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Biblia latina.

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Biblia latina. (Bd. 1 v. ?). Lateinische Handschrift auf Papier. Süddeutschland, Mitte d. 15. Jhdts. 405:280 mm. 258 (st. 276?) Bll. mit viel. farb. Federwerk-Initialen. Früherer Holzdeckelbd. (Remboitage) mit blindgepr. braunem Ldrbez. über 5 Doppelbünden, 10 Messingbuckel, 2 Schl. (Schließbänder fehlen).
2 Spp., 47 Z., schwarze Gothica textualis, durchgehend rubriziert; Hervorhebungen, Überschriften, Kapitelnummern und drei- oder mehrzeilige Lombarden in Rot, zahlreiche vier- bis zwölfzeilige Initialen in Blau oder Rot mit rotem bzw. olivgrünem und violettem Federwerk (eine in Blau und Rot mit rotem und olivgrünem Federwerk), teilweise mit kalligraphischen Verzierungen in Rot und Schwarz über der obersten Zeile, schwarzbraun regliert, einige zeitgenössische Marginalien. Lagenformel: I-XXII12, XXIII?. – Es fehlen Bl. I1, 7 Bll. der Lage XXII und 10 (?) Bll. der Lage XXIII. Etwa ab Lage XII von der oberen äußeren Ecke ausgehend zunehmend wasserfleckig, besonders in Lage XVIII. Die letzten Bll. mit Moderschaden und etwas Textverlust. Von diesen Mängeln abgesehen über weite Strecken ausgezeichnet erhalten, auf gutem Bütten mit Wz. Dreiberg, breitrandig und nahezu fleckenfrei.
Es hat den Anschein, als sei der Wasserschaden noch während der Herstellung des Manuskripts eingetreten, denn gegen Ende des Bandes sind eine Anzahl Initialen unausgeführt geblieben, die Handschrift möglicherweise insgesamt unvollendet. Der vorliegende Teil der ursprünglich wohl auf drei Bände angelegten Handschrift enthält das Alte Testament der Vulgata bis zum Ende des Buches Hiob.
Eingefügt wurde das Manuskript vermutlich gegen Ende d. 19. Jhdts. in einen hochinteressanten gotischen Prägeband mit Stempeln Rosette (Schunke 515) und Ochsenkopf (Schunke 9). „Beide Stempel lassen sich der ältesten bisher nachgewiesenen Wiener Werkstatt zuweisen, die bei K. Holter als A 1 ›Ochsenkopf mit Stern‹ verzeichnet ist. Es ist noch nicht geklärt, ob der Ochsenkopf eine heraldische Bedeutung hat. Er kommt noch in den Wiener Werkstätten B 9 Franziskaner St. Theobald und C 9 Schottenkloster und auch auf Einbänden in Melk und Kremsmünster vor. Deckelaufteilung: Streicheisenlinie dreifach; Mittelfeld nur von Streicheisenlinien eingefaßt, Teilfelder reihenweise mit Rosette und Ochsenkopf im Wechsel besetzt“ (Schunke II, 283f.). Ein sehr ähnlicher Einband in der Österreichischen Nationalbibliothek, allerdings mit Streicheisenlinie doppelt statt dreifach und ohne das Messingbeschläge, „zwischen 1399 und 1414 entstanden“, ist abgebildet und beschrieben bei Mazal, Nr. 27. – Wurmstichig, Ecken bestoßen, ohne die beiden Schließbänder, jedoch noch mit dem zehnteiligen Beschläge, Rücken berieben und vorne verkürzt, vorderes Gelenk unschön erneuert. Der vordere, im Zuge der Remboitage offenbar aus dem ursprünglichen Einband übernommene Spiegel mit Besitzvermerk d. 15. Jhdts.: „H(i)c Vetus testame(n)t(us) p(er) co(n)uentu fr(atr)i(bus) ca(r)melita(rum) Weysperg (per)tinet“ – gemeint ist vermutlich das 1325 gegründete und 1544 aufgelöste Karmelitenkloster im mittelfränkischen Weißenburg. Der hintere Spiegel alt erneuert. An den Enden der Stehkanten waren ursprünlich kurze Messingschienen befestigt, von denen nur noch eine erhalten ist. Der Buchblock ragt am oberen Längsrand einige mm über die Einbandkanten heraus. Nahe dem oberen Rand des Vorderdeckels wurde ein Titelschild entfernt.
A fine mid-15th century manuscript of the Old Testament up to and including the Book of Job, copied in Southern Germany in a fine gothic bookhand, rubricated and supplied with small red lombard initials throughout, decorated with a multitude of large lombard initials with fleuronné penwork in other colours, lacking first leaf and 17 ll. in last two gatherings, waterstaining starting in upper outer corner of second half of volume getting heavier towards end and entailing some damage and loss of text in final gathering, otherwise fine, on sturdy laid with three-hills watermark, good margins. Some blank spaces towards end left without initials seem to indicate that decorating the manuscript was abandoned due to the aforementioned water damage. – Fitted into a very rare earlier binding of blindtooled brown calf over wooden boards with ten brass knobs emanating from the earliest known Viennese bookbinders shop („Ox-head with star“), clasps lacking ties, wormed, spine worn, upper hinge repaired, front pastedown – taken from original binding – with contemporary owner’s entry of Carmelite monastery at Weissenburg in Bavaria.

