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Paul Wunderlich (1927 Eberswalde - 2010 Saint-Pierre-de-Vassols, Provence) (F)

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Paul Wunderlich (1927 Eberswalde - 2010 Saint-Pierre-de-Vassols, Provence) (F)
'Amazone', 1976, Bronze, dunkel patiniert, partiell poliert, auf schwarz-weiß marmoriertem Steinsockel, Maße (mit Sockel) 56 cm x 82 cm x 12 cm, signiert, Gießerstempel, 130/500 nummeriert, an den Sockelkanten bestoßen, Kaufbeleg anbei

Provenienz: Edition & Galerie Volker Huber, Privatsammlung Hannover

Literatur: Wvz. Spielmann 29

"Seine Werke werden in der ganzen Welt anerkannt, geschätzt, auch von einem breiten Publikum gekauft", rühmt Jens Christian Jensen den Künstler, "Kunstkenner sind sich einig: Paul Wunderlich ist der Hauptmeister des phantastischen Realismus und einer der wenigen stilbildenden Künstler unserer Zeit."

Paul Wunderlich wurde am 10. März 1927 in Eberswalde geboren und zählt als Maler, Bildhauer, Grafiker, Entwerfer von Objektkunst und sogar Möbeln zu den produktivsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Von 1947 bis 1951 studierte er an der späteren Hochschule für Bildende Künste in Hamburg in der Klasse von Willi Tietze "Freie Graphik". Dort traf er unter anderem auf seine Mitschüler Horst Janssen und Reinhard Drenkhahn. 1950 studierte er für ein Semester bei Willem Grimm. Anschließend unterrichtete er von 1951 bis 1960 an der Hochschule Radierung und Lithografie. Er erhielt sowohl von Emil Nolde als auch Oskar Kokoschka Druckaufträge.

Von 1961 bis 1963 lebte und arbeitete Wunderlich in Paris. In diesen Jahren erprobte er sich an Hinterglasbildern. Anschließend trat er in Hamburg die Nachfolge von Georg Gresko als Professor an der Kunsthochschule an. In den 1960er-Jahren experimentierte Wunderlich mit unterschiedlichen Techniken und entwickelte seinen unverwechselbaren Stil, in dem sich manieristische und surrealistische, aber auch Elemente des Jugendstiles und des Art déco wiederfinden. Er gestaltete surreale Figuren mit ungleichen Proportionen und nahm häufig berühmte Motive der klassischen Kunst und Mythologie zum Vorbild. Zunächst bezog er seine Themen aus der Deutschen Geschichte. Später konzentrierte er sich vermehrt auf erotische und sexuelle Motive. Unter dem Einfluss Salvador Dalís begann er mit der Fertigung von Bronzen.

In Anspielung auf die "männergleichen" Kriegerinnen aus mythischer Zeit, sitzt die unverhüllte, zart modellierte Amazone mit imaginär gespantem Bogen wie auf einem Pferd reitend. Deutlich wird hier das Motiv der Antike, welchem sich Wunderlich gern bediente, denn die Amazone vertritt einen im Mythischen verwurzelten Archetypus. Die Amazone stellt das Endglied einer Reihe der in der Fläche gedrehten Sitzfiguren Wunderlichs dar. Dieser wollte, dass die Figur so flach wie ein Relief ist, gleichzeitig sollte aber die Illusion großer räumlicher Tiefe geweckt werden. Besonders an der Schmalseite wird die geringe Tiefe der Figur erkennbar. Die Amazone tritt dem Betrachter als kühle und distanzierte Kriegerin gegenüber. Ihr haftet etwas technisch-mechanisches an, was gemäß Spielmann, das bewusst betonte Merkmal der Figur sei und ihren erotischen Reiz ausmache.

In seinem Oeuvre nehmen Industrie- und Schiffsmotive, wie der Dampfer A4 mit Ladekran, einen unerwarteten Raum ein und wirken in ihrer auf das Wesentliche reduzierten Abbildung wie Kinderbuchillustrationen.

Paul Wunderlich (1927 Eberswalde - 2010 Saint-Pierre-de-Vassols, Provence) (F)
'Amazone', bronze, dark patina, partially polished, mounted on a black and white marbled plinth, dimensions (with plinth) 56 cm x 82 cm x 12 cm, signed, foundry stamp, numbered 130/500, the edges of the plinth chipped, with purchase receipt

Provenance: Edition & Galerie Volker Huber; private collection, Hanover

Literature: Cat. rais. Spielmann 29

''His works are recognised, appreciated, and purchased by a wide audience throughout the world'', Jens Christian Jensen praised the artist, ''Connoisseurs are in agreement: Paul Wunderlich is the leading master of Fantastic Realism and one of the few stylistically pioneering artists of our time.''

