Anatol Petrizky. Theater-Trachten.

Text von W. Chmury. [Charkiw], Staatsverlag der Ukraine 1929. Mit 29 Farblithographien und 28 Abbildungen, montiert auf graue Kartonblätter, sowie einem Porträt und einigen Textabbildungen. Grauer Lederband mit Petrizkys faksimilierter Signatur in Silberprägung auf dem Vorderdeckel.

Eins von 1500 Exemplaren. – Einleitung und Bildtitel in Ukrainisch und Deutsch. – »Anatol Petrizky ist der Stolz der jungen ukrainischen bildenden Kunst der nachrevolutionären Jahre. In seiner Person kreuzen sich das tiefe nationale Wesen und die Originalität der Bilder und Formen, welche die Kultur einer Nation von einer anderen unterscheidet« (Einleitung). – Nach ersten futuristischen Versuchen am Kiewer Theater lebte der Künstler für etwa zwei Jahre in Moskau und widmete sich dort mehr der Malerei als dem Theater. Ab 1924 war er als Kostümbildner an der Staatsoper in Charkiw tätig. Seine Entwürfe, expressionistisch und konstruktivistisch, erinnern an Arbeiten von Alexandra Exter und Wladimir Tatlin, auch Anklänge von Oskar Schlemmers »Triadischem Ballett« sind unverkennbar. Der opulente Tafelteil enthält Abbildungen von Kostümen folgender Inszenierungen: »Exzentrischer Tanz« (Moskau 1922), »Nur und Anitra« (Amerika 1923) sowie »Wij«, »Der Jahrmarkt von Sorotschinzy«, »Korsar«, »Fürst Igor«, »Wilhelm Tell« und »Turandot«, alle an der Staatsoper Charkiw (1924–1928). – Auch die Originalbroschur trug die Signatur des Künstlers auf dem Vorderdeckel. – Sehr selten.

35,5 : 26,0 cm. 23, [7] Seiten, 29 Tafeln. – Einige Seidenzwischenblätter leicht geknittert, mit minimalen Stockflecken und Eckverlusten. – Vorblatt mit Farbstiftrest, Titelblatt mit Schabstelle (entfernter Stempel).