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LOT 376

Jan Jozefsz. van Goyen, 1596 Leiden – 1656 Den Haag

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DÜNENLANDSCHAFT MIT EINEM PLANWAGEN UND PERSONENBESETZTEM KARREN VOR EINEM GEHÖFT Öl auf Holz. Pakettiert.
38,5 x 55,5 cm.
Links in Zweidrittelhöhe signiert auf dem Bretterzaun „VG“ und datiert „1632“.

Jan van Goyen ist nicht nur ein Hauptvertreter des „Goldenen Zeitalters“ der niederländischen Malerei, er trat vielmehr auch als hervorragender Inspirator der sogenannten „Tonalen Landschaftsmalerei“ hervor, die sich in den 1620er- und 1630er-Jahren entwickelt hat, eine Stilrichtung, der auch Salomon van Ruysdael (um 1602-1670) und Pieter de Molijn (1595-1661) zuzurechnen sind. Der zurückhaltende elegante Brauntoncharakter ist auch im vorliegenden Bild sofort spürbar. Zu einer weiteren Charakteristik des Malers gehört, dass er seine landschaftlichen Bildauffassungen stets in einer spannenden Dynamik zwischen Vorder-, Mittel- und Hintergrund aufgebaut hat. So wird der Bildbetrachter auch hier gleichsam als Zeuge des ruhigen Geschehens in eine Blickposition gesetzt, die etwas niedriger liegt, als die sonst übliche Kavaliersperspektive. Dies macht den Bildbetrachter zum unmittelbaren Zeugen für die ruhigen Begebenheiten im Bild: Ein Karren, von Pferden gezogen, wird von der Rückseite her gesehen, ebenso die darauf sitzenden Personen, während ein Planwagen rechts dahinter bereits vor dem strohgedeckten Gehöft Rast gemacht hat und die Pferde am Futtertrog stehen. Im rechten Vordergrund eine auf einem Sandhügel im Gespräch befindliche Gruppe. Ein abgelegtes Wagenrad in der rechten unteren Ecke ist der dem Betrachter nächstliegende Gegenstand, ganz bewusst an die Stelle gesetzt, wo die Landschaft im Hintergrund den weitesten Blick erlaubt. Die kompositionelle Diagonale zu dieser Horizontwiedergabe bilden die Kronen der nach hinten sich verjüngenden Weidenbäume. So lebt die Gesamtdarstellung aus der Spannung zwischen der durch einen Zaun links geschlossenen Nähe und der offenen Weite rechts im Bild. A. R.

Provenienz:
Gemäß einer Vorbesitzertradition entstammt das Gemälde der Sammlung Paul della Roff, Sankt Petersburg, und wurde wohl bei Drouot in Paris 1914 verauktioniert, zusammen mit weiteren Werken aus dieser berühmten Sammlung. Der damalige Katalogtext erklärt aufschlussreich das ehemalige Interesse auch russischer Handelsleute und des Adels an europäischen, speziell holländischen Kunstwerken des 17. und 18. Jahrhunderts.

Literatur:
Cornelis Hofstede de Groot, Catalogue raisonné, Band 8, 1927, S. 95-96, Nr. 358, S. 113, Nr. 424.
Hans-Ulrich Beck, Jan van Goyen (1596-1656), Band 2, Amsterdam 1973, S. 452, Nr. 1006 mit Abbildungen.
Hans-Ulrich Beck, Jan van Goyen (1596-1656), Band 3, Amsterdam 1987, S. 259, Nr. 1006
(12116536) (1) (11)

Jan Jozefsz. van Goyen,
1596 Leiden – 1656 The Hague
DUNE LANDSCAPE WITH COVERED WAGON AND MANNED CART IN FRONT OF A FARMSTEADOil on panel. Parquetted.
38.5 x 55.5 cm.
Monogrammed “VG” and dated “1632” on the left, at three-quarter height of the painting on a wooden fence.

Jan van Goyen is not only a main protagonist of the “Golden Age” of Dutch painting but also came to the fore as a great inspirer of the so called “tonal landscape painting”, which developed in the 1620s and 1630s – a style also typical for Salomon van Ruysdael (ca. 1602-1670) and Pieter de Molijn (1595-1661). The reserved and elegant character of the painting in shades of brown is immediately apparent. Another characteristic feature of his landscape compositions is the fact that he always creates an exciting dynamic between the fore-, middle- and background.

Provenance:
According to the tradition of the previous owners the painting originated from the collection of Paul della Roff, Saint Petersburg, and was probably sold at auction at Drouot in Paris 1914, together with other works from famous collections.

Literature:
Cornelis Hofstede de Groot, Catalogue raisonné, vol. 8, 1927, pp. 95-96, no. 358, p. 113, no. 424.
Hans-Ulrich Beck, Jan van Goyen (1596-1656), vol. 2, Amsterdam 1973, p. 452, no. 1006 will illustrations.
Hans-Ulrich Beck, Jan van Goyen (1596-1656), vol. 3, Amsterdam 1987, p. 259, no. 1006.

