The flaneur
Artist: Ernst Barlach
Bronze with dark brown patina. (1912). Height c. 50.5 cm. An unnumbered copy from an edition of 20. With the artist's name on the side of the left foot. With foundry stamp “H. NOACK BERLIN” on the narrow side of the plinth. The plaster working model for the bronze and wooden model for the sculpture in the round was made in 1912 and is currently housed in the Ernst Barlach Lizenzverwaltung in Ratzeburg. According to Laur, the pieces were cast from 1938 onwards (2.5., 1.6. and since 7.11.) and 1940 (zinc cast). The present cast was probably a lifetime cast (2 bronzes) or it was produced shortly after the artist's death (18 posthumous casts).
Taxation: VAT: Margin Scheme
Deutsch:
Titel: Der Spaziergänger
Beschreibung: Bronze mit dunkelbrauner Patina. (1912). Höhe ca. 50,5 cm. Eines von 20 unnummerierten Exemplaren. Seitlich am linken Fuß mit dem Namenszug des Künstlers. Verso auf der Schmalseite der Plinthe mit dem Gießerstempel „H. NOACK BERLIN“.
Besteuerung: differenzbesteuert
Weitere Informationen: Das Werkmodell aus Gips zur Bronze und Holzfigur der Rundplastik entsteht 1912 und befindet sich heute im Besitz der Ernst Barlach Lizenzverwaltung in Ratzeburg. Die Gussjahre werden bei Laur seit 1938 (2.5., 1.6. und seit 7.11.) und 1940 (Zinkguss) angegeben. Der vorliegende Guss entsteht wohl noch zu Lebzeiten (2 Bronzen) oder kurz nach dem Tod des Künstlers (18 posthum).
1910 lässt sich Barlach in Güstrow nieder. Damals schließt er einen Vertrag mit Paul Cassirer, der ihm eine finanzielle Absicherung bringt. Diese sorglose Zeit soll so zu der glücklichsten seines Lebens zählen. Barlach zeigt mit dem „Spaziergänger“ einen breitbeinig stehenden Mann mittleren Alters in einen Umgang gehüllt, seine Hände hat er hinter dem Rücken zusammengelegt. Sein Blick scheint in die Ferne gerichtet zu sein. Im Umhang des kräftigen Mannes hat sich der Wind etwas verfangen und das schwere Tuch wird leicht von der Brise umspielt. Der Wind scheint frisch und stark zu sein, da das Haar des Dargestellten streng nach hinten geweht wird. Mit festem, breitbeinigem Stand versucht er dem Wetter zu trotzen. Ein Kampf mit den Gezeiten oder vielleicht doch nur die Lust sich den Wind um die Nase wehen zu lassen, um die frische Brise zu genießen? Dies erschließt sich dem Betrachter nicht klar und bleibt so frei für individuelle Interpretationen.
In seinem Güstrower Tagebuch erwähnt Barlach in einer Notiz vom 9.11.1916: „Ich dachte, wie bin ich in allem, was ich mache, so, zu kritisch arrogant, beweisend und beschwatzend. Nur zum Beispiel in dem ,Schlafenden Paar‘ und dem ,Spaziergeher' liegt so etwas von allzu stündlicher Zeitigkeit, Weltgefühl, Hängen im großen, bloßen Dasein ohne Zeiteinteilung sind drin."
Proveienz: Privatsammlung, Norddeutschland.
Life Data: 1870 Wedel - Rostock 1938
Literatur: Laur 189.
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Auction House
Artist: Ernst Barlach
Bronze with dark brown patina. (1912). Height c. 50.5 cm. An unnumbered copy from an edition of 20. With the artist's name on the side of the left foot. With foundry stamp “H. NOACK BERLIN” on the narrow side of the plinth. The plaster working model for the bronze and wooden model for the sculpture in the round was made in 1912 and is currently housed in the Ernst Barlach Lizenzverwaltung in Ratzeburg. According to Laur, the pieces were cast from 1938 onwards (2.5., 1.6. and since 7.11.) and 1940 (zinc cast). The present cast was probably a lifetime cast (2 bronzes) or it was produced shortly after the artist's death (18 posthumous casts).
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Titel: Der Spaziergänger
Beschreibung: Bronze mit dunkelbrauner Patina. (1912). Höhe ca. 50,5 cm. Eines von 20 unnummerierten Exemplaren. Seitlich am linken Fuß mit dem Namenszug des Künstlers. Verso auf der Schmalseite der Plinthe mit dem Gießerstempel „H. NOACK BERLIN“.
Besteuerung: differenzbesteuert
Weitere Informationen: Das Werkmodell aus Gips zur Bronze und Holzfigur der Rundplastik entsteht 1912 und befindet sich heute im Besitz der Ernst Barlach Lizenzverwaltung in Ratzeburg. Die Gussjahre werden bei Laur seit 1938 (2.5., 1.6. und seit 7.11.) und 1940 (Zinkguss) angegeben. Der vorliegende Guss entsteht wohl noch zu Lebzeiten (2 Bronzen) oder kurz nach dem Tod des Künstlers (18 posthum).
1910 lässt sich Barlach in Güstrow nieder. Damals schließt er einen Vertrag mit Paul Cassirer, der ihm eine finanzielle Absicherung bringt. Diese sorglose Zeit soll so zu der glücklichsten seines Lebens zählen. Barlach zeigt mit dem „Spaziergänger“ einen breitbeinig stehenden Mann mittleren Alters in einen Umgang gehüllt, seine Hände hat er hinter dem Rücken zusammengelegt. Sein Blick scheint in die Ferne gerichtet zu sein. Im Umhang des kräftigen Mannes hat sich der Wind etwas verfangen und das schwere Tuch wird leicht von der Brise umspielt. Der Wind scheint frisch und stark zu sein, da das Haar des Dargestellten streng nach hinten geweht wird. Mit festem, breitbeinigem Stand versucht er dem Wetter zu trotzen. Ein Kampf mit den Gezeiten oder vielleicht doch nur die Lust sich den Wind um die Nase wehen zu lassen, um die frische Brise zu genießen? Dies erschließt sich dem Betrachter nicht klar und bleibt so frei für individuelle Interpretationen.
In seinem Güstrower Tagebuch erwähnt Barlach in einer Notiz vom 9.11.1916: „Ich dachte, wie bin ich in allem, was ich mache, so, zu kritisch arrogant, beweisend und beschwatzend. Nur zum Beispiel in dem ,Schlafenden Paar‘ und dem ,Spaziergeher' liegt so etwas von allzu stündlicher Zeitigkeit, Weltgefühl, Hängen im großen, bloßen Dasein ohne Zeiteinteilung sind drin."
Proveienz: Privatsammlung, Norddeutschland.
Life Data: 1870 Wedel - Rostock 1938
Literatur: Laur 189.
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