Deckelpokal mit Wappen des Landgrafen Karl von

Deckelpokal mit Wappen des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel Hessen, Glashütte Altmünden, Nachfolge von Franz Gondelach, vor 1730 Graustichiges Glas mit teilweise geblänktem Tiefschnitt und Schliff. Auf glockenförmigem Fuß mit Abriss und nach unten umgeschlagenem Rand und auf gewölbtem Deckel je eine Bordüre mit geschnittenen Lorbeerblättern und polierten Kugelungen. Hohlbalusterschaft, Kuppaansatz und Deckelknauf schliffverziert. Auf der trichterförmigen Wandung sehr fein geschnittenes, bekröntes Wappen der Landgrafen von Hessen-Kassel, umgeben von Standarten, Früchten und Blumen. Rückseitig zwei Schriftbänder mit Inschrift "Vivat Carolus Hassiae / Landgravius". H. 29 cm (H. ohne Deckel 19,3 cm) Provenienz: Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg. Landgraf Karl regierte von 1670 bis 1730 und zählt zu den bedeutendsten deutschen Fürsten der Barockzeit. Er brachte Hessen durch die Öffnung für geflüchtete Hugenotten, Förderung des einheimischen Gewerbes, Schaffung eines Stehenden Heeres und barocke Bauten zur Blüte und Anerkennung innerhalb des Heiligen Römischen Reiches. Vgl. einen Pokal der Staatlichen Kunstsammlungen Kassel mit der Inschrift "VIVAT FRIDERICUS LANDGRAVIUS HASSIAE" (Friedrich regierte von 1730 bis 1751) und einen Pokal der Sammlung v. Strasser (Strasser und Spiegl, Dekoriertes Glas, 1989, Nr. 154). Vgl. auch die Pokale bei Franz-Adrian Dreyer, Glaskunst in Hessen Kassel, 1969, Nr. 59 und 73, letzteres in Musees royaux d'Art et d'Histoire, Brüssel. Vgl. Gerhard Almeling, Die Fürstliche Glashütte Altmünden, 2006, Abb. 76, ein Pokal mit Wappen von Hessen im Stadtmuseum Kassel.