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Estimate
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Time, Location
05 Dec 2019
Germany, Munich
Auction House
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DÜNENLANDSCHAFT MIT EINEM PLANWAGEN UND PERSONENBESETZTEM KARREN VOR EINEM GEHÖFT Öl auf Holz. Pakettiert.
38,5 x 55,5 cm.
Links in Zweidrittelhöhe signiert auf dem Bretterzaun „VG“ und datiert „1632“.

Jan van Goyen ist nicht nur ein Hauptvertreter des „Goldenen Zeitalters“ der niederländischen Malerei, er trat vielmehr auch als hervorragender Inspirator der sogenannten „Tonalen Landschaftsmalerei“ hervor, die sich in den 1620er- und 1630er-Jahren entwickelt hat, eine Stilrichtung, der auch Salomon van Ruysdael (um 1602-1670) und Pieter de Molijn (1595-1661) zuzurechnen sind. Der zurückhaltende elegante Brauntoncharakter ist auch im vorliegenden Bild sofort spürbar. Zu einer weiteren Charakteristik des Malers gehört, dass er seine landschaftlichen Bildauffassungen stets in einer spannenden Dynamik zwischen Vorder-, Mittel- und Hintergrund aufgebaut hat. So wird der Bildbetrachter auch hier gleichsam als Zeuge des ruhigen Geschehens in eine Blickposition gesetzt, die etwas niedriger liegt, als die sonst übliche Kavaliersperspektive. Dies macht den Bildbetrachter zum unmittelbaren Zeugen für die ruhigen Begebenheiten im Bild: Ein Karren, von Pferden gezogen, wird von der Rückseite her gesehen, ebenso die darauf sitzenden Personen, während ein Planwagen rechts dahinter bereits vor dem strohgedeckten Gehöft Rast gemacht hat und die Pferde am Futtertrog stehen. Im rechten Vordergrund eine auf einem Sandhügel im Gespräch befindliche Gruppe. Ein abgelegtes Wagenrad in der rechten unteren Ecke ist der dem Betrachter nächstliegende Gegenstand, ganz bewusst an die Stelle gesetzt, wo die Landschaft im Hintergrund den weitesten Blick erlaubt. Die kompositionelle Diagonale zu dieser Horizontwiedergabe bilden die Kronen der nach hinten sich verjüngenden Weidenbäume. So lebt die Gesamtdarstellung aus der Spannung zwischen der durch einen Zaun links geschlossenen Nähe und der offenen Weite rechts im Bild. A. R.

Provenienz:
Gemäß einer Vorbesitzertradition entstammt das Gemälde der Sammlung Paul della Roff, Sankt Petersburg, und wurde wohl bei Drouot in Paris 1914 verauktioniert, zusammen mit weiteren Werken aus dieser berühmten Sammlung. Der damalige Katalogtext erklärt aufschlussreich das ehemalige Interesse auch russischer Handelsleute und des Adels an europäischen, speziell holländischen Kunstwerken des 17. und 18. Jahrhunderts.

Literatur:
Cornelis Hofstede de Groot, Catalogue raisonné, Band 8, 1927, S. 95-96, Nr. 358, S. 113, Nr. 424.
Hans-Ulrich Beck, Jan van Goyen (1596-1656), Band 2, Amsterdam 1973, S. 452, Nr. 1006 mit Abbildungen.
Hans-Ulrich Beck, Jan van Goyen (1596-1656), Band 3, Amsterdam 1987, S. 259, Nr. 1006
(12116536) (1) (11)

Jan Jozefsz. van Goyen,
1596 Leiden – 1656 The Hague
DUNE LANDSCAPE WITH COVERED WAGON AND MANNED CART IN FRONT OF A FARMSTEADOil on panel. Parquetted.
38.5 x 55.5 cm.
Monogrammed “VG” and dated “1632” on the left, at three-quarter height of the painting on a wooden fence.

Jan van Goyen is not only a main protagonist of the “Golden Age” of Dutch painting but also came to the fore as a great inspirer of the so called “tonal landscape painting”, which developed in the 1620s and 1630s – a style also typical for Salomon van Ruysdael (ca. 1602-1670) and Pieter de Molijn (1595-1661). The reserved and elegant character of the painting in shades of brown is immediately apparent. Another characteristic feature of his landscape compositions is the fact that he always creates an exciting dynamic between the fore-, middle- and background.

Provenance:
According to the tradition of the previous owners the painting originated from the collection of Paul della Roff, Saint Petersburg, and was probably sold at auction at Drouot in Paris 1914, together with other works from famous collections.

Literature:
Cornelis Hofstede de Groot, Catalogue raisonné, vol. 8, 1927, pp. 95-96, no. 358, p. 113, no. 424.
Hans-Ulrich Beck, Jan van Goyen (1596-1656), vol. 2, Amsterdam 1973, p. 452, no. 1006 will illustrations.
Hans-Ulrich Beck, Jan van Goyen (1596-1656), vol. 3, Amsterdam 1987, p. 259, no. 1006.

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05 Dec 2019
Germany, Munich
Auction House
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