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Jean Dubuffet 1901 Le Havre – Paris 1985 Site avec 7 Personnages

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Acrylic on paper, laid down on canvas. (19)81. Ca. 50 × 67 cm. Signed with the artist’s monogram and dated lower right.

• From the “Sites” series of paintings created in 1981/82, depicting cell-like spaces populated by naively rendered figures • Dubuffet was the main representative of Art Brut and was among the most influential artists in France after 1945
• The artist already donated large portions of his art to the Musée des Arts décoratifs (Paris) and the Stedelijk Museum (Amsterdam) during his lifetime
Details

Literatur:
Loreau, Max, Catalogue des Travaux de Jean Dubuffet, Psycho-sites, Bd. XXXIV, S. 67, Nr. 235 mit Abb.

Provenienz:
Galerie Beyeler, Basel, verso auf der Rahmenrückseite mit dem Etikett;
Privatsammlung, Schweiz;
Lilian Heidenberg Fine Art, New York, verso auf der Rahmenrückseite mit dem Etikett;
Privatsammlung, Europa, bei Vorgenannter erworben;
Sotheby’s, Paris 6.12.2018, Los 106;
Privatsammlung, Europa.

Description

• Aus der Reihe der 1981/82 entstandenen “Sites”-Gemälde mit zellenartigen Räumen, bevölkert von naiv dargestellten Figuren
• Dubuffet ist der Hauptvertreter der Art Brut und zählt zu den wichtigsten Impulsgebern der französischen Kunst nach 1945
• Der Künstler stiftet noch zu Lebzeiten große Werkkomplexe dem Musée des Arts décoratifs (Paris) und dem Stedelijk Museum (Amsterdam)

Der französische Maler, Bildhauer und Kunsttheoretiker Jean Dubuffet ist einer der wichtigsten Impulsgeber in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Als Hauptvertreter der Art Brut zählt er zu den einflussreichsten Künstlern der europäischen Nachkriegszeit. Wie ein Vermittler steht er zwischen der Poesie von Paul Klee oder Max Ernst und den delikaten Oberflächen der Informellen Kunst der 50er Jahre.

1981/82 malt Dubuffet seine sogenannten “Sites” oder auch “Psycho-sites”. Der Künstler bevölkert in diesen Bildern undeffinierte Orte mit naiv gemalten Figuren. Die Werke dieser Serie weisen eine Reihe von Ähnlichkeiten auf, doch keine gleicht der anderen, denn die Idee der “Psycho-sites” beruht auf ihren zufälligen Variationen, die sich aus scheinbar willkürlichen Unterschieden entwickeln.

“Das Thema [der Psycho-Sites] ist immer dasselbe: das eines Ortes, an dem eine unterschiedliche Anzahl von stehenden Figuren erscheint. Ein Ort – man könnte ihn auch sehr gut einen Platz nennen -, der sehr unbestimmt, sehr allgemein ist, von dem man nicht sagen kann, ob er in der Stadt oder auf dem Land, in einem Zimmer oder draußen liegt. Man kann auch nicht wissen, ob er auf dem Überhang oder in der Höhe dargestellt ist. Das Zweideutige hat in dieser Hinsicht die Oberhand; es kommt zu einer Verwechslung zwischen der vertikalen und der horizontalen Ebene. Mehr noch als bei einem Ort müsste man von einer Idee eines Ortes sprechen, etwas Abstrakterem, wenn man so will, nicht mehr als dem Begriff des Ortes, ohne jegliche Spezifität.
Auch die Figuren haben diese Spezifität nicht, sie sind vielmehr die Ideen von Figuren, die diese Vorstellungen von Orten bevölkern, und wir können beiläufig feststellen, dass sie einen größeren Maßstab haben, als vernünftig ist. Sie sind oft unproportioniert und tragen dazu bei, die Mehrdeutigkeit des Raumes, in dem sie entstehen, zu erhöhen […] Das, was der Verstand empfängt, ist nichts anderes als eine Interpretation, eine kodierte Übersetzung. Wir irren uns, wenn wir die Realität mit der Vision identifizieren, die wir von den Dingen zu haben glauben…
[…] Alle diese kleinen Bilder bauen auf der Überzeugung auf, dass es keine Grundlage für die Unterscheidung zwischen einem Ort, der als real angesehen wird, und einem Phantom in einem grundlegenden Sinn gibt; alles, was wir zu sehen glauben, ist immer und in allen Fällen eine willkürliche Produktion des Geistes.” (Jean Dubuffet, Mai 1982, zitiert in Max Loreau, Catalogue des Travaux de Jean Dubuffet, Bd. XXXIV: Psycho-sites, S. 7 f.)