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07 May 2024
Germany, Munich
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Biblia latina. (Bd. 1 v. ?). Lateinische Handschrift auf Papier. Süddeutschland, Mitte d. 15. Jhdts. 405:280 mm. 258 (st. 276?) Bll. mit viel. farb. Federwerk-Initialen. Früherer Holzdeckelbd. (Remboitage) mit blindgepr. braunem Ldrbez. über 5 Doppelbünden, 10 Messingbuckel, 2 Schl. (Schließbänder fehlen).
2 Spp., 47 Z., schwarze Gothica textualis, durchgehend rubriziert; Hervorhebungen, Überschriften, Kapitelnummern und drei- oder mehrzeilige Lombarden in Rot, zahlreiche vier- bis zwölfzeilige Initialen in Blau oder Rot mit rotem bzw. olivgrünem und violettem Federwerk (eine in Blau und Rot mit rotem und olivgrünem Federwerk), teilweise mit kalligraphischen Verzierungen in Rot und Schwarz über der obersten Zeile, schwarzbraun regliert, einige zeitgenössische Marginalien. Lagenformel: I-XXII12, XXIII?. – Es fehlen Bl. I1, 7 Bll. der Lage XXII und 10 (?) Bll. der Lage XXIII. Etwa ab Lage XII von der oberen äußeren Ecke ausgehend zunehmend wasserfleckig, besonders in Lage XVIII. Die letzten Bll. mit Moderschaden und etwas Textverlust. Von diesen Mängeln abgesehen über weite Strecken ausgezeichnet erhalten, auf gutem Bütten mit Wz. Dreiberg, breitrandig und nahezu fleckenfrei.
Es hat den Anschein, als sei der Wasserschaden noch während der Herstellung des Manuskripts eingetreten, denn gegen Ende des Bandes sind eine Anzahl Initialen unausgeführt geblieben, die Handschrift möglicherweise insgesamt unvollendet. Der vorliegende Teil der ursprünglich wohl auf drei Bände angelegten Handschrift enthält das Alte Testament der Vulgata bis zum Ende des Buches Hiob.
Eingefügt wurde das Manuskript vermutlich gegen Ende d. 19. Jhdts. in einen hochinteressanten gotischen Prägeband mit Stempeln Rosette (Schunke 515) und Ochsenkopf (Schunke 9). „Beide Stempel lassen sich der ältesten bisher nachgewiesenen Wiener Werkstatt zuweisen, die bei K. Holter als A 1 ›Ochsenkopf mit Stern‹ verzeichnet ist. Es ist noch nicht geklärt, ob der Ochsenkopf eine heraldische Bedeutung hat. Er kommt noch in den Wiener Werkstätten B 9 Franziskaner St. Theobald und C 9 Schottenkloster und auch auf Einbänden in Melk und Kremsmünster vor. Deckelaufteilung: Streicheisenlinie dreifach; Mittelfeld nur von Streicheisenlinien eingefaßt, Teilfelder reihenweise mit Rosette und Ochsenkopf im Wechsel besetzt“ (Schunke II, 283f.). Ein sehr ähnlicher Einband in der Österreichischen Nationalbibliothek, allerdings mit Streicheisenlinie doppelt statt dreifach und ohne das Messingbeschläge, „zwischen 1399 und 1414 entstanden“, ist abgebildet und beschrieben bei Mazal, Nr. 27. – Wurmstichig, Ecken bestoßen, ohne die beiden Schließbänder, jedoch noch mit dem zehnteiligen Beschläge, Rücken berieben und vorne verkürzt, vorderes Gelenk unschön erneuert. Der vordere, im Zuge der Remboitage offenbar aus dem ursprünglichen Einband übernommene Spiegel mit Besitzvermerk d. 15. Jhdts.: „H(i)c Vetus testame(n)t(us) p(er) co(n)uentu fr(atr)i(bus) ca(r)melita(rum) Weysperg (per)tinet“ – gemeint ist vermutlich das 1325 gegründete und 1544 aufgelöste Karmelitenkloster im mittelfränkischen Weißenburg. Der hintere Spiegel alt erneuert. An den Enden der Stehkanten waren ursprünlich kurze Messingschienen befestigt, von denen nur noch eine erhalten ist. Der Buchblock ragt am oberen Längsrand einige mm über die Einbandkanten heraus. Nahe dem oberen Rand des Vorderdeckels wurde ein Titelschild entfernt.
A fine mid-15th century manuscript of the Old Testament up to and including the Book of Job, copied in Southern Germany in a fine gothic bookhand, rubricated and supplied with small red lombard initials throughout, decorated with a multitude of large lombard initials with fleuronné penwork in other colours, lacking first leaf and 17 ll. in last two gatherings, waterstaining starting in upper outer corner of second half of volume getting heavier towards end and entailing some damage and loss of text in final gathering, otherwise fine, on sturdy laid with three-hills watermark, good margins. Some blank spaces towards end left without initials seem to indicate that decorating the manuscript was abandoned due to the aforementioned water damage. – Fitted into a very rare earlier binding of blindtooled brown calf over wooden boards with ten brass knobs emanating from the earliest known Viennese bookbinders shop („Ox-head with star“), clasps lacking ties, wormed, spine worn, upper hinge repaired, front pastedown – taken from original binding – with contemporary owner’s entry of Carmelite monastery at Weissenburg in Bavaria.

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