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Eyb, Albrecht von (1420-1475)Ob einem man sey zu nemen ein eelich weib (Ehebüchlein)

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INKUNABELN

Die Ablösung handschriftlicher Überlieferung durch den Buchdruck

Eyb, Albrecht von. Ehebüchlein. 60 (statt 61) nn. Bl. 32-35 Zeilen. Got. Type. Schriftraum: 20 x 12,2 cm. Format: 28,7 x 19,5 cm. Mit 17 3-6zeiligen roten Initialen. Moderner Wildlederband mit Streicheisenlinien im Stil d. Z. in Halblederschuber. Augsburg, Günther Zainer, um 1473.

Hain 6827. 6830. GW 09522. Goff E-181. Proctor 1562. Pellechet 4709A. Klebs 385.3. Borm 989. Deckert 298. Gamper 104. Günther 171. Hubay 778. Schlechter-Ries 31. BMC II, 320. BSB-Ink E-148. CBB 1452. ISTC ie00181000. – Sehr seltener Druck des berühmten Ehebüchleins, dritte Ausgabe. Da vorliegende Ausgabe des Ehebüchleins in mehreren Fällen mit Meister Ingolds "Goldenem Spiel", Augsburg, Günther Zainer, 1. August 1472 (GW M12087) bzw. Jacobus de Theramos "Belial", Augsburg, Günther Zainer, 26. Juni 1472 (GW M11082) im Textverbund existiert, erscheint es nicht unplausibel, als Druckjahr von Zainers Ausgabe von Eybs Ehebüchlein ebenfalls noch das Jahr 1472 anzunehmen.

Albrecht von Eybs Ehebüchlein ist ein gutes Beispiel für die Ablösung handschriftlicher Überlieferung durch den Buchdruck. Der Handschriftencensus verzeichnet neun Codices mit dem Text, davon sechs in Deutschland. Die Zahl der erhaltenen Drucke des Ehebüchleins aus dem 15. Jahrhunderts ist rund zehnmal so hoch. Wurden bisher geschriebene Texte gedruckt, wurde nun umgekehrt der gedruckte Text abgeschrieben, wie zum Beispiel in MRFH (Marburger Repertorium zur Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus) 10590 (Cgm 311 München BSB) oder MRFH 10870 (Cod. VI Fc 26, Roudnice, CZ, Lobkowitzsche Bibliothek).

Der GW verzeichnet 20 Exemplare und Fragmente unserer Ausgabe. Zuerst ist Eybs Ehebüchlein 1472 in Nürnberg bei Koberger (GW 09520, 19 Ex.), kurz danach, ebenfalls 1472, bei Creussner (GW 09521, 11 Ex.) erschienen. Weitere Ausgaben in den 1470er Jahren sind GW 09523 (Augsburg, Bämler, 1474, 12 Ex.) sowie GW 09524 (Blaubeuren, Mancz, 1475, 4 Ex.). Bis ins 16. Jahrhundert wurde das Werk immer wieder aufgelegt.

Eybs Ehebüchlein löste nach Erscheinen eine Diskussion um die Misogynie (Ehehass, Frauen von Männern entgegengebrachte Verachtung) aus. – Gut erhaltenes, breitrandiges Exemplar. Auf Blatt 1b und 61a zeitgenössische Federproben, Blatt 1a mit kleinen Anmerkungen jüngeren Datums in blauer Tinte. Durchgehend etwas fleckig. Acht Blätter mit winziger Wurmspur im Unterrand. Eines von nur zwei bekannten Exemplaren der Druckvariante ohne Holzschnittwinkelleiste zum Textbeginn (wie Paris, BN, 1. Ex.).

GW 09522 (Anm. 4). ISTC ie00181000. MRFH 20850 (Verzeichnet nur zwei Exemplare in Privatbesitz, darunter das hier vorliegende). Sehr selten, über den ISTC sind lediglich 19 Exemplare bzw. teils nur Fragmente in öffentlichen Einrichtungen verfügbar, keines in Frankreich und nur ein einziges in den USA (Bethesda MD, National Library of Medicine). Auch im Handel ist der Druck ausserordentlich selten: Kein Exemplar im Jahrbuch der Auktionspreise, ebenfalls kein Exemplar in Max Sander, Inkunabelpreise. Nach 1945 nur ein weiteres Exemplar (mit Holzschnittranke) versteigert bei Christie´s New York, 29. Oktober 1992, lot 15 (USD 17.000), dieses später bei Jürgen Dinter, Katalog 7, Nr. 45, ca. 1994/95 (DM 48.000.-). Provenienz: Swann Galleries, New York, 1. Dezember 1983, lot 140. - Antiquariat Dr. Jörn Günther, Katalog 7 (2002), Nr. 10. (I0001).

