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LOT 0017

Deckelpokal mit Flusslandschaft und Segelboot

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Deckelpokal mit Flusslandschaft und Segelboot Brandenburg, Potsdam oder Zechlin, 1730er Jahre Farbloses Glas mit teilweise geblänktem Tiefschnitt, Schliff und Vergoldung. Hochgezogener Fuß mit Abriss und ornamentaler Schliffbordüre. Balusterschaft,zwischen vergoldeten Nodi. Auf der am Ansatz schliffverzierten Wandung umlaufende Flusslandschaft, auf dem Fluss ein Segelboot mit Sporn am Bug, darauf drei Frauen und ein Steuermann, der seine linke Hand erhebt und nach oben blickt. Umlaufende Inschrift: "O Wunder Wunder über Wunder So viel Löcher im Schiff u. geht nicht unter." Deckel passend verziert, ursprünglich nicht zugehörig. H. 29,5 cm (19,5 cm ohne Deckel) Provenienz: Auktion Fischer, Heilbronn, 8.10.1983, Lot 137. Davor Sammlung Krug (Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Nr. 268), Auktion Sotheby's, London, 14.3.1983, Lot 688. Ein fast identischer Pokal, jedoch ohne Vergoldung ist in unseren Räumen am 30.11.1991, Nr. 1986 versteigert worden. Laut Dr. Verena Wasmut lässt sich der Pokal formal noch der Potsdamer Manufaktur aus deren letzten Betriebsjahren um 1730 bis 1736 zuschreiben. Frau Brigitte Klesse verortet ihn in Band I ihrer Monografie zur Sammlung Krug ebenfalls noch nach Potsdam. Sie hebt den Detailreichtum des geschnittenen Dekors hervor und liefert zum Wortlaut der Inschrift Literaturhinweise. Die Forschung macht hinsichtlich der Zuschreibung jedoch widersprüchliche Angaben. Sabine Baumgärtner datiert einen Deckelpokal im Bremer Focke-Museum von nahezu identischer Form deutlich später in die Zeit 1745 bis 1750 (vgl. Baumgärtner, Glaskunst, 1987, Kat. 187, S. 224). Sie identifiziert ihn damit als Produkt der Zechliner Hütte, die ab 1737 edle Gläser für den preußischen Hof fertigte. Tatsächlich könnte die exquisite Vergoldung des Düsseldorfer Glases ebenfalls für Zechlin als Entstehungsort sprechen. Selbst Robert Schmidt ist hinsichtlich der Zuschreibung dieses Glastyps unentschieden (Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 36.2). Er weist darauf hin, dass man in Zechlin, "wo zum Teil dieselben Arbeiter weiterbeschäftigt wurden, keine großen Umwälzungen in den Glasformen hervorgerufen haben" wird (Schmidt, Das Glas, 1912, S. 319f.). Lit.: Bernt, Sprüche auf alten Gläsern, S. 33, Nr. 158.

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Time, Location
24 Oct 2020
Germany, Heilbronn
Auction House
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Deckelpokal mit Flusslandschaft und Segelboot Brandenburg, Potsdam oder Zechlin, 1730er Jahre Farbloses Glas mit teilweise geblänktem Tiefschnitt, Schliff und Vergoldung. Hochgezogener Fuß mit Abriss und ornamentaler Schliffbordüre. Balusterschaft,zwischen vergoldeten Nodi. Auf der am Ansatz schliffverzierten Wandung umlaufende Flusslandschaft, auf dem Fluss ein Segelboot mit Sporn am Bug, darauf drei Frauen und ein Steuermann, der seine linke Hand erhebt und nach oben blickt. Umlaufende Inschrift: "O Wunder Wunder über Wunder So viel Löcher im Schiff u. geht nicht unter." Deckel passend verziert, ursprünglich nicht zugehörig. H. 29,5 cm (19,5 cm ohne Deckel) Provenienz: Auktion Fischer, Heilbronn, 8.10.1983, Lot 137. Davor Sammlung Krug (Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Nr. 268), Auktion Sotheby's, London, 14.3.1983, Lot 688. Ein fast identischer Pokal, jedoch ohne Vergoldung ist in unseren Räumen am 30.11.1991, Nr. 1986 versteigert worden. Laut Dr. Verena Wasmut lässt sich der Pokal formal noch der Potsdamer Manufaktur aus deren letzten Betriebsjahren um 1730 bis 1736 zuschreiben. Frau Brigitte Klesse verortet ihn in Band I ihrer Monografie zur Sammlung Krug ebenfalls noch nach Potsdam. Sie hebt den Detailreichtum des geschnittenen Dekors hervor und liefert zum Wortlaut der Inschrift Literaturhinweise. Die Forschung macht hinsichtlich der Zuschreibung jedoch widersprüchliche Angaben. Sabine Baumgärtner datiert einen Deckelpokal im Bremer Focke-Museum von nahezu identischer Form deutlich später in die Zeit 1745 bis 1750 (vgl. Baumgärtner, Glaskunst, 1987, Kat. 187, S. 224). Sie identifiziert ihn damit als Produkt der Zechliner Hütte, die ab 1737 edle Gläser für den preußischen Hof fertigte. Tatsächlich könnte die exquisite Vergoldung des Düsseldorfer Glases ebenfalls für Zechlin als Entstehungsort sprechen. Selbst Robert Schmidt ist hinsichtlich der Zuschreibung dieses Glastyps unentschieden (Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 36.2). Er weist darauf hin, dass man in Zechlin, "wo zum Teil dieselben Arbeiter weiterbeschäftigt wurden, keine großen Umwälzungen in den Glasformen hervorgerufen haben" wird (Schmidt, Das Glas, 1912, S. 319f.). Lit.: Bernt, Sprüche auf alten Gläsern, S. 33, Nr. 158.

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24 Oct 2020
Germany, Heilbronn
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