Paul Wunderlich was born in Eberswalde on 10th March 1927. As a painter, sculptor, graphic artist, designer of object art and even furniture, he was one of the most productive artists of the 20th century. From 1947 to 1951, he studied ''Freie Graphik'' at the later Hochschule für Bildende Künste in Hamburg in Willi Tietze's class. There he met, among others, his fellow students Horst Janssen and Reinhard Drenkhahn. In 1950 he studied with Willem Grimm for one semester. He then taught etching and lithography at the university from 1951 to 1960. He received printing commissions from both Emil Nolde and Oskar Kokoschka.

From 1961 to 1963 Wunderlich lived and worked in Paris. During these years he tried his hand at reverse glass paintings. He then succeeded Georg Gresko as professor at the art academy in Hamburg. In the 1960s, Wunderlich experimented with different techniques and developed his unmistakable style, which combined Mannerist and Surrealist influences, but also elements of Jugendstil and Art Deco. He created surreal figures with elongated proportions, and often took famous motifs from classical art and mythology as models. Initially, he drew his themes from German history. Later he concentrated increasingly on erotic and sexual motifs. Under the influence of Salvador Dalí, he also began to produce bronzes.

In an allusion to the ''man-like'' warrior women of mythical times, the nude, delicately modelled Amazon sits with an imaginary bow as if riding a horse. The ancient motif of the Amazon, which Wunderlich used often in his works, is an archetype rooted in myth. The Amazon is the final link in a series of works in which Wunderlich depicted seated figures rotated at an angle. His aim was to create figures which were flat like a relief, but at the same time gave the illusion of great spatial depth. The flatness of the figure is particularly apparent when viewed from one side. The Amazon confronts the viewer as a cool and distanced warrior. There is a technical, mechanical quality about her, which, according to Spielmann, is a deliberately emphasised feature of the figure that constitutes much of her erotic appeal.

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04 Dec 2021
Germany, Mulheim
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Paul Wunderlich (1927 Eberswalde - 2010 Saint-Pierre-de-Vassols, Provence) (F)
'Amazone', 1976, Bronze, dunkel patiniert, partiell poliert, auf schwarz-weiß marmoriertem Steinsockel, Maße (mit Sockel) 56 cm x 82 cm x 12 cm, signiert, Gießerstempel, 130/500 nummeriert, an den Sockelkanten bestoßen, Kaufbeleg anbei

Provenienz: Edition & Galerie Volker Huber, Privatsammlung Hannover

Literatur: Wvz. Spielmann 29

"Seine Werke werden in der ganzen Welt anerkannt, geschätzt, auch von einem breiten Publikum gekauft", rühmt Jens Christian Jensen den Künstler, "Kunstkenner sind sich einig: Paul Wunderlich ist der Hauptmeister des phantastischen Realismus und einer der wenigen stilbildenden Künstler unserer Zeit."

Paul Wunderlich wurde am 10. März 1927 in Eberswalde geboren und zählt als Maler, Bildhauer, Grafiker, Entwerfer von Objektkunst und sogar Möbeln zu den produktivsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Von 1947 bis 1951 studierte er an der späteren Hochschule für Bildende Künste in Hamburg in der Klasse von Willi Tietze "Freie Graphik". Dort traf er unter anderem auf seine Mitschüler Horst Janssen und Reinhard Drenkhahn. 1950 studierte er für ein Semester bei Willem Grimm. Anschließend unterrichtete er von 1951 bis 1960 an der Hochschule Radierung und Lithografie. Er erhielt sowohl von Emil Nolde als auch Oskar Kokoschka Druckaufträge.

Von 1961 bis 1963 lebte und arbeitete Wunderlich in Paris. In diesen Jahren erprobte er sich an Hinterglasbildern. Anschließend trat er in Hamburg die Nachfolge von Georg Gresko als Professor an der Kunsthochschule an. In den 1960er-Jahren experimentierte Wunderlich mit unterschiedlichen Techniken und entwickelte seinen unverwechselbaren Stil, in dem sich manieristische und surrealistische, aber auch Elemente des Jugendstiles und des Art déco wiederfinden. Er gestaltete surreale Figuren mit ungleichen Proportionen und nahm häufig berühmte Motive der klassischen Kunst und Mythologie zum Vorbild. Zunächst bezog er seine Themen aus der Deutschen Geschichte. Später konzentrierte er sich vermehrt auf erotische und sexuelle Motive. Unter dem Einfluss Salvador Dalís begann er mit der Fertigung von Bronzen.

