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LOT 6261

Jenny Haniver

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Jenny Haniver.
Präparat eines Rochens. Höhe 46,5 cm. In Holzkasten, 53 x 26,6 cm. 21. Jh.

Schon seit der Antike wird in Geschichten und Fabeln über viele Arten von Seeungeheuern spekuliert. In der 1558 in Zürich erschienenen Historiae animalium libri IIII. Qui est de piscum & aquatilium animantium natura des Conrad Gesner findet sich eine erste Erwähnung einer Meerjungfrau, der sogenannten Jenny Haniver. In seinem Kapitel über die Knorpelfische weist Gesner allerdings darauf hin, dass es sich bei diesen Figuren um präparierte Rochen handelt, die vornehmlich von Antwerpener Seeleuten zu Teufeln, Engeln, Drachen und Monstern umgeformt wurden. Häufig wurden sie auch für tote Basilisken gehalten, Fabelwesen, deren Anblick versteinert oder tötet. Es konnte also niemand von sich behaupten, je einen lebend gesehen zu haben. Die Seeleute dürften sich jedenfalls bei Gutgläubigen mit diesem Ulk ein gutes Zubrot verdient haben. Wahrscheinlich leitet sich der Name Jenny Haniver vom französischen jeune d'Anvers (Mädchen aus Antwerpen) ab, der von britischen Seeleuten missdeutet wurde. Eine sehr frühe Darstellung einer Jenny Haniver, ebenfalls mit Hinweis auf deren Rochen-Natur, findet sich, neben anderen Ungeheuern, als Holzschnitt im Kapitel Draco ex Raia effictus in den 1640 in Bologna erschienenen Opera omnia. X: Serpentum et draconum historiae libri duo von Ulysse Aldrovandi. Trotz des Wissens über ihre wahre Natur fanden immer wieder Exemplare Aufnahme in die Naturaliensammlung vieler Kunstkammern. In manchen südamerikanischen Ländern werden sie in der Schamanenkultur genutzt. Auch aus Japan kennt man bereits seit dem 16. Jahrhundert angeblich mumifizierte Meerjungfrauen, Wassermänner und Ningyos, bei denen es sich jedoch tatsächlich um aus unterschiedlichen Tierteilen und Materialien zusammengesetzte Präparate handelt.

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Time, Location
30 May 2019
Germany, Berlin
Auction House
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Jenny Haniver.
Präparat eines Rochens. Höhe 46,5 cm. In Holzkasten, 53 x 26,6 cm. 21. Jh.

Schon seit der Antike wird in Geschichten und Fabeln über viele Arten von Seeungeheuern spekuliert. In der 1558 in Zürich erschienenen Historiae animalium libri IIII. Qui est de piscum & aquatilium animantium natura des Conrad Gesner findet sich eine erste Erwähnung einer Meerjungfrau, der sogenannten Jenny Haniver. In seinem Kapitel über die Knorpelfische weist Gesner allerdings darauf hin, dass es sich bei diesen Figuren um präparierte Rochen handelt, die vornehmlich von Antwerpener Seeleuten zu Teufeln, Engeln, Drachen und Monstern umgeformt wurden. Häufig wurden sie auch für tote Basilisken gehalten, Fabelwesen, deren Anblick versteinert oder tötet. Es konnte also niemand von sich behaupten, je einen lebend gesehen zu haben. Die Seeleute dürften sich jedenfalls bei Gutgläubigen mit diesem Ulk ein gutes Zubrot verdient haben. Wahrscheinlich leitet sich der Name Jenny Haniver vom französischen jeune d'Anvers (Mädchen aus Antwerpen) ab, der von britischen Seeleuten missdeutet wurde. Eine sehr frühe Darstellung einer Jenny Haniver, ebenfalls mit Hinweis auf deren Rochen-Natur, findet sich, neben anderen Ungeheuern, als Holzschnitt im Kapitel Draco ex Raia effictus in den 1640 in Bologna erschienenen Opera omnia. X: Serpentum et draconum historiae libri duo von Ulysse Aldrovandi. Trotz des Wissens über ihre wahre Natur fanden immer wieder Exemplare Aufnahme in die Naturaliensammlung vieler Kunstkammern. In manchen südamerikanischen Ländern werden sie in der Schamanenkultur genutzt. Auch aus Japan kennt man bereits seit dem 16. Jahrhundert angeblich mumifizierte Meerjungfrauen, Wassermänner und Ningyos, bei denen es sich jedoch tatsächlich um aus unterschiedlichen Tierteilen und Materialien zusammengesetzte Präparate handelt.

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