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LOT 144

François Habert, tätig in Frankreich zwischen 1643 und 1652, zug., VASE MIT BLUMEN UND KORB MIT OBST, UM 1650

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Öl auf Leinwand.
40 x 59 cm.
Gerahmt.

Hier die Blumen und Früchte in einem Wettstreit der leuchtenden Farben und einem Übermaß an attraktiven Details. Sie konkurrieren um die Vorherrschaft der Fülle, des Glanzes und der Schmackhaftigkeit. Gemalt mit Sorgfalt, die sowohl die Zartheit der Töne als auch die Qualität der Materialien zum Ausdruck bringt, sind diese beiden Kompositionen jeweils in ihrer eigenen Pracht präsentiert: eine kleine runde Vase aus chinesischem Porzellan und ein großer Korb aus geflochtenen Binsen. Die blumige Raffinesse wird durch die rustikale Fruchtigkeit ergänzt, auf demselben Steintisch, der teilweise mit einem dunkelgrünen Tischtuch bedeckt ist. Der schlichte schwarze Hintergrund zwingt den Blick, sich allein auf diese Gaben der Natur zu konzentrieren, die in einer ausgewogenen, aber unwahrscheinlichen Kohabitation auf einem Altar dargebracht werden. Weintrauben, Pfirsiche und Pflaumen stammen aus einer begleitenden Herbsternte, die Blumen hingegen aus einer verstreuten Frühjahrs- und Sommerernte. Der Realismus der Darstellung der Materialien wird der Realität des Kalenders nicht gerecht. Jedes Element umfasst einen symbolischen Aspekt, losgelöst von jeglicher Zeitlichkeit. Die zeitliche Konkordanz opfert sich der geistigen Logik auf. Wie im 17. Jahrhundert üblich, das von religiösen Konflikten geprägt war, übernehmen Stillleben die Rolle der Eitelkeit. Der Heilige investiert in diese verderblichen Güter, die, nachdem sie zu geistiger Nahrung geworden sind, das Vergehen der Zeit ebenso evozieren wie die Segnungen des Schöpfers.

Anmerkung:
François Habert war ein Stillleben-Maler, der zwischen 1643 und 1652 in Paris tätig war. Wahrscheinlich stammte er aus Flandern, denn seine frühen Werke, mit starkem holländischem und flämischem Einfluss, sind wohl seinem früheren Schafen in Antwerpen in der Werkstatt von Jan Davidsz de Heem (1606-1684) geschuldet.
Von der Bedeutung seiner Tätigkeit zeugt die umfangreiche Produktion von Gemälden, die zumeist signiert und datiert sind, die uns überliefert wurden. Erstmals erwähnt im Inventar von Philippe de Champaigne (1602-1674), „Une Guirlande de Fleurs du sieur Habert“, erworben für die beträchtliche Summe von 100 Livres, erscheint es ein zweites Mal im Inventar der Gemälde von Charles Tardif, Sekretär des Maréchal de Boufflers, mit einem Blumenbild (vgl. M. Faré, Le grand siècle de la nature morte en France, Paris 1974). Bei Habert zeigt sich der Einfluss von Jan Fyt, insbesondere bei der Darstellung von Früchten ist auch der Einfluss von Jean-Michel Picart (1600-1682) erkennbar, mit dem er manchmal verwechselt wurde. Doch im Gegensatz zur barocken Üppigkeit seiner niederländischen Zeitgenossen, Balthasar van der Alt (1593-1657), Willem Kalf (1619-1693) oder Abraham van Beyeren (1620-1690), bevorzugt Habert eine horizontale Anordnung der Objekte, die der Schule der französischen Stilllebenmalerei, von der er zusammen mit Picart und Jacques Hupin (der Mitte des 17. Jahrhunderts tätig war) eines der bedeutendsten Mitglieder war. (13515310) (10)

François Habert,
active in France from 1643 to 1652, attributed

VASE WITH FLOWERS AND BASKET WITH FRUIT, CA. 1650
Oil on canvas.
40 x 59 cm.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
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Time, Location
30 Mar 2023
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Leinwand.
40 x 59 cm.
Gerahmt.

