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LOT 466

Meister der flämischen Schule des ausgehenden 16. Jahrhunderts, GROßE WELTALLEGORIE

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Öl auf Eichenholz. Parkettiert.
127 x 96 cm.

Further information on this artwork

Das großformatige Tafelbild wirft in seiner verrätselten Darstellung Fragen der Deutung auf. In jedem Fall handelt es sich um eine Allegorie, in der eine sitzende weibliche Gestalt mit geöffnetem Buch auf den Knien als Hauptfigur fungiert. Sie hat ihre linke Hand an die Brust gelegt, blickt fragend und nachdenklich nach links oben. Gleichzeitig steht ihr linker Fuß auf einer gläsern-durchsichtigen Kristallkugel, als Symbol der Welt, mit einem Kreuz, das allerdings diagonal schrägt steht, einem goldenen Äquatorialband sowie einer, aus der Kugel herausleuchtenden Maske.
Am ehesten lässt sich die Allegorie dahingehend deuten, dass es sich hier bei der weiblichen Gestalt um die Personifizierung der „Geschichte“ handelt, üblicherweise mit einem Buch dargestellt. Die beiden Figuren links sind dabei auf sie einzuwirken: Ein antikisch erscheinender, nur dürftig bekleideter bärtiger Alter kniet vor ihr und versucht ihr einen Apfel zu reichen, während die jugendliche Engelsfigur darüber auf die linke obere Bildecke verweist, wo eine Gottvaterfigur in rotem Mantel, von einem Gläubigen angebetet, in Wolken zu sehen ist. Dieser Deutung gemäß handelt es sich hierbei um den entscheidenden Moment in der Geschichte der Menschheit, die zwischen Verführung (Apfel), der alten Welt und der Erlösung durch das Christentum steht. So sind auch die drei Figuren links im Bildhintergrund als „Auferstehung“ zu sehen, die das Christentum verheißt. Die ständige Unentschiedenheit der Menschheitsgeschichte zwischen Verführung und Erlösung ist auch durch die instabile Positionierung der Weltkugel rechts unten mit schief stehendem Kreuz zu sehen. In einigen Details der Figuren, wie etwa der Hände, sind bereits Einflüsse von Peter Paul Rubens (1577-1640) erkennbar. Feine Risse in der Platte. (1221751) (11)

Flemish school, late 16th century
large world allegory Oil on oak panel. Parquetted.
127 x 96 cm.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
Unlock
Time, Location
02 Jul 2020
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Eichenholz. Parkettiert.
127 x 96 cm.

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Das großformatige Tafelbild wirft in seiner verrätselten Darstellung Fragen der Deutung auf. In jedem Fall handelt es sich um eine Allegorie, in der eine sitzende weibliche Gestalt mit geöffnetem Buch auf den Knien als Hauptfigur fungiert. Sie hat ihre linke Hand an die Brust gelegt, blickt fragend und nachdenklich nach links oben. Gleichzeitig steht ihr linker Fuß auf einer gläsern-durchsichtigen Kristallkugel, als Symbol der Welt, mit einem Kreuz, das allerdings diagonal schrägt steht, einem goldenen Äquatorialband sowie einer, aus der Kugel herausleuchtenden Maske.
Am ehesten lässt sich die Allegorie dahingehend deuten, dass es sich hier bei der weiblichen Gestalt um die Personifizierung der „Geschichte“ handelt, üblicherweise mit einem Buch dargestellt. Die beiden Figuren links sind dabei auf sie einzuwirken: Ein antikisch erscheinender, nur dürftig bekleideter bärtiger Alter kniet vor ihr und versucht ihr einen Apfel zu reichen, während die jugendliche Engelsfigur darüber auf die linke obere Bildecke verweist, wo eine Gottvaterfigur in rotem Mantel, von einem Gläubigen angebetet, in Wolken zu sehen ist. Dieser Deutung gemäß handelt es sich hierbei um den entscheidenden Moment in der Geschichte der Menschheit, die zwischen Verführung (Apfel), der alten Welt und der Erlösung durch das Christentum steht. So sind auch die drei Figuren links im Bildhintergrund als „Auferstehung“ zu sehen, die das Christentum verheißt. Die ständige Unentschiedenheit der Menschheitsgeschichte zwischen Verführung und Erlösung ist auch durch die instabile Positionierung der Weltkugel rechts unten mit schief stehendem Kreuz zu sehen. In einigen Details der Figuren, wie etwa der Hände, sind bereits Einflüsse von Peter Paul Rubens (1577-1640) erkennbar. Feine Risse in der Platte. (1221751) (11)

Flemish school, late 16th century
large world allegory Oil on oak panel. Parquetted.
127 x 96 cm.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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02 Jul 2020
Germany, Munich
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