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Orazio Samacchini, 1532 Bologna - 1577 ebenda, ANBETUNG DER KÖNIGE

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Öl auf Leinwand.
126 x 89 cm.
Ungerahmt.

Further information on this artwork

Beigegeben eine Expertise von Alessandro Delpriori.

In diesem großformatig angelegten Gemälde erscheinen die Figuren eng gedrängt und raumfüllend in die Darstellung einkomponiert. Damit soll der Betrachter bewusst in die Nähe des Geschehens eingebunden werden. Dieses Stilmerkmal finden wir bei nahezu allen weiteren Werken des Malers, es entspricht auch der Malerei der Spätrenaissance und wurde im Barock weiterhin kultiviert. Die Figurengruppe der Heiligen Familie, mit Maria und dem Jesuskind, ist in die linke Bildhälfte am Bildrand platziert, links dahinter Joseph, nahezu verschattet. Die eigentliche Bildmitte jedoch beherrscht die betont groß wiedergegebene Figur des Königs, in Anbetung des Kindes. Diese auffallende Hervorhebung verleiht dem Bild die bewusste Betonung als Thema der Anbetung der Könige. So war das Altarbild wohl auch für das entsprechende Fest gedacht. Den Apokryphen gemäß handelt es sich bei dem betagten König um Melchior, der hier seine Hände gefaltet hält, während ein Diener rechts hinter ihm ein Schatzkästchen als Gabe bereithält. Der dunkelhäutige König in der rechten oberen Bildecke wird zuweilen als der Jüngling Caspar gedeutet, links daneben Balthasar, wobei die Zuordnungen der Gestalten in der Bildkunst variieren. Ein Knabe mit anmutigem Gesicht, etwa im Mittelgrund, sowie zwei römisch gerüstete Jünglinge mit Lanze füllen den Bildraum zum rechtsstehenden Balthasar zwischen den Hauptfiguren. Stilistisches Merkmal des Künstlers ist hierbei die Anmut besonders der Maria oder der jüngeren Gestalten im Bild. Samacchinis Werk steht deutlich unter dem Einfluss des Giorgio Vasari, wie auch des Emilianischen Manierismus. Die Drängung der Figuren, die dennoch eine überlegte Komposition mit Diagonalbezügen der Figuren zueinander aufweist, zählen zu den Beispielen für diesen damals neuen Stil. In Rom wurde Samacchini 1563 für die Ausmalung des Vatikanischen Belvedere und der Sala Regia für Papst Pius IV herangezogen. Die Arbeiten führte er zusammen mit seinem Bruder und Taddeo Zuccari aus. Zurück in seiner Heimatstadt stand er bald auch unter den Einfluss des Pellegrino Tibaldi. In der Folge erhielt er zahlreiche Aufträge, etwa für Arbeiten im Palazzo Vitelli in Sant‘Egidio, San Giacomo Maggiore, der Corpus Domini-Kirche, oder auch für Fresken in Sant‘Abbondio, Cremona. A. R.

Literatur:
Sydney J. Freedberg, Pelican History of Art (ed.). Painting in Italy, 1500-1600, Penguin Books 1993, S. 567. (12313415)

Orazio Samacchini,
1532 Bologna – 1577 ibid.
THE ADORATION OF THE MAGI Oil on canvas.
126 x 89 cm.
Unframed.

Accompanied by an expert’s report by Alessandro Delpriori.

Literature:
Sydney J. Freedberg, Pelican History of Art (ed.). Painting in Italy, 1500-1600, Penguin Books 1993, p. 567.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
Unlock
Time, Location
02 Jul 2020
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Leinwand.
126 x 89 cm.
Ungerahmt.

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Beigegeben eine Expertise von Alessandro Delpriori.

In diesem großformatig angelegten Gemälde erscheinen die Figuren eng gedrängt und raumfüllend in die Darstellung einkomponiert. Damit soll der Betrachter bewusst in die Nähe des Geschehens eingebunden werden. Dieses Stilmerkmal finden wir bei nahezu allen weiteren Werken des Malers, es entspricht auch der Malerei der Spätrenaissance und wurde im Barock weiterhin kultiviert. Die Figurengruppe der Heiligen Familie, mit Maria und dem Jesuskind, ist in die linke Bildhälfte am Bildrand platziert, links dahinter Joseph, nahezu verschattet. Die eigentliche Bildmitte jedoch beherrscht die betont groß wiedergegebene Figur des Königs, in Anbetung des Kindes. Diese auffallende Hervorhebung verleiht dem Bild die bewusste Betonung als Thema der Anbetung der Könige. So war das Altarbild wohl auch für das entsprechende Fest gedacht. Den Apokryphen gemäß handelt es sich bei dem betagten König um Melchior, der hier seine Hände gefaltet hält, während ein Diener rechts hinter ihm ein Schatzkästchen als Gabe bereithält. Der dunkelhäutige König in der rechten oberen Bildecke wird zuweilen als der Jüngling Caspar gedeutet, links daneben Balthasar, wobei die Zuordnungen der Gestalten in der Bildkunst variieren. Ein Knabe mit anmutigem Gesicht, etwa im Mittelgrund, sowie zwei römisch gerüstete Jünglinge mit Lanze füllen den Bildraum zum rechtsstehenden Balthasar zwischen den Hauptfiguren. Stilistisches Merkmal des Künstlers ist hierbei die Anmut besonders der Maria oder der jüngeren Gestalten im Bild. Samacchinis Werk steht deutlich unter dem Einfluss des Giorgio Vasari, wie auch des Emilianischen Manierismus. Die Drängung der Figuren, die dennoch eine überlegte Komposition mit Diagonalbezügen der Figuren zueinander aufweist, zählen zu den Beispielen für diesen damals neuen Stil. In Rom wurde Samacchini 1563 für die Ausmalung des Vatikanischen Belvedere und der Sala Regia für Papst Pius IV herangezogen. Die Arbeiten führte er zusammen mit seinem Bruder und Taddeo Zuccari aus. Zurück in seiner Heimatstadt stand er bald auch unter den Einfluss des Pellegrino Tibaldi. In der Folge erhielt er zahlreiche Aufträge, etwa für Arbeiten im Palazzo Vitelli in Sant‘Egidio, San Giacomo Maggiore, der Corpus Domini-Kirche, oder auch für Fresken in Sant‘Abbondio, Cremona. A. R.

Literatur:
Sydney J. Freedberg, Pelican History of Art (ed.). Painting in Italy, 1500-1600, Penguin Books 1993, S. 567. (12313415)

Orazio Samacchini,
1532 Bologna – 1577 ibid.
THE ADORATION OF THE MAGI Oil on canvas.
126 x 89 cm.
Unframed.

Accompanied by an expert’s report by Alessandro Delpriori.

Literature:
Sydney J. Freedberg, Pelican History of Art (ed.). Painting in Italy, 1500-1600, Penguin Books 1993, p. 567.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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02 Jul 2020
Germany, Munich
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