Hier die Blumen und Früchte in einem Wettstreit der leuchtenden Farben und einem Übermaß an attraktiven Details. Sie konkurrieren um die Vorherrschaft der Fülle, des Glanzes und der Schmackhaftigkeit. Gemalt mit Sorgfalt, die sowohl die Zartheit der Töne als auch die Qualität der Materialien zum Ausdruck bringt, sind diese beiden Kompositionen jeweils in ihrer eigenen Pracht präsentiert: eine kleine runde Vase aus chinesischem Porzellan und ein großer Korb aus geflochtenen Binsen. Die blumige Raffinesse wird durch die rustikale Fruchtigkeit ergänzt, auf demselben Steintisch, der teilweise mit einem dunkelgrünen Tischtuch bedeckt ist. Der schlichte schwarze Hintergrund zwingt den Blick, sich allein auf diese Gaben der Natur zu konzentrieren, die in einer ausgewogenen, aber unwahrscheinlichen Kohabitation auf einem Altar dargebracht werden. Weintrauben, Pfirsiche und Pflaumen stammen aus einer begleitenden Herbsternte, die Blumen hingegen aus einer verstreuten Frühjahrs- und Sommerernte. Der Realismus der Darstellung der Materialien wird der Realität des Kalenders nicht gerecht. Jedes Element umfasst einen symbolischen Aspekt, losgelöst von jeglicher Zeitlichkeit. Die zeitliche Konkordanz opfert sich der geistigen Logik auf. Wie im 17. Jahrhundert üblich, das von religiösen Konflikten geprägt war, übernehmen Stillleben die Rolle der Eitelkeit. Der Heilige investiert in diese verderblichen Güter, die, nachdem sie zu geistiger Nahrung geworden sind, das Vergehen der Zeit ebenso evozieren wie die Segnungen des Schöpfers.

Anmerkung:
François Habert war ein Stillleben-Maler, der zwischen 1643 und 1652 in Paris tätig war. Wahrscheinlich stammte er aus Flandern, denn seine frühen Werke, mit starkem holländischem und flämischem Einfluss, sind wohl seinem früheren Schafen in Antwerpen in der Werkstatt von Jan Davidsz de Heem (1606-1684) geschuldet.
Von der Bedeutung seiner Tätigkeit zeugt die umfangreiche Produktion von Gemälden, die zumeist signiert und datiert sind, die uns überliefert wurden. Erstmals erwähnt im Inventar von Philippe de Champaigne (1602-1674), „Une Guirlande de Fleurs du sieur Habert“, erworben für die beträchtliche Summe von 100 Livres, erscheint es ein zweites Mal im Inventar der Gemälde von Charles Tardif, Sekretär des Maréchal de Boufflers, mit einem Blumenbild (vgl. M. Faré, Le grand siècle de la nature morte en France, Paris 1974). Bei Habert zeigt sich der Einfluss von Jan Fyt, insbesondere bei der Darstellung von Früchten ist auch der Einfluss von Jean-Michel Picart (1600-1682) erkennbar, mit dem er manchmal verwechselt wurde. Doch im Gegensatz zur barocken Üppigkeit seiner niederländischen Zeitgenossen, Balthasar van der Alt (1593-1657), Willem Kalf (1619-1693) oder Abraham van Beyeren (1620-1690), bevorzugt Habert eine horizontale Anordnung der Objekte, die der Schule der französischen Stilllebenmalerei, von der er zusammen mit Picart und Jacques Hupin (der Mitte des 17. Jahrhunderts tätig war) eines der bedeutendsten Mitglieder war. (13515310) (10)

François Habert,
active in France from 1643 to 1652, attributed

VASE WITH FLOWERS AND BASKET WITH FRUIT, CA. 1650
Oil on canvas.
40 x 59 cm.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Time, Location
30 Mar 2023
Germany, Munich
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