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Leiko Ikemura

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IKEMURA, LEIKO
Tsu, Mie-Ken/Japan

Titel: Kaiserstuhl.
Untertitel: Triptychon (M-13-19, M-13-20, M-13-21).
Datierung: 2013.
Technik: Öl und Tempera auf Jute.
Maße: Jeweils: 100 x 150cm.
Bezeichnung: Jeweils signiert verso auf umgeschlagener Leinwand oben: Leiko Ikemura. Hier zudem nummeriert mit den Nrn 11-13-19, 11-13-20 und 11-13-21.

Provenienz:
- Galerie Karsten Greve, Köln (Aufkleber)
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Ausstellungen:
- Vangi Sculpture Garden Museum, Nagaizumi 2014
- Kunsthalle Bielefeld, 2015/16

Literatur:
- Ausst.-Kat. Vangi Sculpture Garden Museum, Nagaizumi 2014, Abb.
- Ausst.-Kat. Einfühlung und Abstraktion - Die Moderne der Frauen in Deutschland, Kunsthalle Bielefeld, Bielefeld 2015/16, S. 253-255, Abb.

- Sphärisches Landschaftsbild mit intensiver, zugleich zarter Farbigkeit
- Eindrucksvolles Format
- Werke der Künstlerin aktuell in Ciudad de les Artes y las Ciències in Valencia, Spanien, und im Sainsbury Centre, Norwich/UK, zu sehen

Das Landschaftsbild ist im Werk der aus Japan stammenden Künstlerin Leiko Ikemura ein zentrales Thema. In einem Interview im Kontext der Ausstellung in der Kunsthalle Bielefeld 2015/16 äußerte sich Ikemura zu ihrem Bezug zu diesem Genre. Sie spricht von einem inneren Landschaftsbild. Ihre Gemälde sind keine Abbilder konkreter geografischer Orte. Ikemura entwickelt Ihre Landschaftsgemälde ausgehend von einer Imagination zu einer Art kosmischen Landschaft, wobei der Körper oftmals den Ausgangspunkt hierzu bildet. Nach der Empfindung von Ikemura soll der Körper dem Kosmos der Malerei entsprechen. Bereits in ihrer Serie der "Floating Faces" verbildlicht Leiko Ikemura den fließenden Übergang zwischen den Welten. In Erweiterung dieses Themas fügt sich der liegende Kopf zur Landschaftsebene, wodurch die Landschaft für die Künstlerin auch eine gewisse Körperlichkeit wie auch die Sehnsucht nach einer Verschmelzung von Mensch und Natur beinhaltet.

Im ersten Bild des dreiteiligen Zyklus "Kaiserstuhl" aus dem Jahr 2013 sind am rechten Bildrand anthropomorphe Formen zu erkennen, die als Gesicht und Oberkörper einer weiblichen Figur interpretiert werden können. Es ergibt sich ein fließender Übergang in eine Formation von Hügeln vor einer dunstigen blauen Seefläche. Der Gedanke des Transitorischen, der ein weiteres Wesensmerkmal der Kunst Ikemuras ist, vergegenwärtigt sich in diesem Triptychon auch in dem Übergleiten der Landschaftsmotive von Gemälde zu Gemälde.

Leiko Ikemura wächst als Kind in Japan am Meer auf. Sie hat einen innigen, intensiven Bezug zum Meer und zu den Landschaften Japans, der ihr späteres Werk geprägt hat. Ikemura, die zunächst spanische Literatur in Osaka studiert, wandert 1972 nach Spanien aus. Sie bereist Europa und zieht 1979 in die Schweiz. Seit Anfang der 1980er Jahre lebt die Künstlerin in Deutschland.

Die Kunst Leiko Ikemuras zeigt sich in vielerlei Hinsicht als Dichotomie beider Kontinente, die für die Biografie der Künstlerin prägend waren. Ihre von Kalligraphie und fernöstlicher Aquarellkunst beeinflusste Maltechnik, ihre Motive und auch Naturphilosophie und Pantheismus, die mit ihren Bildthemen verbunden werden können, lassen die Einflüsse des japanischen Kulturraums erkennen. In einem Interview 2012 mit Erika Költzsch beschrieb Ikemura ihren Bezug zur Schweizer Landschaft. "Die Schweiz ist umrahmt von Bergen und Japan ist umrahmt vom Meer. Das Innenleben in dem Bergland Schweiz ist wie eine Spiegelung von Japan. In der Schweiz ist das Wasser innen und drum herum sind die Berge, die Insel Japan funktioniert umgekehrt. Genau diese Umkehrung will ich in meinen Bildern thematisieren." Auch in Ikemuras Triptychon "Kaiserstuhl" lässt sich dieses Vexierbild erkennen. Gerade durch die Erfahrung des Fremdseins in einem anderen Kulturkreis und das Eintauchen in die westliche Kultur wird sich die Künstlerin ihrer kulturellen Heimat bewusst. In ihrem reifen Werk deutet sie die eigene Synthese beider Welten an.

In jüngerer Zeit bezeugen zahlreiche internationale Einzelausstellungen zu Leiko Ikemura die Länder und Kontinente übergreifende Wertschätzung des Gesamtwerks der Künstlerin. Zuletzt zeigten 2019 das The National Art Center, Tokio, und das Kunstmuseum Basel in Kooperation die bislang größte Retrospektive.

