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LOT 306

Frans Francken II, 1581 Antwerpen – 1642, Wer ohne Sünde ist, werfe den ERSTEN Stein

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Öl auf Holz.
71,4 x 103,5 cm.

Beigegeben eine Expertise Rudi Heselmans (Member A.A.E.I.A.) „Report on a painting“, 16 Seiten (Holländisch), Nov. 2018.

Die reichfigürliche Darstellung illustriert die Szene aus dem achten Kapitel des Johannesevangeliums. Danach sollte eine Frau, des Ehebruchs angeklagt, zur Steinigung verurteilt werden. Das Bild zeigt die große Versammlung von Schriftgelehrten, Richtern und Pharisäern, die von Jesus die Auslegung der mosaischen Gebote forderten. Er schreibt in den Sandboden den berühmten Satz, der die Frau von der Urteilsvollstreckung erlöste, und riet der Ehebrecherin „gehe hin und sündige nicht mehr“. Franckens Gemälde zeigt die Ratlosigkeit der Rechtsgelehrten und Würdenträger, darunter ist die gebeugte Gestalt mit einem Schriftstück auf der Kopfbedeckung als Hohepriester zu verstehen. Die Aufschrift will hebräische Buchstaben nachahmen. Jesus, im Bildzentrum, wird gezeigt, wie er soeben in den Sand schreibt. Rechts die Ehebrecherin, nobel gekleidet, daneben geharnischte Gerichtsvollstrecker. In der rechten Ecke ein Knabe, der einen Korb mit Steinen bereithält und fragend blickt. Im Hintergrund ein Rundbau, bei dem es sich um den Jerusalemer Tempel handeln soll, links daneben ein Gerichtsgebäude daran eine Nische mit der Figur einer Justitia.
Von besonderem Interesse ist die hinter dem Rücken der Frau gemalte Figur, die sich von der Szenerie abwendet. In dem beiliegenden Report sieht der Experte Rudi Heselmans ein Selbstbildnis von Frans Francken. Das kann nach Vergleich mit einem bekannten Selbstportrait durchaus plausibel erscheinen. Damit hätte sich der Maler selbst „nicht frei von Sünde“ gesehen, weswegen er die Szene verlässt.
Das Gemälde ist anlässlich einer Reinigung ausführlich untersucht worden, wobei aufschlussreiche Pentimenti erkannt werden konnten.

Literatur:
Vgl. Ursula Härting, Studien zur Kabinettbildmalerei des Frans Francken II. Ein repräsentativer Werkkatalog = Studien zur Kunstgeschichte, 21 Bd.,. Hildesheim 1983. A.R. (1341791) (11)

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
Unlock
Time, Location
08 Dec 2022
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Holz.
71,4 x 103,5 cm.

Beigegeben eine Expertise Rudi Heselmans (Member A.A.E.I.A.) „Report on a painting“, 16 Seiten (Holländisch), Nov. 2018.

Die reichfigürliche Darstellung illustriert die Szene aus dem achten Kapitel des Johannesevangeliums. Danach sollte eine Frau, des Ehebruchs angeklagt, zur Steinigung verurteilt werden. Das Bild zeigt die große Versammlung von Schriftgelehrten, Richtern und Pharisäern, die von Jesus die Auslegung der mosaischen Gebote forderten. Er schreibt in den Sandboden den berühmten Satz, der die Frau von der Urteilsvollstreckung erlöste, und riet der Ehebrecherin „gehe hin und sündige nicht mehr“. Franckens Gemälde zeigt die Ratlosigkeit der Rechtsgelehrten und Würdenträger, darunter ist die gebeugte Gestalt mit einem Schriftstück auf der Kopfbedeckung als Hohepriester zu verstehen. Die Aufschrift will hebräische Buchstaben nachahmen. Jesus, im Bildzentrum, wird gezeigt, wie er soeben in den Sand schreibt. Rechts die Ehebrecherin, nobel gekleidet, daneben geharnischte Gerichtsvollstrecker. In der rechten Ecke ein Knabe, der einen Korb mit Steinen bereithält und fragend blickt. Im Hintergrund ein Rundbau, bei dem es sich um den Jerusalemer Tempel handeln soll, links daneben ein Gerichtsgebäude daran eine Nische mit der Figur einer Justitia.
Von besonderem Interesse ist die hinter dem Rücken der Frau gemalte Figur, die sich von der Szenerie abwendet. In dem beiliegenden Report sieht der Experte Rudi Heselmans ein Selbstbildnis von Frans Francken. Das kann nach Vergleich mit einem bekannten Selbstportrait durchaus plausibel erscheinen. Damit hätte sich der Maler selbst „nicht frei von Sünde“ gesehen, weswegen er die Szene verlässt.
Das Gemälde ist anlässlich einer Reinigung ausführlich untersucht worden, wobei aufschlussreiche Pentimenti erkannt werden konnten.

Literatur:
Vgl. Ursula Härting, Studien zur Kabinettbildmalerei des Frans Francken II. Ein repräsentativer Werkkatalog = Studien zur Kunstgeschichte, 21 Bd.,. Hildesheim 1983. A.R. (1341791) (11)

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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08 Dec 2022
Germany, Munich
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