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A Yoruba Wand, "oshe shango"

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Tanzstab, "oshe shango"
Yoruba, Nigeria
Mit Sockel / with base
Holz. H 61 cm.

Provenienz:
- Galerie Walu, Zürich.
- Jean David, Basel (Feb. 2000).

Diese Arbeit wurde von Hans Witte (1928-2006) im 2005 wie folgt beschrieben:

"Das klassische Muster der von einer Doppelaxt bekrönten knienden Figur auf einem kurzen Griff weist auch ein weiterer Tanzstab auf.

Die Interpretation dieses Objekts wirft jedoch einige Fragen auf. Die Figur stellt hier einen nackten Mann dar und Männer werden nur selten in einer so demütigen Pose dargestellt. Der Mann trägt die Frisur eines ilari oder Hofboten. Ein männlicher ilari auf einem Shango-Stab scheint auf die Shango-Priester zu verweisen, die in den Vasallenstaaten als Vertreter des Königs und des Staatskults von Oyo auftraten.

Die Figur trägt ein gerolltes Tuch um den Hals und hält dessen Enden genau so, wie in der Yoruba-Skultpur Frauenfiguren ihre Brüste halten. Der ganze Stab scheint als ein Gegenstück zu einer ergänzenden weiblichen, ihre Brüste haltenden Figur entworfen worden zu sein.

Die hervorstehende untere Gesichtshälfte, die grosse Nase und der Mund lassen vermuten, dass der Tanzstab von einem Künstler aus Ijebu-Ode geschnitzt wurde."

-----------------------------------------------------

Zu den berühmtesten Gottheiten im Pantheon der Yoruba zählt shango, der Gott des Donners und des Blitzes.

Der shango-Kult setzte sich fast im ganzen Yoruba-Land zum grossen Teil deshalb so erfolgreich durch, weil der Gott dem Glauben zufolge als vierter König in Oyo regiert haben soll. Im 17. und 18. Jh. war Oyo das Zentrum des Oyo-Reichs, das über zahlreiche Yoruba-Königtümer herrschte.

Den lokalen Mythen zufolge war shango der vierte alafin (Herrscher des Palastes) von Oyo. Die Traditionen beschreiben shango als einen ziemlich unverantwortlichen Herrscher mit einem gewalttätigen Temperament, der mit Feuerwerk spielte und seinen Palast niederbrannte. Schliesslich wurde er aus der Stadt verjagt und er erhängte sich aus Verzweiflung.

Seine Anhänger lehnen diese Version jedoch ab und propagieren eine andere Darstellung des Mythos: Ihrem Glauben zufolge stieg er in den Himmel auf, wo er sich in Gewittern offenbart. Der shango-Kult wurde zum Staatskult von Oyo und seine Priester agierten als Botschafter und Vertreter des alafin von Oyo in den Vasallenstaaten.

Jenseits seines Kults manifestiert sich shango in Donner und Blitz, schleudert er doch seine Donnerkeile (edun ara) vom Himmel und setzt dabei den Busch oder Häuser in Brand. Wo der Blitz einschlug, sammeln die shango-Priester die Donnerkeile ein und bringen sie in ihren bestickten ledernen Schultertaschen (laba) zum Schrein des Gottes. Dort bewahren sie die Steine in grossen Holzschalen oder Kalebassen zusammen mit Tanzstäben und Kürbisrasseln auf und ,,füttern" sie mit Opfern.

Das bekannteste Emblem und Symbol des shango-Kults ist der Tanzstab oshe shango ("osé-sàngó") mit der Darstellung zweier Donnerkeile in Form einer Doppelaxt.

Weiterführende Literatur:
Eisenhofer, Stefan (1997). Kulte, Künstler, Könige in Afrika. Linz: Oberösterreichisches Landesmuseum.

CHF 400 / 800
Condition Report: The condition (wear, eventual cracks, tear, other imperfections and the effects of aging etc. if applicable) of this lot is as visible on the multiple photos we have uploaded for your documentation.Please feel free to contact Hammer Auktionen for all questions you might have regarding this lot (info@hammerauktionen.ch).Any condition statement given, as a courtesy to a client, is only an opinion and should not be treated as a statement of fact. Hammer Auktionen shall have no responsibility for any error or omission.In the rare event that the item did not conform to the lot description in the sale, Hammer Auktionen is here to help. Buyers may return the item for a full refund provided you notify Hammer Auktionen within 5 days of receiving the item.--------------------------------------------Der Zustand (allfällige Abnutzung, Gebrauchsspuren, Risse, eventuelle andere Beeinträchtigungen und die Altersspuren usw.) dieses Lots ist auf den Fotos, die wir für Ihre Dokumentation hochgeladen haben, zu sehen. Für alle Fragen zu diesem Objekt steht Ihnen Hammer Auktionen gerne zur Verfügung (info@hammerauktionen.ch).Die Angaben zum Zustand der Objekte, die aus Sachdienlichkeit gegenüber den Interessenten gemacht wurden, sind nur eine Meinung und sollten nicht als Tatsachenbehauptung behandelt werden. Hammer Auktionen übernimmt keine Verantwortung für etwaige Fehler oder Unterlassungen.Im seltenen Fall, dass der Artikel nicht mit der Beschreibung im Katalog übereinstimmt, ist Hammer Auktionen hier, um zu helfen. Käufer können das Lot gegen volle Rückerstattung zurückgeben, sofern sie Hammer Auktionen innerhalb von 5 Tagen nach Erhalt des Lots benachrichtigen.

