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LOT 129

Jan Jozefsz. van Goyen, 1596 Leiden – 1656 Den Haag, VIERECKIGER WACHTURM

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Öl auf Holz.
35 x 53,5 cm.
Halblinks am Kahn monogrammiert und datiert „VG 1640“.

Unter dieser Betitelung ist das sehr eindrucksvolle Gemälde im Werkverzeichnis bereits aufgeführt und abgebildet. Es zeigt den Blick von der Wasserseite auf eine links ins Bild hereinziehende felsige Landzunge, die mit einem niedrigen, aber kräftig befestigten Turm mit spitzem Dach und Dachtürmchen bebaut ist. Daneben ein hoher Pfahl mit Ausleger, an dem ein nachts leuchtender Feuertopf hängt. Weiter rechts eine Kanone mit Soldaten und Staffagefiguren. Diese Bildinhalte zeigen, dass es sich hier um eine als Leucht- und Signalturm fungierende Anlage handelt. An der Landzunge liegt ein Segelschiff an, das dem Gemälde ein markantes zentrales Bildelement bietet. Weitere Kähne und Staffagefiguren beleben die Bildwirkung, bis hin zu den in der Ferne zum Horizont sich verlierenden, immer kleiner dargestellten Schiffen, wodurch die Weite der Poldersee und die Bildtiefe gleichermaßen zur Wirkung kommen. Rechts hinten das gegenüberliegende Ufer mit Bebauung und einem Turm am Bildrand.
Die gelbliche Lichtstimmung schafft zusammen mit den erdbräunlichen Elementen eine betonte Einheit. Im gebauschten Wolkenhimmel scheint nur wenig Blau durch, was eine vorgewittrige Stimmung erzeugt.
Dabei ist der Maler Jan van Goyen bekannt für die auch hier besonders zur Geltung gekommene „tonale Landschaftsmalerei“, wie wir sie auch bei Pieter de Molyn oder Salomon van Ruydael finden. In Haarlem erhielt er die für seine Malweise letzten Eindrücke durch das Studium bei Esaias van de Velde, nachdem er von einer Frankreichreise nach Holland zurückgekehrt war. Seine unglücklichen Spekulationsgeschäfte minderten seine Schaffenskraft nicht, auch nicht nachdem er 1632 nach Den Haag übersiedelte, jedoch bei seinem Tod hohe Schulden hinterließ.
Das vorliegende Gemälde kann zurecht als hochrangiges Beispiel seines Werkes gewürdigt werden. A.R.

Provenienz:
Versteigerung in Amsterdam, 26.5.1914, Lot 314, mit Abb. im Katalog.
Danach Sammlung Koeber, Hamburg.
Sammlung Vogel, Berlin.
1947 Berliner Kunsthandel.
1965 Privatbesitz, München.

Literatur:
Cornelis Hofstede de Groot, Beschreibendes und kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten holländischen Maler des XVII Jahrhunderts, Bd. 8: Jan van Goyen, Jan van der Heyden, Johannes Wijnants, Esslingen 1923, S. 323, Nr. 983.
Oeuvreverzeichnis: Hans-Ulrich Beck (Hrsg.), Jan van Goyen, 1596-1656, Bd. II: Katalog der Gemälde, Amsterdam 1973, Nr. 735 mit Abb.
Dort weiterführende Literatur. (1351183) (11)

Jan Josefsz van Goyen,
1596 Leiden – 1656 The Hague

SQUARE WATCHTOWER
Oil on panel.
35 x 53.5 cm.
Monogrammed and dated “VG 1640” left on barge.

Literature:
HdG 983
H.-U. Beck, Jan van Goyen 1596 - 1656, an illustrated tAmsterdam 1973, no. 735 with ill; with additional literature.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
Unlock
Time, Location
30 Mar 2023
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Holz.
35 x 53,5 cm.
Halblinks am Kahn monogrammiert und datiert „VG 1640“.

Unter dieser Betitelung ist das sehr eindrucksvolle Gemälde im Werkverzeichnis bereits aufgeführt und abgebildet. Es zeigt den Blick von der Wasserseite auf eine links ins Bild hereinziehende felsige Landzunge, die mit einem niedrigen, aber kräftig befestigten Turm mit spitzem Dach und Dachtürmchen bebaut ist. Daneben ein hoher Pfahl mit Ausleger, an dem ein nachts leuchtender Feuertopf hängt. Weiter rechts eine Kanone mit Soldaten und Staffagefiguren. Diese Bildinhalte zeigen, dass es sich hier um eine als Leucht- und Signalturm fungierende Anlage handelt. An der Landzunge liegt ein Segelschiff an, das dem Gemälde ein markantes zentrales Bildelement bietet. Weitere Kähne und Staffagefiguren beleben die Bildwirkung, bis hin zu den in der Ferne zum Horizont sich verlierenden, immer kleiner dargestellten Schiffen, wodurch die Weite der Poldersee und die Bildtiefe gleichermaßen zur Wirkung kommen. Rechts hinten das gegenüberliegende Ufer mit Bebauung und einem Turm am Bildrand.
Die gelbliche Lichtstimmung schafft zusammen mit den erdbräunlichen Elementen eine betonte Einheit. Im gebauschten Wolkenhimmel scheint nur wenig Blau durch, was eine vorgewittrige Stimmung erzeugt.
Dabei ist der Maler Jan van Goyen bekannt für die auch hier besonders zur Geltung gekommene „tonale Landschaftsmalerei“, wie wir sie auch bei Pieter de Molyn oder Salomon van Ruydael finden. In Haarlem erhielt er die für seine Malweise letzten Eindrücke durch das Studium bei Esaias van de Velde, nachdem er von einer Frankreichreise nach Holland zurückgekehrt war. Seine unglücklichen Spekulationsgeschäfte minderten seine Schaffenskraft nicht, auch nicht nachdem er 1632 nach Den Haag übersiedelte, jedoch bei seinem Tod hohe Schulden hinterließ.
Das vorliegende Gemälde kann zurecht als hochrangiges Beispiel seines Werkes gewürdigt werden. A.R.

Provenienz:
Versteigerung in Amsterdam, 26.5.1914, Lot 314, mit Abb. im Katalog.
Danach Sammlung Koeber, Hamburg.
Sammlung Vogel, Berlin.
1947 Berliner Kunsthandel.
1965 Privatbesitz, München.

Literatur:
Cornelis Hofstede de Groot, Beschreibendes und kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten holländischen Maler des XVII Jahrhunderts, Bd. 8: Jan van Goyen, Jan van der Heyden, Johannes Wijnants, Esslingen 1923, S. 323, Nr. 983.
Oeuvreverzeichnis: Hans-Ulrich Beck (Hrsg.), Jan van Goyen, 1596-1656, Bd. II: Katalog der Gemälde, Amsterdam 1973, Nr. 735 mit Abb.
Dort weiterführende Literatur. (1351183) (11)

Jan Josefsz van Goyen,
1596 Leiden – 1656 The Hague

SQUARE WATCHTOWER
Oil on panel.
35 x 53.5 cm.
Monogrammed and dated “VG 1640” left on barge.

Literature:
HdG 983
H.-U. Beck, Jan van Goyen 1596 - 1656, an illustrated tAmsterdam 1973, no. 735 with ill; with additional literature.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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30 Mar 2023
Germany, Munich
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