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LOT 699

Giorgio de Chirico, 1888 Volos – 1978 Rom, ETTORE E ANDROMACA, 1970

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Höhe: 49 cm.
Seitlich auf der Basis signiert und nummeriert „8/9“, hinten betitelt und mit Gießereistempel versehen „Bond. Rustic: Gi.Bi. Esse Verona Italy“.

Bronzeguss, poliert. Achtes von neun nummierierten Exemplaren, neben denen noch zwei Künstlerexemplare gegossen wurden. Wie auch schon in dem gleichnamigen Gemälde von 1917, das sich heute in der Galeria d‘Arte Moderna in Rom befindet, sind die dargestellten Figuren keine realen Gestalten, noch sind sie authentische, maßgeschneiderte Schaufensterpuppen; sie ähneln der Form von Schaufensterpuppen, weil die konstituierenden Elemente auf diese Weise zusammengesetzt sind, aber diese einzelnen Elemente sind abstrakte geometrische Figuren, so wie das Ganze abstrakt ist. Die Szene zeigt, dass sich die Liebenden bewusst sind, dass dies die letzte Umarmung vor einem blutigen und unerbittlichen Tod ist. Was an diesem Werk zweifelsohne fasziniert, ist das Gefühl der Liebe und der Resignation, das allein durch den Anblick der beiden gesichtslosen Schaufensterpuppen entsteht und vom Betrachter verstanden und geteilt wird, und vor allem die Art und Weise, wie Andromache, in diesem Fall ihrer Arme beraubt, den verzweifelten Wunsch ausdrückt, ihren Geliebten Hektor zu behalten. In der Geschichte der modernen Kunst wurde die Szene einer Umarmung zwischen zwei Liebenden von vielen großen Künstlern dargestellt, wie zum Beispiel von Klimt oder von Chagal.
In Hektor und Andromache gelingt es De Chirico, durch die mystische Stimmung, die er der Szene verleiht, sowie durch die Haltung der Köpfe der Puppen und die spannungsvolle Gegenüberstellung und gleichzeitige Verflechtung ihrer Körper die gleiche Ausdrucksintensität wie seine Kollegen zu vermitteln. (†)

Provenienz:
Privatsammlung, New York (vom Künstler in den 1970er-Jahren erworben).
Auktion, Sotheby‘s, London, 19. Oktober 1988, Lot 362.
Auktion, Sotheby‘s, London, 27. Februar 2019, Lot 134.

Literatur:
Claudio Bruni Sakraischik, Catalogo generale di Giorgio de Chirico, Opera dal 1931 al 1950, Mailand 1976, Bd. VI, Nr. 1002. (1290147) (13)

Giorgio de Chirico,
1888 Volos – 1978 Rome
ETTORE E ANDROMACA, 1970Height: 49 cm.
Signed and numbered “8/9” on the side of the base, titled and foundry mark on the back “Bond. Rustic: Gi.Bi. Eat Verona Italy”.

Bronze casting, polished. Eighth of nine numbered copies, in addition to two cast artist's editions. (†)

Provenance:
Private collection, New York (purchased from the artist in the 1970s).
Auction, Sotheby’s, London, 19 October 1988, lot 362.
Auction, Sotheby’s, London, 27 February 2019, lot 134.

Literature:
Claudio Bruni Sakraischik, Catalogo Generale di Giorgio de Chirico, Opera dal 1931 al 1950, Milan 1976, vol. VI, no. 1002.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
Unlock
Time, Location
30 Jun 2022
Germany, Munich
Auction House
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Höhe: 49 cm.
Seitlich auf der Basis signiert und nummeriert „8/9“, hinten betitelt und mit Gießereistempel versehen „Bond. Rustic: Gi.Bi. Esse Verona Italy“.

Bronzeguss, poliert. Achtes von neun nummierierten Exemplaren, neben denen noch zwei Künstlerexemplare gegossen wurden. Wie auch schon in dem gleichnamigen Gemälde von 1917, das sich heute in der Galeria d‘Arte Moderna in Rom befindet, sind die dargestellten Figuren keine realen Gestalten, noch sind sie authentische, maßgeschneiderte Schaufensterpuppen; sie ähneln der Form von Schaufensterpuppen, weil die konstituierenden Elemente auf diese Weise zusammengesetzt sind, aber diese einzelnen Elemente sind abstrakte geometrische Figuren, so wie das Ganze abstrakt ist. Die Szene zeigt, dass sich die Liebenden bewusst sind, dass dies die letzte Umarmung vor einem blutigen und unerbittlichen Tod ist. Was an diesem Werk zweifelsohne fasziniert, ist das Gefühl der Liebe und der Resignation, das allein durch den Anblick der beiden gesichtslosen Schaufensterpuppen entsteht und vom Betrachter verstanden und geteilt wird, und vor allem die Art und Weise, wie Andromache, in diesem Fall ihrer Arme beraubt, den verzweifelten Wunsch ausdrückt, ihren Geliebten Hektor zu behalten. In der Geschichte der modernen Kunst wurde die Szene einer Umarmung zwischen zwei Liebenden von vielen großen Künstlern dargestellt, wie zum Beispiel von Klimt oder von Chagal.
In Hektor und Andromache gelingt es De Chirico, durch die mystische Stimmung, die er der Szene verleiht, sowie durch die Haltung der Köpfe der Puppen und die spannungsvolle Gegenüberstellung und gleichzeitige Verflechtung ihrer Körper die gleiche Ausdrucksintensität wie seine Kollegen zu vermitteln. (†)

Provenienz:
Privatsammlung, New York (vom Künstler in den 1970er-Jahren erworben).
Auktion, Sotheby‘s, London, 19. Oktober 1988, Lot 362.
Auktion, Sotheby‘s, London, 27. Februar 2019, Lot 134.

Literatur:
Claudio Bruni Sakraischik, Catalogo generale di Giorgio de Chirico, Opera dal 1931 al 1950, Mailand 1976, Bd. VI, Nr. 1002. (1290147) (13)

Giorgio de Chirico,
1888 Volos – 1978 Rome
ETTORE E ANDROMACA, 1970Height: 49 cm.
Signed and numbered “8/9” on the side of the base, titled and foundry mark on the back “Bond. Rustic: Gi.Bi. Eat Verona Italy”.

Bronze casting, polished. Eighth of nine numbered copies, in addition to two cast artist's editions. (†)

Provenance:
Private collection, New York (purchased from the artist in the 1970s).
Auction, Sotheby’s, London, 19 October 1988, lot 362.
Auction, Sotheby’s, London, 27 February 2019, lot 134.

Literature:
Claudio Bruni Sakraischik, Catalogo Generale di Giorgio de Chirico, Opera dal 1931 al 1950, Milan 1976, vol. VI, no. 1002.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Time, Location
30 Jun 2022
Germany, Munich
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