Deckelpokal mit dem ''Kampf um die Hose''

Deckelpokal mit dem "Kampf um die Hose" Brandenburg, Zechlin, um 1740 Farbloses Glas mit Tiefschnitt und Schliff. Gewölbter Fuß, Balusterschaft mit eingestochener Luftblase und Kuppaansatz schliffverziert. Auf der Kuppa umlaufend geschnittener, teils polierter Dekor: fünf Frauen streiten sich um eine Männerbundhose, zum Teil bewaffnet mit Messer, Heurechen und Spieß, während ein junger Kavalier mit Federhut sich aus dem Staub macht. H. 31,5 cm (H. ohne Deckel 20,3 cm) Provenienz: Kunsthandel Kovacek, Wien, dann Hida Takayama Museum of Art, am 19.12.2002 versteigert bei Sotheby's, London, Lot. 11. Lit.: Kovacek, Glas aus 5 Jahrhunderten, 1990, Nr. 51. Der "Kampf um die Hose" ist ein beliebtes Motiv der Graphik des 18. und 19. Jahrhunderts. Dabei tritt die Hose anstelle eines Mannes, den mehrere Frauen gleichzeitig begehren. Während die Frauen sich noch bekämpfen, stielt sich der Mann davon, so dass keine ihn bekommt. Ein Glas mit diesem Motiv befindet sich im Kunstgewerbemuseum Prag (Drahotová, Barokní rezané sklo 1600-1760, 1989, Nr. 157). Ein Pokal im Kestner-Museum, Hannover, könnte von derselben Hand graviert sein (Mosel, Glas, 1979, Nr. 244). Dieses Glas zeigt einen holländischen Bauerntanz und wird versuchsweise dem Berliner Glasschneider Johann Christian Bode zugeschrieben.