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LOT 699

BENEDETTO DI BINDO (c.1370-1417). The Virgin with Christ Child. Tempera on gold ground/panel. With an expert report by Dr. Federico Giannini. Dr. Giannini attributes the "Virgin and Child" to the Sienan painter Benedetto di Bindo around the year 1410....

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48 x 32,5 cm

Die Madonna mit dem Christusknaben. Tempera auf Goldgrund/Holz.

Gutachten: Dr. Federico Giannini, Pescara. Die bislang unveröffentlichte Maddona mit Kind, als Halbfigur abgebildet, wird von Dr. Giannini als ein Werk des in Sieneser Künstlers Benedetto di Bindo eingeordnet und in die Zeit um 1410 datiert. Maria und Kind haben beide nicht, wie üblich, den Blick dem Betrachter zugewandt sondern blicken nach rechts, die Gesichter in Dreiviertelansicht dargestellt, quasi aus dem Bild heraus als ob das spätere Leiden Christi vorausgeahnt wird. Das auf Holz gemalte Bild zeigt große Ähnlichkeiten mit Werken eines der bedeutenden Meistern des 15. Jahrhunderts, dem Sieneser Maler Sano di Pietro (1405-1481), auch genannt Maestro dell'Osservanza nach dem Triptychon mit der "Madonna und Kind und den Heiligen Ambrosius und Hieronymus" in der Basilica dell'Osservanza in Siena. Im Rahmen der Begutachtung im Jahr 2010 in Siena wurde das Gemälde seitens der Vorbesitzer als mögliches Frühwerk des Sano di Pietro betrachtet und mit dem "Triptychon mit Madonna und Kind und Heiliger Katharina und Johannes dem Täufer" (heute in der Sammlung Chigi Saracini) verglichen. Gerade jedoch der Vergleich mit o.g. Werk zeigt deutliche formelle Unterschiede zu dem hier vorliegenden Gemälde. Es trägt noch nicht die Merkmale der umbrischen Renaissance, die bei Sano deutlich hervortreten sondern geht stilistisch auf die traditionellen Modelle des 13. Jahrhunderts zurück, d.h. wir liegen hier eine Generation früher als Sano di Pietro, also im Umkreis der Künstler des frühen 15. Jahrhunderts, die sich stilistisch am Erbe von Lippo Memmi oder Simone Martini orientieren. Benedetto di Bindos Wirken beschränkt sich auf eine kurze Periode, und er liegt in ständigem Wettstreit mit dem berühmteren Andrea di Bartolo, die beide in ihren Arbeiten auf Holz stilistische Änlichkeiten zeigen, wie z.B. die Linien der Faltenwurfe an den Gewändern durch zusätzliche Voluten zu komplizieren. Dr. Gannini vergleicht die hier vorliegende Madonna konkret mit der "Madonna mit Kind zwischen den Heiligen Andreas und Onofrius" in der Pinakotek von Siena, die sowohl von Miklòs Boskovits und Pietro Torriti eindeutig Benedetto di Bindo zugeordnet wurde sowie mit der "Vergine dell'Umiltà" im Museum of Art in Philadelphia. Bei beiden wird die tiefe Verbundenheit von Mutter und Kind deutlich, die sich hier vor allem auch in der gleichen Blickrichtung der beiden Figuren zeigt.

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Estimate
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Time, Location
27 Feb 2019
Germany, Stuttgart
Auction House
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48 x 32,5 cm

Die Madonna mit dem Christusknaben. Tempera auf Goldgrund/Holz.

Gutachten: Dr. Federico Giannini, Pescara. Die bislang unveröffentlichte Maddona mit Kind, als Halbfigur abgebildet, wird von Dr. Giannini als ein Werk des in Sieneser Künstlers Benedetto di Bindo eingeordnet und in die Zeit um 1410 datiert. Maria und Kind haben beide nicht, wie üblich, den Blick dem Betrachter zugewandt sondern blicken nach rechts, die Gesichter in Dreiviertelansicht dargestellt, quasi aus dem Bild heraus als ob das spätere Leiden Christi vorausgeahnt wird. Das auf Holz gemalte Bild zeigt große Ähnlichkeiten mit Werken eines der bedeutenden Meistern des 15. Jahrhunderts, dem Sieneser Maler Sano di Pietro (1405-1481), auch genannt Maestro dell'Osservanza nach dem Triptychon mit der "Madonna und Kind und den Heiligen Ambrosius und Hieronymus" in der Basilica dell'Osservanza in Siena. Im Rahmen der Begutachtung im Jahr 2010 in Siena wurde das Gemälde seitens der Vorbesitzer als mögliches Frühwerk des Sano di Pietro betrachtet und mit dem "Triptychon mit Madonna und Kind und Heiliger Katharina und Johannes dem Täufer" (heute in der Sammlung Chigi Saracini) verglichen. Gerade jedoch der Vergleich mit o.g. Werk zeigt deutliche formelle Unterschiede zu dem hier vorliegenden Gemälde. Es trägt noch nicht die Merkmale der umbrischen Renaissance, die bei Sano deutlich hervortreten sondern geht stilistisch auf die traditionellen Modelle des 13. Jahrhunderts zurück, d.h. wir liegen hier eine Generation früher als Sano di Pietro, also im Umkreis der Künstler des frühen 15. Jahrhunderts, die sich stilistisch am Erbe von Lippo Memmi oder Simone Martini orientieren. Benedetto di Bindos Wirken beschränkt sich auf eine kurze Periode, und er liegt in ständigem Wettstreit mit dem berühmteren Andrea di Bartolo, die beide in ihren Arbeiten auf Holz stilistische Änlichkeiten zeigen, wie z.B. die Linien der Faltenwurfe an den Gewändern durch zusätzliche Voluten zu komplizieren. Dr. Gannini vergleicht die hier vorliegende Madonna konkret mit der "Madonna mit Kind zwischen den Heiligen Andreas und Onofrius" in der Pinakotek von Siena, die sowohl von Miklòs Boskovits und Pietro Torriti eindeutig Benedetto di Bindo zugeordnet wurde sowie mit der "Vergine dell'Umiltà" im Museum of Art in Philadelphia. Bei beiden wird die tiefe Verbundenheit von Mutter und Kind deutlich, die sich hier vor allem auch in der gleichen Blickrichtung der beiden Figuren zeigt.

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