In Anspielung auf die "männergleichen" Kriegerinnen aus mythischer Zeit, sitzt die unverhüllte, zart modellierte Amazone mit imaginär gespantem Bogen wie auf einem Pferd reitend. Deutlich wird hier das Motiv der Antike, welchem sich Wunderlich gern bediente, denn die Amazone vertritt einen im Mythischen verwurzelten Archetypus. Die Amazone stellt das Endglied einer Reihe der in der Fläche gedrehten Sitzfiguren Wunderlichs dar. Dieser wollte, dass die Figur so flach wie ein Relief ist, gleichzeitig sollte aber die Illusion großer räumlicher Tiefe geweckt werden. Besonders an der Schmalseite wird die geringe Tiefe der Figur erkennbar. Die Amazone tritt dem Betrachter als kühle und distanzierte Kriegerin gegenüber. Ihr haftet etwas technisch-mechanisches an, was gemäß Spielmann, das bewusst betonte Merkmal der Figur sei und ihren erotischen Reiz ausmache.

In seinem Oeuvre nehmen Industrie- und Schiffsmotive, wie der Dampfer A4 mit Ladekran, einen unerwarteten Raum ein und wirken in ihrer auf das Wesentliche reduzierten Abbildung wie Kinderbuchillustrationen.

Paul Wunderlich (1927 Eberswalde - 2010 Saint-Pierre-de-Vassols, Provence) (F)
'Amazone', bronze, dark patina, partially polished, mounted on a black and white marbled plinth, dimensions (with plinth) 56 cm x 82 cm x 12 cm, signed, foundry stamp, numbered 130/500, the edges of the plinth chipped, with purchase receipt

Provenance: Edition & Galerie Volker Huber; private collection, Hanover

Literature: Cat. rais. Spielmann 29

''His works are recognised, appreciated, and purchased by a wide audience throughout the world'', Jens Christian Jensen praised the artist, ''Connoisseurs are in agreement: Paul Wunderlich is the leading master of Fantastic Realism and one of the few stylistically pioneering artists of our time.''

Paul Wunderlich was born in Eberswalde on 10th March 1927. As a painter, sculptor, graphic artist, designer of object art and even furniture, he was one of the most productive artists of the 20th century. From 1947 to 1951, he studied ''Freie Graphik'' at the later Hochschule für Bildende Künste in Hamburg in Willi Tietze's class. There he met, among others, his fellow students Horst Janssen and Reinhard Drenkhahn. In 1950 he studied with Willem Grimm for one semester. He then taught etching and lithography at the university from 1951 to 1960. He received printing commissions from both Emil Nolde and Oskar Kokoschka.

From 1961 to 1963 Wunderlich lived and worked in Paris. During these years he tried his hand at reverse glass paintings. He then succeeded Georg Gresko as professor at the art academy in Hamburg. In the 1960s, Wunderlich experimented with different techniques and developed his unmistakable style, which combined Mannerist and Surrealist influences, but also elements of Jugendstil and Art Deco. He created surreal figures with elongated proportions, and often took famous motifs from classical art and mythology as models. Initially, he drew his themes from German history. Later he concentrated increasingly on erotic and sexual motifs. Under the influence of Salvador Dalí, he also began to produce bronzes.

In an allusion to the ''man-like'' warrior women of mythical times, the nude, delicately modelled Amazon sits with an imaginary bow as if riding a horse. The ancient motif of the Amazon, which Wunderlich used often in his works, is an archetype rooted in myth. The Amazon is the final link in a series of works in which Wunderlich depicted seated figures rotated at an angle. His aim was to create figures which were flat like a relief, but at the same time gave the illusion of great spatial depth. The flatness of the figure is particularly apparent when viewed from one side. The Amazon confronts the viewer as a cool and distanced warrior. There is a technical, mechanical quality about her, which, according to Spielmann, is a deliberately emphasised feature of the figure that constitutes much of her erotic appeal.

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04 Dec 2021
Germany, Mulheim
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