreunden geeignetes Material für die im Mai stattfindende österreichische "Kriegsausstellung" im Prater zu suchen. Er nahm selber an dieser Ausstellung teil. Die Besuche als Militärzeichner haben ihn Anfang Juni 1917 mit dem Sammler und Mäzen, Oberleutnant Karl Grünwald, zusammengebracht und nach Innsbruck und ins südlich davon gelegene Stubaital in Tirol geführt. Entstanden sind auf diesen "Inspektionsreisen" eindrückliche Skizzen der Vorratskammern und Lager der Truppe. Diese minutiösen Zeichnungen werden ihn inspiriert haben, auch die Häuser der Umgebung in allen Details festzuhalten. Am 10. Juni 1917 schrieb Schiele an seine Frau Edith aus Neustift im Stubaital "Gestern Samstag vormittag war ich am Berg Isel, mittags Bahnhof Restaurant Innsbruck. […] Jetzt geh ich Bauernhäuser zeichnen". Entstanden ist eine ganze Serie mit Arbeiten, die sich eindrücklich mit der ruralen Architektur in Tirol befasste
Diese oft minimalistischen, aber sehr detailreichen Landschaften und Studien, die Schiele in dieser Zeit anfertigte, markieren eine bedeutende formale Entwicklung in seinem Œuvre. Die hier angebotene Zeichnung ist in ihrer Reduktion wohl eines der schönsten Werke Schieles aus dieser Zeit. Das Bauernhaus thront auf einem Hügel und das Geschehen auf einem Nebenhügel rechts öffnet einen zweiten Narrationsstrang. Besonders sind die kleinen Figuren, die sich auf den Weg zum Bauernhaus machen. Jane Kallir schreibt dazu: "Die Einbeziehung der kleinen, menschlichen Figuren ist neu in Schieles Landschaften". Die meisten dieser sicherlich vor Ort entstandenen Kohlezeichnungen dieser Gruppe hat Schiele wohl später in Gouache koloriert, mit dem Einsatz weniger Farben erreichte er eine unglaubliche Dramatisierung und Akzentuierung der Szene
Eine der sehr seltenen, expressiven Landschaftsdarstellungen des Künstlers

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16 Jun 2023
Switzerland, Bern
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