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LOT 0066

Flügelglas mit memento-mori-Kalligraphie

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Flügelglas mit memento-mori-Kalligraphie Niederlande, à la façon de Venise, François Crama (signiert), um 1680 Graustichiges Glas mit Diamantriss. Leicht ansteigender Scheibenfuß mit Abriss und nach unten umgeschlagenem Rand. Schaft mit im Querschnitt vierpassigen Hohlkugeln, Ringscheiben und angesetzten, gekniffenen Flügeln. Auf der trichterförmigen Kuppa mit gekniffenem Rippenkorb in "mezza stampaura"-Technik, kalligraphische Inschrift: "This glas loop ras" (Dieses Glas wird rasch leer). Auf dem Fuß signiert: "Crama F Aetat 80". H. 17,3 cm Provenienz: Erworben 2004 aus der Sammlung Vecht. Die von sehr zarten, ineinander greifend geschwungenen Bögen ober- und unterseitig gerahmte Kalligraphie ist typisch für Crama. Die Bögen sind viel zarter und kleinteiliger als bei Heemskerk oder Anna Roemers. François Crama (18.1.1637 - 12.2.1718) wurde in Leiden geboren, heiratete am 5.1.1664 Jannetge Bonte (1645-1717), die ihm elf Kinder gebar. Crama war Schulmeister und Katechismuslehrer an der Waalse Kerk in Leiden. In der Latijnse School von Leiden war Crama seit 1683 (Schön-)Schreibmeister, als er einen Schriftzug auf einem Giebelstein über dem Eingang von St. Annahofje, Hooigracht 9, entworfen hat. Man geht davon aus, dass er den ebenfalls in Leiden ansässigen berühmten Kalligraphen Willem Jacobsz Heemskerk und dessen Werk kannte. Vor diesem Hintergrund sind die Kalligraphien von Crama zu sehen (Reino Liefkes, Glaswerk uit drie Utrechtse kastelen, 1989, S. 30-31). Von Crama sind vier signierte Gläser bekannt, außer dem vorliegenden ein mit "Crama F. 1688" signierter Deckel im Rijksmuseum, Amsterdam (Ritsema van Eck, Glass in the Rijksmuseum II, 1995, Nr. 109), ein "f Crama" und "Crama 78" signierter Römer im Gemeentemuseum, Den Haag (catalogus van noord- en zuidnederlands glas, Den Haag 1962, Nr. 109) und eine mit "F Crama 1682" signierte Flasche in der vormaligen Sammlung Vosmaer, die 1800 verkauft wurde. Im Inventarverzeichnis von A. de la Court von 1749 sind drei Gläser mit Kalligraphien von Crama aufgeführt. Schließlich wird das als Nr. 4 bei Liefkes abgebildete Flügelglas von Slot Zuylen aufgrund stilistischer Ähnlichkeiten Crama zugeschrieben. Vgl. außerdem ein Glas der ehemaligen Bradford Collection, das Bastiaan Boers oder Crama zugeschrieben wird (Auktionskat. Christie's, London, 1985, Nr. 1). Die von Crama gravierten Gläser wurden lange Zeit seiner als Schönschreiberin bekannten Tochter Elisabeth (1672-1721) zugeschrieben. Vgl. ein niederländisches Glas (verre à boutons) von nahezu identischer Form in der Veste Coburg (Anna-Elisabeth Theuerkauff-Liederwald, Venezianisches Glas der Veste Coburg, Lingen 1994, Nr. 324; s.a. Nr. 325). Die Godronierung "a mezza stampaura" entsteht durch Blasen des teilüberfangenen Glases in eine Rippenform. Die Enden der Rippen werden anschließend etwas ausgezogen bzw. gekniffen.

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24 Oct 2020
Germany, Heilbronn
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Flügelglas mit memento-mori-Kalligraphie Niederlande, à la façon de Venise, François Crama (signiert), um 1680 Graustichiges Glas mit Diamantriss. Leicht ansteigender Scheibenfuß mit Abriss und nach unten umgeschlagenem Rand. Schaft mit im Querschnitt vierpassigen Hohlkugeln, Ringscheiben und angesetzten, gekniffenen Flügeln. Auf der trichterförmigen Kuppa mit gekniffenem Rippenkorb in "mezza stampaura"-Technik, kalligraphische Inschrift: "This glas loop ras" (Dieses Glas wird rasch leer). Auf dem Fuß signiert: "Crama F Aetat 80". H. 17,3 cm Provenienz: Erworben 2004 aus der Sammlung Vecht. Die von sehr zarten, ineinander greifend geschwungenen Bögen ober- und unterseitig gerahmte Kalligraphie ist typisch für Crama. Die Bögen sind viel zarter und kleinteiliger als bei Heemskerk oder Anna Roemers. François Crama (18.1.1637 - 12.2.1718) wurde in Leiden geboren, heiratete am 5.1.1664 Jannetge Bonte (1645-1717), die ihm elf Kinder gebar. Crama war Schulmeister und Katechismuslehrer an der Waalse Kerk in Leiden. In der Latijnse School von Leiden war Crama seit 1683 (Schön-)Schreibmeister, als er einen Schriftzug auf einem Giebelstein über dem Eingang von St. Annahofje, Hooigracht 9, entworfen hat. Man geht davon aus, dass er den ebenfalls in Leiden ansässigen berühmten Kalligraphen Willem Jacobsz Heemskerk und dessen Werk kannte. Vor diesem Hintergrund sind die Kalligraphien von Crama zu sehen (Reino Liefkes, Glaswerk uit drie Utrechtse kastelen, 1989, S. 30-31). Von Crama sind vier signierte Gläser bekannt, außer dem vorliegenden ein mit "Crama F. 1688" signierter Deckel im Rijksmuseum, Amsterdam (Ritsema van Eck, Glass in the Rijksmuseum II, 1995, Nr. 109), ein "f Crama" und "Crama 78" signierter Römer im Gemeentemuseum, Den Haag (catalogus van noord- en zuidnederlands glas, Den Haag 1962, Nr. 109) und eine mit "F Crama 1682" signierte Flasche in der vormaligen Sammlung Vosmaer, die 1800 verkauft wurde. Im Inventarverzeichnis von A. de la Court von 1749 sind drei Gläser mit Kalligraphien von Crama aufgeführt. Schließlich wird das als Nr. 4 bei Liefkes abgebildete Flügelglas von Slot Zuylen aufgrund stilistischer Ähnlichkeiten Crama zugeschrieben. Vgl. außerdem ein Glas der ehemaligen Bradford Collection, das Bastiaan Boers oder Crama zugeschrieben wird (Auktionskat. Christie's, London, 1985, Nr. 1). Die von Crama gravierten Gläser wurden lange Zeit seiner als Schönschreiberin bekannten Tochter Elisabeth (1672-1721) zugeschrieben. Vgl. ein niederländisches Glas (verre à boutons) von nahezu identischer Form in der Veste Coburg (Anna-Elisabeth Theuerkauff-Liederwald, Venezianisches Glas der Veste Coburg, Lingen 1994, Nr. 324; s.a. Nr. 325). Die Godronierung "a mezza stampaura" entsteht durch Blasen des teilüberfangenen Glases in eine Rippenform. Die Enden der Rippen werden anschließend etwas ausgezogen bzw. gekniffen.

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