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LOT 193

Erasmus Quellinus d. J., 1607 Antwerpen – 1678, zug., BILDNIS EINER JUNGEN DAME/ VENUS

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Öl auf Leinwand.
38 x 46,5 cm.

Further information on this artwork

Das Bildnis weist schon beim ersten Eindruck auf die Malauffassung des Peter Paul Rubens hin, mit dem Erasmus Quellinus ab 1634 zusammengearbeitet hat. Damit wäre auch eine zeitliche Einordung des Bildes denkbar, da sich der Rubens‘sche Charakter noch sehr ausgeprägt zeigt, während der Maler in seinen späteren Jahren zu einer eigenen, weniger rubenesken Sprache fand. Die hohe Malqualität des vorliegenden Bildes lässt auch noch das enge Zusammenwirken mit Rubens erkennen. Gezeigt ist das verknappte Halbbildnis mit Wiedergabe des Kopfes, der nach rechts gerichtet ist, mit leicht lächelndem Blick nach unten. Der Oberkörper nur bis unterhalb der nackten Schulter wiedergegeben, wobei über die rechte Schulter ein weißes Tuch zieht. Die dunklen Augen, die geröteten Lippen, aber auch die Brauenbögen kontrastieren zum hellen Inkarnat. Die leichte Rötung der Wangen korrespondiert zum zinnoberroten Velum im rechten Hintergrund. Das durch eine Perlenkette hochgebundene, goldblonde Haar weist in den Schattenpartien auf das Grün in der linken Partie des Hintergrundes, und setzt sich im Schmuck des Perlenohrringes, sowie in der lose herabhängenden Haarlocke fort, während der dunkle, fast schwarze Senkrechtstreifen am linken Bildrand dem Bildganzen Festigung gibt.

Der dem Bild hier zugewiesene Maler, Sohn eines Bildhauers, erhielt eine umfangreiche Ausbildung in Wissenschaften und Sprachen, war Magister Artium, und wurde 1633 in die Antwerpener Lukasgilde aufgenommen. Nach dem Tod seines Lehrers Rubens wurde er zum offiziellen Stadtmaler Antwerpens ernannt. Die näheren möglichen Zusammenhänge mit der Entstehung des Bildes sind bislang noch nicht eruiert worden. Daher auch nicht, ob es sich möglicherweise um eine Studie im Auftrag Rubens handelt, oder wieweit hier ein Porträtgedanke zugrunde liegt. Selbst das Bildthema lässt unterschiedliche Ansichten zu. Die Deutung als Venus hätte hier wohl Vorrang. Eine Verwandtschaft mit „Das Pelzchen“ von Rubens (Wien) oder der Frauenfigur in dessen „Charitas Romana“ (Rijksmuseum Amsterdam) sowie eine Ähnlichkeit mit Rubens‘ Frau lässt sich nicht übersehen. A.R. (1241863) (1)

Erasmus Quellinus the Younger,
1607 Antwerp – 1678, attributed
PORTRAIT OF A YOUNG LADY/ VENUSOil on canvas.
38 x 46.5

Even at first glance, the portrait is reminiscent of the painting style of P.P. Rubens, with whom Erasmus Quellinus worked since 1634. This could assist in establishing a date of creation of this painting, as the Rubens influence is still quite pronounced. In his later career Quellinus found his own style, which was less dependent on Rubens. The context of the painting’s creation has, to date, not yet been fully determined. It has not been established if the present painting might have been a study on behalf of Rubens or was intended as a portrait. The subject of the painting also allows for various interpretations, with the most likely suggestion being that this is a depiction of Venus. There is an affinity with the Rubens painting The Fur (Kunsthistorisches Museum, Vienna) or the female figure of his Caritas Romana (Rijksmuseum, Amsterdam) and a resemblance with Rubens’ wife is also unmistakable.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
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Time, Location
24 Sep 2020
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Leinwand.
38 x 46,5 cm.

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Das Bildnis weist schon beim ersten Eindruck auf die Malauffassung des Peter Paul Rubens hin, mit dem Erasmus Quellinus ab 1634 zusammengearbeitet hat. Damit wäre auch eine zeitliche Einordung des Bildes denkbar, da sich der Rubens‘sche Charakter noch sehr ausgeprägt zeigt, während der Maler in seinen späteren Jahren zu einer eigenen, weniger rubenesken Sprache fand. Die hohe Malqualität des vorliegenden Bildes lässt auch noch das enge Zusammenwirken mit Rubens erkennen. Gezeigt ist das verknappte Halbbildnis mit Wiedergabe des Kopfes, der nach rechts gerichtet ist, mit leicht lächelndem Blick nach unten. Der Oberkörper nur bis unterhalb der nackten Schulter wiedergegeben, wobei über die rechte Schulter ein weißes Tuch zieht. Die dunklen Augen, die geröteten Lippen, aber auch die Brauenbögen kontrastieren zum hellen Inkarnat. Die leichte Rötung der Wangen korrespondiert zum zinnoberroten Velum im rechten Hintergrund. Das durch eine Perlenkette hochgebundene, goldblonde Haar weist in den Schattenpartien auf das Grün in der linken Partie des Hintergrundes, und setzt sich im Schmuck des Perlenohrringes, sowie in der lose herabhängenden Haarlocke fort, während der dunkle, fast schwarze Senkrechtstreifen am linken Bildrand dem Bildganzen Festigung gibt.

Der dem Bild hier zugewiesene Maler, Sohn eines Bildhauers, erhielt eine umfangreiche Ausbildung in Wissenschaften und Sprachen, war Magister Artium, und wurde 1633 in die Antwerpener Lukasgilde aufgenommen. Nach dem Tod seines Lehrers Rubens wurde er zum offiziellen Stadtmaler Antwerpens ernannt. Die näheren möglichen Zusammenhänge mit der Entstehung des Bildes sind bislang noch nicht eruiert worden. Daher auch nicht, ob es sich möglicherweise um eine Studie im Auftrag Rubens handelt, oder wieweit hier ein Porträtgedanke zugrunde liegt. Selbst das Bildthema lässt unterschiedliche Ansichten zu. Die Deutung als Venus hätte hier wohl Vorrang. Eine Verwandtschaft mit „Das Pelzchen“ von Rubens (Wien) oder der Frauenfigur in dessen „Charitas Romana“ (Rijksmuseum Amsterdam) sowie eine Ähnlichkeit mit Rubens‘ Frau lässt sich nicht übersehen. A.R. (1241863) (1)

Erasmus Quellinus the Younger,
1607 Antwerp – 1678, attributed
PORTRAIT OF A YOUNG LADY/ VENUSOil on canvas.
38 x 46.5

Even at first glance, the portrait is reminiscent of the painting style of P.P. Rubens, with whom Erasmus Quellinus worked since 1634. This could assist in establishing a date of creation of this painting, as the Rubens influence is still quite pronounced. In his later career Quellinus found his own style, which was less dependent on Rubens. The context of the painting’s creation has, to date, not yet been fully determined. It has not been established if the present painting might have been a study on behalf of Rubens or was intended as a portrait. The subject of the painting also allows for various interpretations, with the most likely suggestion being that this is a depiction of Venus. There is an affinity with the Rubens painting The Fur (Kunsthistorisches Museum, Vienna) or the female figure of his Caritas Romana (Rijksmuseum, Amsterdam) and a resemblance with Rubens’ wife is also unmistakable.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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24 Sep 2020
Germany, Munich
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