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LOT 460

Girolamo Mazzola Bedoli, um 1500 – 1569, DIE HEILIGE FAMILIE MIT DER HEILIGEN KATHARINA

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Öl auf Nadelholz.
63,5 x 53 cm.
Ungerahmt, ca. 1 cm breite Ansatzleiste oben.

Further information on this artwork

Beigegeben in Kopie eine Expertise von Emilio Negro sowie von Dr. D. Stephen Pepper, welcher das Gemälde dem genannten Künstler zuschreibt.

Die Werke Mazzolas und dessen Werkstatt werden der reifen Stufe des Manierismus zugeschrieben. Demgemäß finden wir auch im vorliegendem Gemälde alle typischen Merkmale dieses Stils. Zunächst ist es die „aus sich selbst leuchtende Farbe“, wie hier etwa das Hellrot im Kleid der Maria, das dem Türkisgrün des Manteltuches farbkomplementär entgegengesetzt ist. Zum anderen ist es die „Figura serpentinata“ genannte Komposition der Figur selbst, deren Oberkörper leicht nach links geneigt dargestellt ist, während der Kopf betont nach rechts gewandt wird. Ähnlich ist auch das Kind in leichter Drehung gezeigt. Als ein stilistisches Erbe des Parmigianino, dessen Fresken Mazzola nach 1540 vollendet hat, ist der jeweils elegant leicht überlängte Hals der Frauengestalten zu sehen. Trotz der Leuchtkraft des Kleides dominiert jedoch die Hauptfigur, das Jesuskind, von diesem Hellrot bedeutungsgebend hinterfangen. Das Knäblein ist auch die einzige Figur, die mit dem Betrachter mit großen Augen Blickkontakt aufnimmt, während es in der rechten, der Mutter entgegengehaltenen Hand ein Vöglein hält. Maria ist in Halbfigur gezeigt, zu beiden Seiten erscheinen hinter ihren Schultern die Begleitfiguren in Halbbildnissen, der Heilige Josef mit Stab, sowie die Heilige Katharina, deren Benennung aus der Besitzertradition hervorgeht; ein hinweisendes Attribut fehlt, sieht man von dem roten, ihre adelige Herkunft andeutenden Haarband ab. Die Frisuren sind in höfischer Weise hochgebunden und gelockt. Die Anmut der weiblichen Gesichter mit leicht geneigten Häuptern, geschlossenen, aber kräftigen Lippen ist ganz offensichtlich auch ein Stilelement der Schule von Parma. Hinzu kommt der Gesichtstyp mit leicht „züchtig“, wie ebenso nachdenklich halbgesenkten Augenlidern.
Die genannten Stilmerkmale finden wir in der Malerei Mazzolas bei den meisten seiner Werke. Da wären etwa zu nennen: die „Verkündigung“ (Gwynne Andrews Fund, James S. Deely Gift), die „Mystische Vermählung der Heiligen Katharina mit dem Heiligen Johannes Ev.“ (Parma), oder auch die „Jungfrau mit dem Kind in Landschaft“ (Fogg-Museum Massachusetts, Cambridge). A. R. (1230851) (3) (11)

Girolamo Mazzola Bedoli,
ca. 1500 – 1569
THE HOLY FAMILY WITH SAINT CATHERINEOil on softwood.
63.5 x 53 cm.
Unframed, ca. 1 cm wide slat attached to the top.

Accompanied by a copy of the expert’s report by Emilio Negro and by an expert's report by Dr. D. Stephen Pepper, who is attributing the painting to the artist.

Similar stylistic features can be found in most of Mazzola’s paintings, such as “The Annunciation” (Gwynne Andrews Fund, James S. Deely Gift), “The Mystic Marriage of Saint Catherine with Saint John the Evangelist” (Parma), or also the “The Virgin and Child in a Landscape” (Fogg-Museum Massachusetts, Cambridge).

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
Unlock
Time, Location
02 Jul 2020
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Nadelholz.
63,5 x 53 cm.
Ungerahmt, ca. 1 cm breite Ansatzleiste oben.

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Beigegeben in Kopie eine Expertise von Emilio Negro sowie von Dr. D. Stephen Pepper, welcher das Gemälde dem genannten Künstler zuschreibt.

Die Werke Mazzolas und dessen Werkstatt werden der reifen Stufe des Manierismus zugeschrieben. Demgemäß finden wir auch im vorliegendem Gemälde alle typischen Merkmale dieses Stils. Zunächst ist es die „aus sich selbst leuchtende Farbe“, wie hier etwa das Hellrot im Kleid der Maria, das dem Türkisgrün des Manteltuches farbkomplementär entgegengesetzt ist. Zum anderen ist es die „Figura serpentinata“ genannte Komposition der Figur selbst, deren Oberkörper leicht nach links geneigt dargestellt ist, während der Kopf betont nach rechts gewandt wird. Ähnlich ist auch das Kind in leichter Drehung gezeigt. Als ein stilistisches Erbe des Parmigianino, dessen Fresken Mazzola nach 1540 vollendet hat, ist der jeweils elegant leicht überlängte Hals der Frauengestalten zu sehen. Trotz der Leuchtkraft des Kleides dominiert jedoch die Hauptfigur, das Jesuskind, von diesem Hellrot bedeutungsgebend hinterfangen. Das Knäblein ist auch die einzige Figur, die mit dem Betrachter mit großen Augen Blickkontakt aufnimmt, während es in der rechten, der Mutter entgegengehaltenen Hand ein Vöglein hält. Maria ist in Halbfigur gezeigt, zu beiden Seiten erscheinen hinter ihren Schultern die Begleitfiguren in Halbbildnissen, der Heilige Josef mit Stab, sowie die Heilige Katharina, deren Benennung aus der Besitzertradition hervorgeht; ein hinweisendes Attribut fehlt, sieht man von dem roten, ihre adelige Herkunft andeutenden Haarband ab. Die Frisuren sind in höfischer Weise hochgebunden und gelockt. Die Anmut der weiblichen Gesichter mit leicht geneigten Häuptern, geschlossenen, aber kräftigen Lippen ist ganz offensichtlich auch ein Stilelement der Schule von Parma. Hinzu kommt der Gesichtstyp mit leicht „züchtig“, wie ebenso nachdenklich halbgesenkten Augenlidern.
Die genannten Stilmerkmale finden wir in der Malerei Mazzolas bei den meisten seiner Werke. Da wären etwa zu nennen: die „Verkündigung“ (Gwynne Andrews Fund, James S. Deely Gift), die „Mystische Vermählung der Heiligen Katharina mit dem Heiligen Johannes Ev.“ (Parma), oder auch die „Jungfrau mit dem Kind in Landschaft“ (Fogg-Museum Massachusetts, Cambridge). A. R. (1230851) (3) (11)

Girolamo Mazzola Bedoli,
ca. 1500 – 1569
THE HOLY FAMILY WITH SAINT CATHERINEOil on softwood.
63.5 x 53 cm.
Unframed, ca. 1 cm wide slat attached to the top.

Accompanied by a copy of the expert’s report by Emilio Negro and by an expert's report by Dr. D. Stephen Pepper, who is attributing the painting to the artist.

Similar stylistic features can be found in most of Mazzola’s paintings, such as “The Annunciation” (Gwynne Andrews Fund, James S. Deely Gift), “The Mystic Marriage of Saint Catherine with Saint John the Evangelist” (Parma), or also the “The Virgin and Child in a Landscape” (Fogg-Museum Massachusetts, Cambridge).

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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02 Jul 2020
Germany, Munich
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