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Sale price
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Estimate
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Time, Location
01 Dec 2021
Germany, Cologne
Auction House
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IKEMURA, LEIKO
Tsu, Mie-Ken/Japan

Titel: Kaiserstuhl.
Untertitel: Triptychon (M-13-19, M-13-20, M-13-21).
Datierung: 2013.
Technik: Öl und Tempera auf Jute.
Maße: Jeweils: 100 x 150cm.
Bezeichnung: Jeweils signiert verso auf umgeschlagener Leinwand oben: Leiko Ikemura. Hier zudem nummeriert mit den Nrn 11-13-19, 11-13-20 und 11-13-21.

Provenienz:
- Galerie Karsten Greve, Köln (Aufkleber)
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Ausstellungen:
- Vangi Sculpture Garden Museum, Nagaizumi 2014
- Kunsthalle Bielefeld, 2015/16

Literatur:
- Ausst.-Kat. Vangi Sculpture Garden Museum, Nagaizumi 2014, Abb.
- Ausst.-Kat. Einfühlung und Abstraktion - Die Moderne der Frauen in Deutschland, Kunsthalle Bielefeld, Bielefeld 2015/16, S. 253-255, Abb.

- Sphärisches Landschaftsbild mit intensiver, zugleich zarter Farbigkeit
- Eindrucksvolles Format
- Werke der Künstlerin aktuell in Ciudad de les Artes y las Ciències in Valencia, Spanien, und im Sainsbury Centre, Norwich/UK, zu sehen

Das Landschaftsbild ist im Werk der aus Japan stammenden Künstlerin Leiko Ikemura ein zentrales Thema. In einem Interview im Kontext der Ausstellung in der Kunsthalle Bielefeld 2015/16 äußerte sich Ikemura zu ihrem Bezug zu diesem Genre. Sie spricht von einem inneren Landschaftsbild. Ihre Gemälde sind keine Abbilder konkreter geografischer Orte. Ikemura entwickelt Ihre Landschaftsgemälde ausgehend von einer Imagination zu einer Art kosmischen Landschaft, wobei der Körper oftmals den Ausgangspunkt hierzu bildet. Nach der Empfindung von Ikemura soll der Körper dem Kosmos der Malerei entsprechen. Bereits in ihrer Serie der "Floating Faces" verbildlicht Leiko Ikemura den fließenden Übergang zwischen den Welten. In Erweiterung dieses Themas fügt sich der liegende Kopf zur Landschaftsebene, wodurch die Landschaft für die Künstlerin auch eine gewisse Körperlichkeit wie auch die Sehnsucht nach einer Verschmelzung von Mensch und Natur beinhaltet.

Im ersten Bild des dreiteiligen Zyklus "Kaiserstuhl" aus dem Jahr 2013 sind am rechten Bildrand anthropomorphe Formen zu erkennen, die als Gesicht und Oberkörper einer weiblichen Figur interpretiert werden können. Es ergibt sich ein fließender Übergang in eine Formation von Hügeln vor einer dunstigen blauen Seefläche. Der Gedanke des Transitorischen, der ein weiteres Wesensmerkmal der Kunst Ikemuras ist, vergegenwärtigt sich in diesem Triptychon auch in dem Übergleiten der Landschaftsmotive von Gemälde zu Gemälde.

Leiko Ikemura wächst als Kind in Japan am Meer auf. Sie hat einen innigen, intensiven Bezug zum Meer und zu den Landschaften Japans, der ihr späteres Werk geprägt hat. Ikemura, die zunächst spanische Literatur in Osaka studiert, wandert 1972 nach Spanien aus. Sie bereist Europa und zieht 1979 in die Schweiz. Seit Anfang der 1980er Jahre lebt die Künstlerin in Deutschland.

Die Kunst Leiko Ikemuras zeigt sich in vielerlei Hinsicht als Dichotomie beider Kontinente, die für die Biografie der Künstlerin prägend waren. Ihre von Kalligraphie und fernöstlicher Aquarellkunst beeinflusste Maltechnik, ihre Motive und auch Naturphilosophie und Pantheismus, die mit ihren Bildthemen verbunden werden können, lassen die Einflüsse des japanischen Kulturraums erkennen. In einem Interview 2012 mit Erika Költzsch beschrieb Ikemura ihren Bezug zur Schweizer Landschaft. "Die Schweiz ist umrahmt von Bergen und Japan ist umrahmt vom Meer. Das Innenleben in dem Bergland Schweiz ist wie eine Spiegelung von Japan. In der Schweiz ist das Wasser innen und drum herum sind die Berge, die Insel Japan funktioniert umgekehrt. Genau diese Umkehrung will ich in meinen Bildern thematisieren." Auch in Ikemuras Triptychon "Kaiserstuhl" lässt sich dieses Vexierbild erkennen. Gerade durch die Erfahrung des Fremdseins in einem anderen Kulturkreis und das Eintauchen in die westliche Kultur wird sich die Künstlerin ihrer kulturellen Heimat bewusst. In ihrem reifen Werk deutet sie die eigene Synthese beider Welten an.

In jüngerer Zeit bezeugen zahlreiche internationale Einzelausstellungen zu Leiko Ikemura die Länder und Kontinente übergreifende Wertschätzung des Gesamtwerks der Künstlerin. Zuletzt zeigten 2019 das The National Art Center, Tokio, und das Kunstmuseum Basel in Kooperation die bislang größte Retrospektive.

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01 Dec 2021
Germany, Cologne
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