CZAPSKI, JÓSEF

Prag 1896 - 1993 Maisons-Laffitte

"Tulipes".

Öl auf Leinwand,
sig. u. dat. (19)84 u.r., verso a. Keilrahmen betitelt,
73x50 cm

Provenienz: Galerie Plexus, Chexbres (verso Stpl.); Privatbesitz, Schweiz.

Der polnische Maler und Schriftsteller Jósef Czapski war für seine tiefgreifenden künstlerischen Beiträge und sein unerschütterliches Engagement für kulturelle und intellektuelle Ziele in historisch turbulenten Zeiten bekannt. Geboren in Prag, das damals zu Österreich-Ungarn gehörte, überschnitt sich Czapskis Leben mit einigen bedeutenden Ereignissen des 20. Jahrhunderts. Als Spross einer kultivierten und gebildeten Familie zeigte er schon früh Interesse an der Kunst. Sein Studium an der Akademie der Schönen Künste in Sankt Petersburg musste er bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrechen, um der kaiserlich-russischen Armee zu dienen. Nach der russischen Revolution von 1917 schloss sich Czapski der Avantgarde-Bewegung an und knüpfte Verbindungen zu prominenten Künstlern und Denkern jener Zeit. Sein Widerstand gegen das bolschewistische Regime führte zu seiner Verhaftung und Inhaftierung. Nach dem Krieg liess sich Czapski in Polen nieder, wo er Mitbegründer der Künstlergruppe "Blok" wurde. Sein Oeuvre jener Phase ist dem Kubismus und dem Expressionismus verpflichtet. Während dem Zweiten Weltkrieg diente Czapski der polnischen Armee. Nach der Übernahme Ostpolens durch die Sowjetunion harrte er jahrelang in Gefangenschaft aus, unter anderem in Katyn. Später liess sich der Künstler in Frankreich nieder, wo man ihn für seine Porträts, Landschaften und Stillleben schätzte. Darüber hinaus erlangten auch seine Schriften über Kunst, Kultur und Politik Anerkennung.