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LOT 405

Marten Pepyn, 1575 Antwerpen – 1642/43 ebenda, Kreis des, ALLEGORIE: FRUCTUS LABORIS GLORIA (RUHM IST DER MÜHE FRUCHT)

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Öl auf Leinwand. Doubliert.
130 x 109 cm.
In dekorativem Rahmen.

Als Vorlage für das Gemälde diente ein Stich von Otto van Veen (1556-1629) von 1612 aus dem Zyklus „Q. Horatii Flacci Emblemata“ und ist einer von mehreren Stichen zu diesem Thema. Das Motiv ist als Ratschlag gemeint, sich von Jugend an von übermäßigem Weingenuss, zügelloser Liebe und Spielsucht fernzuhalten, um sein Ziel zu erreichen.
Das Gemälde ist wohl eine eigene Komposition des Malers und weicht von der Stichvorlage ab. In abendlicher Landschaft auf einer steinernen Brücke vor einer Brüstung, auf der drei kleine Pyramiden stehen, ein Junge, der sich drei Figuren im linken Vordergrund zuwendet. Es sind dies Bacchus mit einem Lorbeerkranz auf seinem Haupt, der in seiner erhobenen linken Hand dem Jungen eine mit Weintrauben gefüllte Tazza anbietet. Rechts neben ihm Venus, die einen Apfel zum Genuss anbietet, wohl auch als Verweis auf Essen und neben ihr der kleine Cupid, der seinen Bogen mit Amorpfeil auf den Jungen gerichtet hat. Auf der Stichvorlage ist der Junge in Rückenansicht vor drei kleinen, auf der Brüstung stehenden Türmen zu sehen; diese galten als Attribut von Spielsucht. Auf der linken Seite zudem einige Bäume und Sträucher sowie in der oberen Mitte die Köpfe zweier Putti, die auf das Geschehen herabsehen. Malerei in zurückhaltender Farbgebung. Rest., Retuschen.

Anmerkung 1:
Marten Pepyn war ein flämischer Maler, der vor allem für seine großen Historienbilder bekannt war. 1600 wurde er als Meister in die Antwerpener Lukasgilde aufgenommen. Laut dem niederländischen Künstlerbiografen Arnold Houbraken soll es Rivalitäten zwischen Pepyn und Rubens gegeben haben, dies ist jedoch eher unwahrscheinlich, da die erste Frau von Rubens, Isabella Brant, die Patin von Pepyns ältester Tochter Martha war. Der Künstler hatte auch eine enge Beziehung zu Anthony van Dyck, der sein Portrait malte.

Anmerkung 2:
Dr. Klaus Ertz, Lingen, sieht in dem Gemälde stilistische Zusammenhänge mit Marten Pepyn. Er ordnet es in die Zeit um 1600 in Antwerpen ein (Mail vom 17. Juli 2018). (1280761) (18)

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
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Time, Location
23 Sep 2021
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Leinwand. Doubliert.
130 x 109 cm.
In dekorativem Rahmen.

Als Vorlage für das Gemälde diente ein Stich von Otto van Veen (1556-1629) von 1612 aus dem Zyklus „Q. Horatii Flacci Emblemata“ und ist einer von mehreren Stichen zu diesem Thema. Das Motiv ist als Ratschlag gemeint, sich von Jugend an von übermäßigem Weingenuss, zügelloser Liebe und Spielsucht fernzuhalten, um sein Ziel zu erreichen.
Das Gemälde ist wohl eine eigene Komposition des Malers und weicht von der Stichvorlage ab. In abendlicher Landschaft auf einer steinernen Brücke vor einer Brüstung, auf der drei kleine Pyramiden stehen, ein Junge, der sich drei Figuren im linken Vordergrund zuwendet. Es sind dies Bacchus mit einem Lorbeerkranz auf seinem Haupt, der in seiner erhobenen linken Hand dem Jungen eine mit Weintrauben gefüllte Tazza anbietet. Rechts neben ihm Venus, die einen Apfel zum Genuss anbietet, wohl auch als Verweis auf Essen und neben ihr der kleine Cupid, der seinen Bogen mit Amorpfeil auf den Jungen gerichtet hat. Auf der Stichvorlage ist der Junge in Rückenansicht vor drei kleinen, auf der Brüstung stehenden Türmen zu sehen; diese galten als Attribut von Spielsucht. Auf der linken Seite zudem einige Bäume und Sträucher sowie in der oberen Mitte die Köpfe zweier Putti, die auf das Geschehen herabsehen. Malerei in zurückhaltender Farbgebung. Rest., Retuschen.

Anmerkung 1:
Marten Pepyn war ein flämischer Maler, der vor allem für seine großen Historienbilder bekannt war. 1600 wurde er als Meister in die Antwerpener Lukasgilde aufgenommen. Laut dem niederländischen Künstlerbiografen Arnold Houbraken soll es Rivalitäten zwischen Pepyn und Rubens gegeben haben, dies ist jedoch eher unwahrscheinlich, da die erste Frau von Rubens, Isabella Brant, die Patin von Pepyns ältester Tochter Martha war. Der Künstler hatte auch eine enge Beziehung zu Anthony van Dyck, der sein Portrait malte.

Anmerkung 2:
Dr. Klaus Ertz, Lingen, sieht in dem Gemälde stilistische Zusammenhänge mit Marten Pepyn. Er ordnet es in die Zeit um 1600 in Antwerpen ein (Mail vom 17. Juli 2018). (1280761) (18)

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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23 Sep 2021
Germany, Munich
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