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Reserve
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Time, Location
25 Apr 2024
Switzerland, Basel
Auction House
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Tanzstab, "oshe shango"
Yoruba, Nigeria
Mit Sockel / with base
Holz. H 61 cm.

Provenienz:
- Galerie Walu, Zürich.
- Jean David, Basel (Feb. 2000).

Diese Arbeit wurde von Hans Witte (1928-2006) im 2005 wie folgt beschrieben:

"Das klassische Muster der von einer Doppelaxt bekrönten knienden Figur auf einem kurzen Griff weist auch ein weiterer Tanzstab auf.

Die Interpretation dieses Objekts wirft jedoch einige Fragen auf. Die Figur stellt hier einen nackten Mann dar und Männer werden nur selten in einer so demütigen Pose dargestellt. Der Mann trägt die Frisur eines ilari oder Hofboten. Ein männlicher ilari auf einem Shango-Stab scheint auf die Shango-Priester zu verweisen, die in den Vasallenstaaten als Vertreter des Königs und des Staatskults von Oyo auftraten.

Die Figur trägt ein gerolltes Tuch um den Hals und hält dessen Enden genau so, wie in der Yoruba-Skultpur Frauenfiguren ihre Brüste halten. Der ganze Stab scheint als ein Gegenstück zu einer ergänzenden weiblichen, ihre Brüste haltenden Figur entworfen worden zu sein.

Die hervorstehende untere Gesichtshälfte, die grosse Nase und der Mund lassen vermuten, dass der Tanzstab von einem Künstler aus Ijebu-Ode geschnitzt wurde."

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Zu den berühmtesten Gottheiten im Pantheon der Yoruba zählt shango, der Gott des Donners und des Blitzes.

Der shango-Kult setzte sich fast im ganzen Yoruba-Land zum grossen Teil deshalb so erfolgreich durch, weil der Gott dem Glauben zufolge als vierter König in Oyo regiert haben soll. Im 17. und 18. Jh. war Oyo das Zentrum des Oyo-Reichs, das über zahlreiche Yoruba-Königtümer herrschte.

Den lokalen Mythen zufolge war shango der vierte alafin (Herrscher des Palastes) von Oyo. Die Traditionen beschreiben shango als einen ziemlich unverantwortlichen Herrscher mit einem gewalttätigen Temperament, der mit Feuerwerk spielte und seinen Palast niederbrannte. Schliesslich wurde er aus der Stadt verjagt und er erhängte sich aus Verzweiflung.

Seine Anhänger lehnen diese Version jedoch ab und propagieren eine andere Darstellung des Mythos: Ihrem Glauben zufolge stieg er in den Himmel auf, wo er sich in Gewittern offenbart. Der shango-Kult wurde zum Staatskult von Oyo und seine Priester agierten als Botschafter und Vertreter des alafin von Oyo in den Vasallenstaaten.

Jenseits seines Kults manifestiert sich shango in Donner und Blitz, schleudert er doch seine Donnerkeile (edun ara) vom Himmel und setzt dabei den Busch oder Häuser in Brand. Wo der Blitz einschlug, sammeln die shango-Priester die Donnerkeile ein und bringen sie in ihren bestickten ledernen Schultertaschen (laba) zum Schrein des Gottes. Dort bewahren sie die Steine in grossen Holzschalen oder Kalebassen zusammen mit Tanzstäben und Kürbisrasseln auf und ,,füttern" sie mit Opfern.

Das bekannteste Emblem und Symbol des shango-Kults ist der Tanzstab oshe shango ("osé-sàngó") mit der Darstellung zweier Donnerkeile in Form einer Doppelaxt.

Weiterführende Literatur:
Eisenhofer, Stefan (1997). Kulte, Künstler, Könige in Afrika. Linz: Oberösterreichisches Landesmuseum.

CHF 400 / 800
Condition Report: The condition (wear, eventual cracks, tear, other imperfections and the effects of aging etc. if applicable) of this lot is as visible on the multiple photos we have uploaded for your documentation.Please feel free to contact Hammer Auktionen for all questions you might have regarding this lot (info@hammerauktionen.ch).Any condition statement given, as a courtesy to a client, is only an opinion and should not be treated as a statement of fact. Hammer Auktionen shall have no responsibility for any error or omission.In the rare event that the item did not conform to the lot description in the sale, Hammer Auktionen is here to help. Buyers may return the item for a full refund provided you notify Hammer Auktionen within 5 days of receiving the item.--------------------------------------------Der Zustand (allfällige Abnutzung, Gebrauchsspuren, Risse, eventuelle andere Beeinträchtigungen und die Altersspuren usw.) dieses Lots ist auf den Fotos, die wir für Ihre Dokumentation hochgeladen haben, zu sehen. Für alle Fragen zu diesem Objekt steht Ihnen Hammer Auktionen gerne zur Verfügung (info@hammerauktionen.ch).Die Angaben zum Zustand der Objekte, die aus Sachdienlichkeit gegenüber den Interessenten gemacht wurden, sind nur eine Meinung und sollten nicht als Tatsachenbehauptung behandelt werden. Hammer Auktionen übernimmt keine Verantwortung für etwaige Fehler oder Unterlassungen.Im seltenen Fall, dass der Artikel nicht mit der Beschreibung im Katalog übereinstimmt, ist Hammer Auktionen hier, um zu helfen. Käufer können das Lot gegen volle Rückerstattung zurückgeben, sofern sie Hammer Auktionen innerhalb von 5 Tagen nach Erhalt des Lots benachrichtigen.

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25 Apr 2024
Switzerland, Basel
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