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Dichter (1875-1926): Eigenh. Brief mit U. München, 15. III.1917. Kl.-8°. 1 ½ S. Doppelblatt. - Mit Kuvert.

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By Rilke, Rainer Maria:
Bedeutender Brief an "Prof. Dr. C. Enders" (Kuvert), der damals Kriegsdienst im Kraftfahr-Bataillon leistete. Rilke lehnt die Teilnahme an einer Festschrift der Literahistorischen Gesellschaft Bonn (LhGB) ab, da er wegen des 1. Weltkrieges nicht an seine Papiere in Paris kommt: "[ ].Sicher würde ich bei dem Anlass, den Sie mir vorstellen, von meinem sonstigen Gebrauch, allen Sammel-Werken abzusagen, eine Ausnahme gemacht haben; nun bin ich aber leider nicht in der Lage, Ihnen irgend Passendes zur Verfügung zu stellen. Es findet sich nichts unter meinen hiesigen Papieren, und was aus Vorarbeiten oder Entwürfen etwa in Betracht käme, ist mir unerreichbar und mit meiner pariser (sic!) Wohnung wahrscheinlich verloren gegangen. // So sehen Sie mich auf das Bedauern beschränkt, an der vorbereiteten Ehrung für Geheimrath Prof. Litzmann nicht theilnehmen zu können, wenigstens nicht mit dem erwünschten sichtbaren Beweise. [ ]" - // - Die von den Bonnern Literaturhistorikern Berthold Litzmann (1857-1926) und seinem Schüler und Kollegen Carl Enders (1877-1963) gegründete "Literahistorische Gesellschaft Bonn" (LhGB) beschäftigte sich erstmals in der deutschen Germanistik nicht mit der heroischen "germanischen" Vergangenheit, sondern mit Entstehungs- und Wirkungsgeschichte der Gegenwartsliteratur. Es sollten auch lebende Autoren zu Wort kommen und deren Werke analysiert werden. - Veröffentlicht wurden die Ergebnisse dieser Arbeit in den Mitteilungen` der LhGB. - Im Heft 6. (Jg. 1907) war das Referat von Friedrich von Oppeln-Bronikowski: "Rainer Maria Rilke. Sein Leben seine Weltanschauung, seine Kunst" erschienen, der Rilke als Neuromantiker deutet. - In seinem Korreferat machte sich Carl Enders zum "Anwalt" Rilkes und verteidigt Rilkes Kunsttheorie. - Im 6. Jg. (1911) der Mitteilungen` erschien das Referat von Hans Berendt: "Rainer Maria Rilke. Zu den Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge", in dem, wie der Vorsitzende in der folgenden Diskussion lobt, "dem Dichter keine Gewalt angetan wurde, daß wir ihm nur nachgehen durften." (S. 103). - Da der Germanist Enders durch seine verständnisvollen Interpretationen den ansonsten gegenüber Wissenschaft äußerst skeptisch eingestellten Dichter beeindrucken konnte, waren beide seit 1907 in Kontakt. - Und so hatte Enders Rilke gebeten, sich mit einem Beitrag an der Festschrift zu Prof. Litzmanns 60. Geburtstag (am 18. April 1917) zu beteiligen. - DABEI: Das eigenh. adressierte Kuvert (Feldpostbrief ohne Marke) mit Poststempel (München) an "Prof. Dr. C. Enders, // Ers. Abt. Nr. 2 des Kraftfahr - Bat. // [postalisch ergänzt: "Cöln - Deutz"] Reuten abtheilung". - Das Kuvert ist auf der Rückseite von Rilke in Grau gesiegelt. - Winzige Verletzung an der Faltkante des Briefes, sonst sehr gut. Betrifft: STEUER-REDUKTION: Allen Kunden mit Rechnungsadresse in Deutschland gebe ich bei fristgerechter Bezahlung per Überweisung auf mein Bankkonto 5% Nachlass. Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 550
Publication year:
Vendor: Antiquariat Richard Husslein

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Germany
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By Rilke, Rainer Maria:
Bedeutender Brief an "Prof. Dr. C. Enders" (Kuvert), der damals Kriegsdienst im Kraftfahr-Bataillon leistete. Rilke lehnt die Teilnahme an einer Festschrift der Literahistorischen Gesellschaft Bonn (LhGB) ab, da er wegen des 1. Weltkrieges nicht an seine Papiere in Paris kommt: "[ ].Sicher würde ich bei dem Anlass, den Sie mir vorstellen, von meinem sonstigen Gebrauch, allen Sammel-Werken abzusagen, eine Ausnahme gemacht haben; nun bin ich aber leider nicht in der Lage, Ihnen irgend Passendes zur Verfügung zu stellen. Es findet sich nichts unter meinen hiesigen Papieren, und was aus Vorarbeiten oder Entwürfen etwa in Betracht käme, ist mir unerreichbar und mit meiner pariser (sic!) Wohnung wahrscheinlich verloren gegangen. // So sehen Sie mich auf das Bedauern beschränkt, an der vorbereiteten Ehrung für Geheimrath Prof. Litzmann nicht theilnehmen zu können, wenigstens nicht mit dem erwünschten sichtbaren Beweise. [ ]" - // - Die von den Bonnern Literaturhistorikern Berthold Litzmann (1857-1926) und seinem Schüler und Kollegen Carl Enders (1877-1963) gegründete "Literahistorische Gesellschaft Bonn" (LhGB) beschäftigte sich erstmals in der deutschen Germanistik nicht mit der heroischen "germanischen" Vergangenheit, sondern mit Entstehungs- und Wirkungsgeschichte der Gegenwartsliteratur. Es sollten auch lebende Autoren zu Wort kommen und deren Werke analysiert werden. - Veröffentlicht wurden die Ergebnisse dieser Arbeit in den Mitteilungen` der LhGB. - Im Heft 6. (Jg. 1907) war das Referat von Friedrich von Oppeln-Bronikowski: "Rainer Maria Rilke. Sein Leben seine Weltanschauung, seine Kunst" erschienen, der Rilke als Neuromantiker deutet. - In seinem Korreferat machte sich Carl Enders zum "Anwalt" Rilkes und verteidigt Rilkes Kunsttheorie. - Im 6. Jg. (1911) der Mitteilungen` erschien das Referat von Hans Berendt: "Rainer Maria Rilke. Zu den Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge", in dem, wie der Vorsitzende in der folgenden Diskussion lobt, "dem Dichter keine Gewalt angetan wurde, daß wir ihm nur nachgehen durften." (S. 103). - Da der Germanist Enders durch seine verständnisvollen Interpretationen den ansonsten gegenüber Wissenschaft äußerst skeptisch eingestellten Dichter beeindrucken konnte, waren beide seit 1907 in Kontakt. - Und so hatte Enders Rilke gebeten, sich mit einem Beitrag an der Festschrift zu Prof. Litzmanns 60. Geburtstag (am 18. April 1917) zu beteiligen. - DABEI: Das eigenh. adressierte Kuvert (Feldpostbrief ohne Marke) mit Poststempel (München) an "Prof. Dr. C. Enders, // Ers. Abt. Nr. 2 des Kraftfahr - Bat. // [postalisch ergänzt: "Cöln - Deutz"] Reuten abtheilung". - Das Kuvert ist auf der Rückseite von Rilke in Grau gesiegelt. - Winzige Verletzung an der Faltkante des Briefes, sonst sehr gut. Betrifft: STEUER-REDUKTION: Allen Kunden mit Rechnungsadresse in Deutschland gebe ich bei fristgerechter Bezahlung per Überweisung auf mein Bankkonto 5% Nachlass. Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 550
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