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LOT 86

Lazzaro Bastiani, 1429 Padua – 1512 Venedig, zug., THRONENDE MADONNA MIT DEM KIND UND ZWEI ENGELN

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Öl/ Tempera und Goldgrund auf Holz. Parkettiert.
72 x 46,5 cm, an den Seiten Malrändchen.
Ungerahmt.

Das in hoher Qualität geschaffene Gemälde ist als Andachtsbild zu sehen. Wohl für einen Vesperaltar einer Kirche in Auftrag gegeben, wobei das Wappen des Stifters rechts im Bild eingebracht ist, mit steigendem Löwen auf gestreiftem Grund in Rot und Silber, darüber Drachenkugel mit Kreuz. Dies weist den Stifter als Mitglied des Drachenordens aus, der um 1408 gegründet wurde. Dabei findet sich die Form des Schildes fast nur in Italien.
Maria, betont jugendlich mit anmutigen Gesichtszügen dargestellt, sitzt auf einer Marmorbank, das Kind auf dem Schoß, und hält ein rotes Gebetbuch, während das Kind das Händchen auf die Finger der Mutter gelegt hat. Der Blick der Mutter gilt dem Betrachter, während das Kind zur Mutter aufblickt. Über einem zartrosa Kleid der Maria liegt ein dunkelfarbener Mantel mit großer Agraffe, mit einem ovalen Stein besetzt, der dunkel-lutrot leuchtet. Dabei weist diese Farbe ikonographisch bereits auf das künftige Leiden hin. Das mittelgescheitelte Haar ist mit einem durchscheinenden Tuch belegt, das seitlich über die Schultern herabzieht. Im Hintergrund flankieren zwei Engel mit hochgestellten Flügeln die Marienfigur, während sie einen Brokatmantel mit Pelz-Innenfutter ausbreiten. Dahinter Goldgrund, wie auch in den Nimben.

Die Zuweisung an den Maler fußt auf Stilvergleiche mit weiteren Werken des Malers, von dem wir wissen, dass er 1449 in einer Werkstatt in Venedig tätig war, jedoch seine erste Ausbildung wohl in Padua erhielt, was den Einfluss des Malers Andrea Mantegna erklären könnte. Auch die Stilistik der Malerfamilie der Bellini lässt sich in seinen Werken erkennen. So wird vermutet, dass Bastiani in den 1460er Jahren mit Giovanni Bellini für die Scuola Grande di San Marco zusammengearbeitet hat. In den 1480er Jahren arbeitete er zusammen mit Gentile Bellini; so schuf er eine „Marienkrönung“ (Galleria dell‘Accademia), 1477 eine Geburt Christi, sowie „San Antonio am Nussbaum“. 1508 wurde er – zusammen mit seinem Schüler Vittore Carpaccio – berufen, die Werke des Giorgione für die Fondaco dei Tedeschi zu bewerten.
Frühere Untersuchungen (Gianluca Poldi) ergaben bei Infrarotaufnahmen zwei Unterzeichnungen, mit dünnem Pinsel ausgeführt, ferner Schraffierungen unterhalb der Schatten. A.R.

Provenienz:
Privatsammlung Berlin
Dorotheum Wien 24. April 2018, Lot. 16 (dort Genueser Schule des 15. Jahrhunderts). (13300563) (2) (11)

Lazzaro Bastiani,
1429 Padua – 1512 Venice, attributed

ENTHRONED MADONNA WITH CHILD AND TWO ANGELS
Oil/tempera on gold ground, on panel. Parquetted.
72 x 46.5 cm, edges on the side.

Earlier investigations (Gianluca Poldi) revealed two underdrawings in infrared photographs, executed with a thin brush, as well as hatching below the shadows.

Provenance:
Private collection, Berlin
Dorotheum Vienna 24 April 2018, lot. 16 (there described as Genoese School, 15th century).

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
Unlock
Time, Location
30 Mar 2023
Germany, Munich
Auction House
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Öl/ Tempera und Goldgrund auf Holz. Parkettiert.
72 x 46,5 cm, an den Seiten Malrändchen.
Ungerahmt.

Das in hoher Qualität geschaffene Gemälde ist als Andachtsbild zu sehen. Wohl für einen Vesperaltar einer Kirche in Auftrag gegeben, wobei das Wappen des Stifters rechts im Bild eingebracht ist, mit steigendem Löwen auf gestreiftem Grund in Rot und Silber, darüber Drachenkugel mit Kreuz. Dies weist den Stifter als Mitglied des Drachenordens aus, der um 1408 gegründet wurde. Dabei findet sich die Form des Schildes fast nur in Italien.
Maria, betont jugendlich mit anmutigen Gesichtszügen dargestellt, sitzt auf einer Marmorbank, das Kind auf dem Schoß, und hält ein rotes Gebetbuch, während das Kind das Händchen auf die Finger der Mutter gelegt hat. Der Blick der Mutter gilt dem Betrachter, während das Kind zur Mutter aufblickt. Über einem zartrosa Kleid der Maria liegt ein dunkelfarbener Mantel mit großer Agraffe, mit einem ovalen Stein besetzt, der dunkel-lutrot leuchtet. Dabei weist diese Farbe ikonographisch bereits auf das künftige Leiden hin. Das mittelgescheitelte Haar ist mit einem durchscheinenden Tuch belegt, das seitlich über die Schultern herabzieht. Im Hintergrund flankieren zwei Engel mit hochgestellten Flügeln die Marienfigur, während sie einen Brokatmantel mit Pelz-Innenfutter ausbreiten. Dahinter Goldgrund, wie auch in den Nimben.

Die Zuweisung an den Maler fußt auf Stilvergleiche mit weiteren Werken des Malers, von dem wir wissen, dass er 1449 in einer Werkstatt in Venedig tätig war, jedoch seine erste Ausbildung wohl in Padua erhielt, was den Einfluss des Malers Andrea Mantegna erklären könnte. Auch die Stilistik der Malerfamilie der Bellini lässt sich in seinen Werken erkennen. So wird vermutet, dass Bastiani in den 1460er Jahren mit Giovanni Bellini für die Scuola Grande di San Marco zusammengearbeitet hat. In den 1480er Jahren arbeitete er zusammen mit Gentile Bellini; so schuf er eine „Marienkrönung“ (Galleria dell‘Accademia), 1477 eine Geburt Christi, sowie „San Antonio am Nussbaum“. 1508 wurde er – zusammen mit seinem Schüler Vittore Carpaccio – berufen, die Werke des Giorgione für die Fondaco dei Tedeschi zu bewerten.
Frühere Untersuchungen (Gianluca Poldi) ergaben bei Infrarotaufnahmen zwei Unterzeichnungen, mit dünnem Pinsel ausgeführt, ferner Schraffierungen unterhalb der Schatten. A.R.

Provenienz:
Privatsammlung Berlin
Dorotheum Wien 24. April 2018, Lot. 16 (dort Genueser Schule des 15. Jahrhunderts). (13300563) (2) (11)

Lazzaro Bastiani,
1429 Padua – 1512 Venice, attributed

ENTHRONED MADONNA WITH CHILD AND TWO ANGELS
Oil/tempera on gold ground, on panel. Parquetted.
72 x 46.5 cm, edges on the side.

Earlier investigations (Gianluca Poldi) revealed two underdrawings in infrared photographs, executed with a thin brush, as well as hatching below the shadows.

Provenance:
Private collection, Berlin
Dorotheum Vienna 24 April 2018, lot. 16 (there described as Genoese School, 15th century).

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Time, Location
30 Mar 2023
Germany, Munich
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