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LOT 0015

Becher mit Kinderbacchanal

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Becher mit Kinderbacchanal Brandenburg, Potsdam und Berlin, Gottfried Spiller, um 1700 Farbloses, leicht gelbstichiges, dickwandiges Glas mit teilweise geblänktem Tiefschnitt und Schliff. Flacher Boden mit tief und gestuft geschnittener Rosette. Auf der facettierten Wandung Kugelfries, darüber umlaufende Darstellung: Kinderbacchanal in der Art der "Früchtekinder", um drei einander liebkosende Putten, die restlichen tragen eine Fruchtgirlande bzw. Weinreben. H. 9,4 cm, Wandstärke bis 0,8 cm Zu dem Glas gehört ein passender, später gefertigter Lederköcher. Provenienz: Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg, um 1994. Der Schnitt entspricht demjenigen des Spillerschen Deckelbechers der Sammlung Ernesto Wolf (Klesse und Mayr, Sammlung Wolf, 1987, Nr. 128 und S. 92-93), doch gibt es eine Reihe von Bechern mit Kinderbacchanalen (Pazaurek 1927; Ricke, Reflex der Jahrhunderte, 1995, Nr. 164; Klesse und Reineking-von Bock, Glas, 1973, Nr. 408; Strasser und Spiegl, Dekoriertes Glas, 1989, S. 79-81; Mosel, Glas, 1979, Nr. 231). Laut dem Gutachten von Heide Hübner gehen die Puttendarstellungen auf Vorlagen von Wenzel Hollar zurück, die auf den Darstellungen "Les jeux et les plaisirs de l'enfants" von Jacques Stella basieren. Sie sollen von dem berühmten Stempel-/Eisenschneider Gottfried Leygebe (1630-1683) schon 1673-76 in der Drewitzer Glashütte eingeführt worden sein. Gottfried Spiller (1663 - vor 1728) wurde 1683 von seinem Onkel Martin Winter (um 1640-1702), bei dem er acht Jahre lernte, aus Schlesien nach Potsdam geholt und als Glasschneidergeselle angestellt. Spiller ist bis 1721 in Berlin nachweisbar. Eine Bergkristallkanne ehemals in der Sammlung Hohenzollern-Sigmaringen ist von ihm signiert (Strasser und Spiegl, Dekoriertes Glas, 1989, S. 79).

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24 Oct 2020
Germany, Heilbronn
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Becher mit Kinderbacchanal Brandenburg, Potsdam und Berlin, Gottfried Spiller, um 1700 Farbloses, leicht gelbstichiges, dickwandiges Glas mit teilweise geblänktem Tiefschnitt und Schliff. Flacher Boden mit tief und gestuft geschnittener Rosette. Auf der facettierten Wandung Kugelfries, darüber umlaufende Darstellung: Kinderbacchanal in der Art der "Früchtekinder", um drei einander liebkosende Putten, die restlichen tragen eine Fruchtgirlande bzw. Weinreben. H. 9,4 cm, Wandstärke bis 0,8 cm Zu dem Glas gehört ein passender, später gefertigter Lederköcher. Provenienz: Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg, um 1994. Der Schnitt entspricht demjenigen des Spillerschen Deckelbechers der Sammlung Ernesto Wolf (Klesse und Mayr, Sammlung Wolf, 1987, Nr. 128 und S. 92-93), doch gibt es eine Reihe von Bechern mit Kinderbacchanalen (Pazaurek 1927; Ricke, Reflex der Jahrhunderte, 1995, Nr. 164; Klesse und Reineking-von Bock, Glas, 1973, Nr. 408; Strasser und Spiegl, Dekoriertes Glas, 1989, S. 79-81; Mosel, Glas, 1979, Nr. 231). Laut dem Gutachten von Heide Hübner gehen die Puttendarstellungen auf Vorlagen von Wenzel Hollar zurück, die auf den Darstellungen "Les jeux et les plaisirs de l'enfants" von Jacques Stella basieren. Sie sollen von dem berühmten Stempel-/Eisenschneider Gottfried Leygebe (1630-1683) schon 1673-76 in der Drewitzer Glashütte eingeführt worden sein. Gottfried Spiller (1663 - vor 1728) wurde 1683 von seinem Onkel Martin Winter (um 1640-1702), bei dem er acht Jahre lernte, aus Schlesien nach Potsdam geholt und als Glasschneidergeselle angestellt. Spiller ist bis 1721 in Berlin nachweisbar. Eine Bergkristallkanne ehemals in der Sammlung Hohenzollern-Sigmaringen ist von ihm signiert (Strasser und Spiegl, Dekoriertes Glas, 1989, S. 79).

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