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FIDUS, eigentl. HUGO HÖPPENER : „Die fordernde Schwester“.

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FIDUS, eigentl. HUGO HÖPPENER
Lübeck 1868 - 1948 Berlin-Wolterdorf
„Die fordernde Schwester“. Blonde Frauenfigur in einer baumgesäumten Allee, sich zum Betrachter umwendend, im Hintergrund ein Tempelbau.
Oel auf Leinwand 1936.
J. Frecot, J. F. Geist und D. Kerbs, FIDUS 1868 - 1948. Zur ästhetischen Praxis bürgerlicher Fluchtbewegungen, München 1972, 5.1 (Bildnerische Tätigkeit) Nr. 1936 1 mit ganzseitiger Abb. 19 auf S. 437. -
Signiert und datiert „36“ sowie verso betitelt. 72 x 49 cm (einschl. Rahmen: 87 x 60 cm). Für Fidus künstlerische Entwicklung war die Zeit als Schüler von. W. Diefenbach, einem Vorkämpfer der Ernährungs- und Kleiderreform prägend. In dessen werkstattähnlichem Atelier im Isartal verinnerlichte er den Entwurf zu einer Neugestaltung von Kunst und Leben, zu einer Einheit von bildthematischen und ideologischen Ideen. Nach der Abkehr von Diefenbach wandte er sich dem Theosophen W. Hübbe-Schleiden zu, dem er 1892 nach Berlin folgte. Hier entwickelte sich die für das Werk Fidus unverwechselbare Formensprache. Seine figürlichen Gemälde sind meist von einer Verbindung aus theosophischen, naturmystischen und symbolistischen Ideen der Lebensreform bestimmt. Sein idealistischer Ansatz einer alle Lebensbereiche umfassenden Kunst führte auch zur Architektur; es entstanden Entwürfe für Stätten der Freikörperkultur, aber vor allem für Tempelbauten-Projekte für ein durch theosophisches Gedankengut beeinflußtes, liturgisches Programm, die jedoch nie realisiert wurden. Um 1900 zählte Fidus zu den bekanntesten Künstlern Deutschlands. Nach dem I. Weltkrieg verlor Fidus seinen künstlerischen Einfluss und erlitt in den folgenden Jahren materielle Einbußen. Durch den Nationalsozialismus erhoffte er sich neue Impulse zu künstlerischen Arbeiten, wurde aber von den neuen Machthabern abgelehnt. 1937 wurden Arbeiten des Künstlers beschlagnahmt und der Verkauf von Fidusdrucken, mit denen er über seinen Verlag sein Werk verbreitet hatte, verboten. Das vorliegende Gemälde zeigt eine typische Komposition des Künstlers: Im Zentrum einer strengen, an einer Mittelachse orientierten Komposition steht eine bekrönte weibliche Figur in archaischer Gewandung, den leuchtenden Blick auf den Bildbetrachter gerichtet. Eine rhythmische, fast ornamentale Reihung von Birken zu Seiten des Weges führen auf einen Tempel hin. Vermutlich war das Gemälde als Tempelbild für einen Kuppelbau konzipiert, den Fidus am Waldrand in Berlin-Wolterdorf errichten wollte. Das Motiv wurde unter der Nr. 210 als Postkarte des Fidus-Verlages 1936 herausgegeben. In Orig.-Rahmen. [bg]
Artist Name: FIDUS, eigentl. HUGO HÖPPENER Lübeck 1868 - 1948 Berlin-Wolterdorf Literature: J. Frecot, J. F. Geist und D. Kerbs, FIDUS 1868 - 1948. Zur ästhetischen Praxis bürgerlicher Fluchtbewegungen, München 1972, 5.1 (Bildnerische Tätigkeit) Nr. 1936 1 mit ganzseitiger Abb. 19 auf S. 437. -

Condition: Oel auf Leinwand 1936.

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20 Apr 2024
Germany, Heidelberg
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FIDUS, eigentl. HUGO HÖPPENER
Lübeck 1868 - 1948 Berlin-Wolterdorf
„Die fordernde Schwester“. Blonde Frauenfigur in einer baumgesäumten Allee, sich zum Betrachter umwendend, im Hintergrund ein Tempelbau.
Oel auf Leinwand 1936.
J. Frecot, J. F. Geist und D. Kerbs, FIDUS 1868 - 1948. Zur ästhetischen Praxis bürgerlicher Fluchtbewegungen, München 1972, 5.1 (Bildnerische Tätigkeit) Nr. 1936 1 mit ganzseitiger Abb. 19 auf S. 437. -
Signiert und datiert „36“ sowie verso betitelt. 72 x 49 cm (einschl. Rahmen: 87 x 60 cm). Für Fidus künstlerische Entwicklung war die Zeit als Schüler von. W. Diefenbach, einem Vorkämpfer der Ernährungs- und Kleiderreform prägend. In dessen werkstattähnlichem Atelier im Isartal verinnerlichte er den Entwurf zu einer Neugestaltung von Kunst und Leben, zu einer Einheit von bildthematischen und ideologischen Ideen. Nach der Abkehr von Diefenbach wandte er sich dem Theosophen W. Hübbe-Schleiden zu, dem er 1892 nach Berlin folgte. Hier entwickelte sich die für das Werk Fidus unverwechselbare Formensprache. Seine figürlichen Gemälde sind meist von einer Verbindung aus theosophischen, naturmystischen und symbolistischen Ideen der Lebensreform bestimmt. Sein idealistischer Ansatz einer alle Lebensbereiche umfassenden Kunst führte auch zur Architektur; es entstanden Entwürfe für Stätten der Freikörperkultur, aber vor allem für Tempelbauten-Projekte für ein durch theosophisches Gedankengut beeinflußtes, liturgisches Programm, die jedoch nie realisiert wurden. Um 1900 zählte Fidus zu den bekanntesten Künstlern Deutschlands. Nach dem I. Weltkrieg verlor Fidus seinen künstlerischen Einfluss und erlitt in den folgenden Jahren materielle Einbußen. Durch den Nationalsozialismus erhoffte er sich neue Impulse zu künstlerischen Arbeiten, wurde aber von den neuen Machthabern abgelehnt. 1937 wurden Arbeiten des Künstlers beschlagnahmt und der Verkauf von Fidusdrucken, mit denen er über seinen Verlag sein Werk verbreitet hatte, verboten. Das vorliegende Gemälde zeigt eine typische Komposition des Künstlers: Im Zentrum einer strengen, an einer Mittelachse orientierten Komposition steht eine bekrönte weibliche Figur in archaischer Gewandung, den leuchtenden Blick auf den Bildbetrachter gerichtet. Eine rhythmische, fast ornamentale Reihung von Birken zu Seiten des Weges führen auf einen Tempel hin. Vermutlich war das Gemälde als Tempelbild für einen Kuppelbau konzipiert, den Fidus am Waldrand in Berlin-Wolterdorf errichten wollte. Das Motiv wurde unter der Nr. 210 als Postkarte des Fidus-Verlages 1936 herausgegeben. In Orig.-Rahmen. [bg]
Artist Name: FIDUS, eigentl. HUGO HÖPPENER Lübeck 1868 - 1948 Berlin-Wolterdorf Literature: J. Frecot, J. F. Geist und D. Kerbs, FIDUS 1868 - 1948. Zur ästhetischen Praxis bürgerlicher Fluchtbewegungen, München 1972, 5.1 (Bildnerische Tätigkeit) Nr. 1936 1 mit ganzseitiger Abb. 19 auf S. 437. -

Condition: Oel auf Leinwand 1936.

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