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LOT 1081

Fürstlicher Louis XIV-Tischspiegel César Bagard (1620 - 1709), zug.

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Höhe: 70 cm.
Verso mit Besitzeretikett „Fürst Dietrichsteinsches / Familien Fideicomiss“.
Nancy, frühes 18. Jahrhundert.

In sogenanntem St. Lucia-Holz gefertigt und in der für das beginnende 18. Jahrhundert charakteristischen Form mit hochrechteckiger Ausrichtung und passigen Ausbuchtungen. Der Rand ist vollständig geschnitzt mit einem feinen Dekor aus Blattwerk und Laub, durchsetzt mit Vögeln und einem Korb mit Früchten. Rückwärtige Stellvorrichtung mit Winkelvariation. In der prestigeträchtigen Sammlung Georges Bac, die Spiegeln und Rahmen aus geschnitztem Holz gewidmet ist, weist ein Rahmen Laub- und Schneckenmotive auf, die unserer Arbeit ähneln. Oben erscheinen zwei große einander zugewandte Vögel, ähnlich denen, die an den Seiten unseres Werkes geschnitzt sind. Dieser als Kirschholz gefertigte Rahmen soll aus der Werkstatt von César Bagard (1620-1709) in Nancy stammen. Das in diesem Beispiel und in unserer Arbeit verwendete Holz, das eine starke rötliche Färbung aufweist, wird auch „St. Lucy's wood“ genannt und stammt aus einem Wald in der Nähe des Klosters der Minimes de Sainte-Lucie-du-Mont bei Nancy. Dieses Material, das sowohl weich als auch von einer ganz besonderen Farbe ist, die dem Kirschholz nahe kommt, interessierte die lothringischen Künstler ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Es waren César Bagard und Nicolas-François Foulon (1628-1698), die in Nancy tätig waren, die die Holzschnitzerei auf den neuesten Stand brachten, indem sie in ihren Werkstätten sehr filigrane Gegenstände herstellten, wie z.B. Schachteln, Fackeln, Tabakreiben und religiöse Skulpturen. Sie versuchten, die zahlreichen Goldschmiedeobjekte, die zur Finanzierung der Kriege Louis XIV eingeschmolzen wurden, in Holz zu reproduzieren und somit Ersatz zu schaffen. Der Ruhm der Bagard-Werkstatt führte zu dem Spitznamen „Bagard-Holz“. Eine Box und ein Kerzenleuchter aus Kirschholz im Victoria and Albert Museum, hergestellt um 1700-1720 mit der gleichen Art der Dekoration und Motivik wie unser Werk lassen sich gut vergleichen.

Provenienz:
Château des Roches en Champagne. (12700011) (13)

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
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Time, Location
25 Jun 2021
Germany, Munich
Auction House
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Höhe: 70 cm.
Verso mit Besitzeretikett „Fürst Dietrichsteinsches / Familien Fideicomiss“.
Nancy, frühes 18. Jahrhundert.

In sogenanntem St. Lucia-Holz gefertigt und in der für das beginnende 18. Jahrhundert charakteristischen Form mit hochrechteckiger Ausrichtung und passigen Ausbuchtungen. Der Rand ist vollständig geschnitzt mit einem feinen Dekor aus Blattwerk und Laub, durchsetzt mit Vögeln und einem Korb mit Früchten. Rückwärtige Stellvorrichtung mit Winkelvariation. In der prestigeträchtigen Sammlung Georges Bac, die Spiegeln und Rahmen aus geschnitztem Holz gewidmet ist, weist ein Rahmen Laub- und Schneckenmotive auf, die unserer Arbeit ähneln. Oben erscheinen zwei große einander zugewandte Vögel, ähnlich denen, die an den Seiten unseres Werkes geschnitzt sind. Dieser als Kirschholz gefertigte Rahmen soll aus der Werkstatt von César Bagard (1620-1709) in Nancy stammen. Das in diesem Beispiel und in unserer Arbeit verwendete Holz, das eine starke rötliche Färbung aufweist, wird auch „St. Lucy's wood“ genannt und stammt aus einem Wald in der Nähe des Klosters der Minimes de Sainte-Lucie-du-Mont bei Nancy. Dieses Material, das sowohl weich als auch von einer ganz besonderen Farbe ist, die dem Kirschholz nahe kommt, interessierte die lothringischen Künstler ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Es waren César Bagard und Nicolas-François Foulon (1628-1698), die in Nancy tätig waren, die die Holzschnitzerei auf den neuesten Stand brachten, indem sie in ihren Werkstätten sehr filigrane Gegenstände herstellten, wie z.B. Schachteln, Fackeln, Tabakreiben und religiöse Skulpturen. Sie versuchten, die zahlreichen Goldschmiedeobjekte, die zur Finanzierung der Kriege Louis XIV eingeschmolzen wurden, in Holz zu reproduzieren und somit Ersatz zu schaffen. Der Ruhm der Bagard-Werkstatt führte zu dem Spitznamen „Bagard-Holz“. Eine Box und ein Kerzenleuchter aus Kirschholz im Victoria and Albert Museum, hergestellt um 1700-1720 mit der gleichen Art der Dekoration und Motivik wie unser Werk lassen sich gut vergleichen.

Provenienz:
Château des Roches en Champagne. (12700011) (13)

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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25 Jun 2021
Germany, Munich
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