Period:Modern Art

Technique:Oil/Acrylic

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Time, Location
29 Jun 2023
Germany, Munich
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Acrylic on paper, laid down on canvas. (19)81. Ca. 50 × 67 cm. Signed with the artist’s monogram and dated lower right.

• From the “Sites” series of paintings created in 1981/82, depicting cell-like spaces populated by naively rendered figures • Dubuffet was the main representative of Art Brut and was among the most influential artists in France after 1945
• The artist already donated large portions of his art to the Musée des Arts décoratifs (Paris) and the Stedelijk Museum (Amsterdam) during his lifetime
Details

Literatur:
Loreau, Max, Catalogue des Travaux de Jean Dubuffet, Psycho-sites, Bd. XXXIV, S. 67, Nr. 235 mit Abb.

Provenienz:
Galerie Beyeler, Basel, verso auf der Rahmenrückseite mit dem Etikett;
Privatsammlung, Schweiz;
Lilian Heidenberg Fine Art, New York, verso auf der Rahmenrückseite mit dem Etikett;
Privatsammlung, Europa, bei Vorgenannter erworben;
Sotheby’s, Paris 6.12.2018, Los 106;
Privatsammlung, Europa.

Description

• Aus der Reihe der 1981/82 entstandenen “Sites”-Gemälde mit zellenartigen Räumen, bevölkert von naiv dargestellten Figuren
• Dubuffet ist der Hauptvertreter der Art Brut und zählt zu den wichtigsten Impulsgebern der französischen Kunst nach 1945
• Der Künstler stiftet noch zu Lebzeiten große Werkkomplexe dem Musée des Arts décoratifs (Paris) und dem Stedelijk Museum (Amsterdam)

Der französische Maler, Bildhauer und Kunsttheoretiker Jean Dubuffet ist einer der wichtigsten Impulsgeber in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Als Hauptvertreter der Art Brut zählt er zu den einflussreichsten Künstlern der europäischen Nachkriegszeit. Wie ein Vermittler steht er zwischen der Poesie von Paul Klee oder Max Ernst und den delikaten Oberflächen der Informellen Kunst der 50er Jahre.

1981/82 malt Dubuffet seine sogenannten “Sites” oder auch “Psycho-sites”. Der Künstler bevölkert in diesen Bildern undeffinierte Orte mit naiv gemalten Figuren. Die Werke dieser Serie weisen eine Reihe von Ähnlichkeiten auf, doch keine gleicht der anderen, denn die Idee der “Psycho-sites” beruht auf ihren zufälligen Variationen, die sich aus scheinbar willkürlichen Unterschieden entwickeln.

“Das Thema [der Psycho-Sites] ist immer dasselbe: das eines Ortes, an dem eine unterschiedliche Anzahl von stehenden Figuren erscheint. Ein Ort – man könnte ihn auch sehr gut einen Platz nennen -, der sehr unbestimmt, sehr allgemein ist, von dem man nicht sagen kann, ob er in der Stadt oder auf dem Land, in einem Zimmer oder draußen liegt. Man kann auch nicht wissen, ob er auf dem Überhang oder in der Höhe dargestellt ist. Das Zweideutige hat in dieser Hinsicht die Oberhand; es kommt zu einer Verwechslung zwischen der vertikalen und der horizontalen Ebene. Mehr noch als bei einem Ort müsste man von einer Idee eines Ortes sprechen, etwas Abstrakterem, wenn man so will, nicht mehr als dem Begriff des Ortes, ohne jegliche Spezifität.
Auch die Figuren haben diese Spezifität nicht, sie sind vielmehr die Ideen von Figuren, die diese Vorstellungen von Orten bevölkern, und wir können beiläufig feststellen, dass sie einen größeren Maßstab haben, als vernünftig ist. Sie sind oft unproportioniert und tragen dazu bei, die Mehrdeutigkeit des Raumes, in dem sie entstehen, zu erhöhen […] Das, was der Verstand empfängt, ist nichts anderes als eine Interpretation, eine kodierte Übersetzung. Wir irren uns, wenn wir die Realität mit der Vision identifizieren, die wir von den Dingen zu haben glauben…
[…] Alle diese kleinen Bilder bauen auf der Überzeugung auf, dass es keine Grundlage für die Unterscheidung zwischen einem Ort, der als real angesehen wird, und einem Phantom in einem grundlegenden Sinn gibt; alles, was wir zu sehen glauben, ist immer und in allen Fällen eine willkürliche Produktion des Geistes.” (Jean Dubuffet, Mai 1982, zitiert in Max Loreau, Catalogue des Travaux de Jean Dubuffet, Bd. XXXIV: Psycho-sites, S. 7 f.)

Period:Modern Art

Technique:Oil/Acrylic

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29 Jun 2023
Germany, Munich
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