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LOT 515

Jan Brueghel d. J. (1601-1678) und Frans Francken d. J. (1581-1642), zug., Blumengirlande mit Szenen aus der Kindheit Jesu

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Öl auf Holz.
55 x 41,5 cm.

Der Bildtypus fand in diesem Zeitraum zahlreiche Beispiele, die in Zusammenarbeit zweier Meister entstanden, vor allem aus dem Brueghel-Kreis. Immer handelt es sich hierbei um ein Andachtsbild, in dem eine Darstellung religiöser Thematik innerhalb eines Blumenkranzes gezeigt wird. Das hier vorliegende Gemälde macht insofern eine Ausnahme, da um das zentrale Bild zusätzlich noch vier weitere Bildkartuschen geordnet sind. Um diese fünf Einzeldarstellungen ist der Blumenkranz so gelegt, dass er die Grundform eines Kreuzes bildet. Die Leuchtkraft der Farben in den Blüten hebt sich vom bräunlich-grünen Hintergrund ab. Die einzelnen Blumen sind sowohl farblich, als auch in ihrer jeweiligen Größe überlegt ausgewogen komponiert. Zwischen den größeren Blüten, wie Lilien, Rosen, Tulpen und Narzissen fügen sich kleine Blumen, Strauchblüten, aber auch rote Beeren. Der Blumenkranz gilt hier als Huldigung an Maria, die neben Jesus als Hauptfigur in den Szenen gewürdigt wird.
Das zentrale Ovalbild zeigt Maria, ihr Kind auf dem Schoß, umgeben von Wolken und Engeln, darüber Gottvater. In der unteren Kartusche ist Maria unter einem Baldachin in Anbetung des Kindes gezeigt. Im Uhrzeigersinn folgen nach links Szenen im Beisein Josefs: die heilige Familie vor dem Haus – im Innenraum beim Tischgebet – sowie: der Jesusknabe in der Werkstatt Josefs. Hier zeigt der Maler auf originelle Weise den Knaben nicht, wie überliefert, mit einem Besen zum Auskehren der Werkstatt, sondern mit einem Reinigungstuch, das er der Mutter übergibt.
Nahezu gleichgestaltete Gemälde sind in den letzten Jahrzehnten aufgetaucht, von dem vorliegenden nur in einigen Details verschieden. So Jan. 1999 bei Christie´s N.Y. (Lot. 131) eine Fassung, die Frans Francken II. und Andries Daniels zugewiesen wurde. Dort finden sich allerdings in den vier Bildecken zusätzliche kleine Ovalkartuschen mit Darstellungen musizierender Engel. Eine nahezu gleiche Version, ebenfalls mit den Eckkartuschen wurde bei Van Ham (Nov. 2007) verauktioniert, dort ebenfalls als Werk der beiden Jan Brueghel mit Frans Francken II.
Das hier vorliegende Gemälde zeigt anstelle der Eckoval-Darstellungen sehr fein gemalte Insekten, Schmetterlinge und Käfer. A.R.

Anmerkung:
In der Vorgeschichte wurde das Gemälde bereits mit unterschiedlichen Namen in Verbindung gebracht, jeweils abgebildet:
1990: Christie´s South Kensington, London, (5. Okt., Lot 211), zug.: „Andries Daniels“.
1991: Neumeister, München, (6. Dez., Lot. 308) als: „Flämisch, Kreis Daniel Seghers“.
1993: Lempertz, Köln (15. 5. Lot. 1206) als: P. van Avont und A. Daniels.
1996: Kunsthaus am Museum, Köln (23. 10. U. 26. 10. Lot 1152, als P. van Avont. (13403054) (11)

Jan Brueghel the Younger (1601 – 1678) and
Frans Francken the Younger (1581 – 1642), attributed

FLORAL GARLAND WITH SCENES FROM THE CHILDHOOD OF JESUS
Oil on panel.
55 x 41.5 cm.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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View it on
Estimate
Unlock
Time, Location
08 Dec 2022
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Holz.
55 x 41,5 cm.

Der Bildtypus fand in diesem Zeitraum zahlreiche Beispiele, die in Zusammenarbeit zweier Meister entstanden, vor allem aus dem Brueghel-Kreis. Immer handelt es sich hierbei um ein Andachtsbild, in dem eine Darstellung religiöser Thematik innerhalb eines Blumenkranzes gezeigt wird. Das hier vorliegende Gemälde macht insofern eine Ausnahme, da um das zentrale Bild zusätzlich noch vier weitere Bildkartuschen geordnet sind. Um diese fünf Einzeldarstellungen ist der Blumenkranz so gelegt, dass er die Grundform eines Kreuzes bildet. Die Leuchtkraft der Farben in den Blüten hebt sich vom bräunlich-grünen Hintergrund ab. Die einzelnen Blumen sind sowohl farblich, als auch in ihrer jeweiligen Größe überlegt ausgewogen komponiert. Zwischen den größeren Blüten, wie Lilien, Rosen, Tulpen und Narzissen fügen sich kleine Blumen, Strauchblüten, aber auch rote Beeren. Der Blumenkranz gilt hier als Huldigung an Maria, die neben Jesus als Hauptfigur in den Szenen gewürdigt wird.
Das zentrale Ovalbild zeigt Maria, ihr Kind auf dem Schoß, umgeben von Wolken und Engeln, darüber Gottvater. In der unteren Kartusche ist Maria unter einem Baldachin in Anbetung des Kindes gezeigt. Im Uhrzeigersinn folgen nach links Szenen im Beisein Josefs: die heilige Familie vor dem Haus – im Innenraum beim Tischgebet – sowie: der Jesusknabe in der Werkstatt Josefs. Hier zeigt der Maler auf originelle Weise den Knaben nicht, wie überliefert, mit einem Besen zum Auskehren der Werkstatt, sondern mit einem Reinigungstuch, das er der Mutter übergibt.
Nahezu gleichgestaltete Gemälde sind in den letzten Jahrzehnten aufgetaucht, von dem vorliegenden nur in einigen Details verschieden. So Jan. 1999 bei Christie´s N.Y. (Lot. 131) eine Fassung, die Frans Francken II. und Andries Daniels zugewiesen wurde. Dort finden sich allerdings in den vier Bildecken zusätzliche kleine Ovalkartuschen mit Darstellungen musizierender Engel. Eine nahezu gleiche Version, ebenfalls mit den Eckkartuschen wurde bei Van Ham (Nov. 2007) verauktioniert, dort ebenfalls als Werk der beiden Jan Brueghel mit Frans Francken II.
Das hier vorliegende Gemälde zeigt anstelle der Eckoval-Darstellungen sehr fein gemalte Insekten, Schmetterlinge und Käfer. A.R.

Anmerkung:
In der Vorgeschichte wurde das Gemälde bereits mit unterschiedlichen Namen in Verbindung gebracht, jeweils abgebildet:
1990: Christie´s South Kensington, London, (5. Okt., Lot 211), zug.: „Andries Daniels“.
1991: Neumeister, München, (6. Dez., Lot. 308) als: „Flämisch, Kreis Daniel Seghers“.
1993: Lempertz, Köln (15. 5. Lot. 1206) als: P. van Avont und A. Daniels.
1996: Kunsthaus am Museum, Köln (23. 10. U. 26. 10. Lot 1152, als P. van Avont. (13403054) (11)

Jan Brueghel the Younger (1601 – 1678) and
Frans Francken the Younger (1581 – 1642), attributed

FLORAL GARLAND WITH SCENES FROM THE CHILDHOOD OF JESUS
Oil on panel.
55 x 41.5 cm.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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08 Dec 2022
Germany, Munich
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