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17 Apr 2024
Germany, Berlin
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Die Ablösung handschriftlicher Überlieferung durch den Buchdruck

Eyb, Albrecht von. Ehebüchlein. 60 (statt 61) nn. Bl. 32-35 Zeilen. Got. Type. Schriftraum: 20 x 12,2 cm. Format: 28,7 x 19,5 cm. Mit 17 3-6zeiligen roten Initialen. Moderner Wildlederband mit Streicheisenlinien im Stil d. Z. in Halblederschuber. Augsburg, Günther Zainer, um 1473.

Hain 6827. 6830. GW 09522. Goff E-181. Proctor 1562. Pellechet 4709A. Klebs 385.3. Borm 989. Deckert 298. Gamper 104. Günther 171. Hubay 778. Schlechter-Ries 31. BMC II, 320. BSB-Ink E-148. CBB 1452. ISTC ie00181000. – Sehr seltener Druck des berühmten Ehebüchleins, dritte Ausgabe. Da vorliegende Ausgabe des Ehebüchleins in mehreren Fällen mit Meister Ingolds "Goldenem Spiel", Augsburg, Günther Zainer, 1. August 1472 (GW M12087) bzw. Jacobus de Theramos "Belial", Augsburg, Günther Zainer, 26. Juni 1472 (GW M11082) im Textverbund existiert, erscheint es nicht unplausibel, als Druckjahr von Zainers Ausgabe von Eybs Ehebüchlein ebenfalls noch das Jahr 1472 anzunehmen.

Albrecht von Eybs Ehebüchlein ist ein gutes Beispiel für die Ablösung handschriftlicher Überlieferung durch den Buchdruck. Der Handschriftencensus verzeichnet neun Codices mit dem Text, davon sechs in Deutschland. Die Zahl der erhaltenen Drucke des Ehebüchleins aus dem 15. Jahrhunderts ist rund zehnmal so hoch. Wurden bisher geschriebene Texte gedruckt, wurde nun umgekehrt der gedruckte Text abgeschrieben, wie zum Beispiel in MRFH (Marburger Repertorium zur Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus) 10590 (Cgm 311 München BSB) oder MRFH 10870 (Cod. VI Fc 26, Roudnice, CZ, Lobkowitzsche Bibliothek).

Der GW verzeichnet 20 Exemplare und Fragmente unserer Ausgabe. Zuerst ist Eybs Ehebüchlein 1472 in Nürnberg bei Koberger (GW 09520, 19 Ex.), kurz danach, ebenfalls 1472, bei Creussner (GW 09521, 11 Ex.) erschienen. Weitere Ausgaben in den 1470er Jahren sind GW 09523 (Augsburg, Bämler, 1474, 12 Ex.) sowie GW 09524 (Blaubeuren, Mancz, 1475, 4 Ex.). Bis ins 16. Jahrhundert wurde das Werk immer wieder aufgelegt.

Eybs Ehebüchlein löste nach Erscheinen eine Diskussion um die Misogynie (Ehehass, Frauen von Männern entgegengebrachte Verachtung) aus. – Gut erhaltenes, breitrandiges Exemplar. Auf Blatt 1b und 61a zeitgenössische Federproben, Blatt 1a mit kleinen Anmerkungen jüngeren Datums in blauer Tinte. Durchgehend etwas fleckig. Acht Blätter mit winziger Wurmspur im Unterrand. Eines von nur zwei bekannten Exemplaren der Druckvariante ohne Holzschnittwinkelleiste zum Textbeginn (wie Paris, BN, 1. Ex.).

GW 09522 (Anm. 4). ISTC ie00181000. MRFH 20850 (Verzeichnet nur zwei Exemplare in Privatbesitz, darunter das hier vorliegende). Sehr selten, über den ISTC sind lediglich 19 Exemplare bzw. teils nur Fragmente in öffentlichen Einrichtungen verfügbar, keines in Frankreich und nur ein einziges in den USA (Bethesda MD, National Library of Medicine). Auch im Handel ist der Druck ausserordentlich selten: Kein Exemplar im Jahrbuch der Auktionspreise, ebenfalls kein Exemplar in Max Sander, Inkunabelpreise. Nach 1945 nur ein weiteres Exemplar (mit Holzschnittranke) versteigert bei Christie´s New York, 29. Oktober 1992, lot 15 (USD 17.000), dieses später bei Jürgen Dinter, Katalog 7, Nr. 45, ca. 1994/95 (DM 48.000.-). Provenienz: Swann Galleries, New York, 1. Dezember 1983, lot 140. - Antiquariat Dr. Jörn Günther, Katalog 7 (2002), Nr. 10. (I0001).

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17 Apr 2024
Germany, Berlin
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