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LOT 0034

Fußbecher mit Putti

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Fußbecher mit Putti Schlesien, Hirschberger Tal, Hermsdorf, Werkstatt Friedrich Winter, um 1710 Farbloses, dickwandiges Glas mit Hoch- und Tiefschnitt. Konischer Fuß, trichterförmige Kuppa mit auskragendem Ansatz, die Wandung durch Schliffrillen in sechs Felder unterteilt, die abwechselnd in Hoch- und Tiefschnitt bearbeitet sind. Darstellung in den Feldern: (1) In Tiefschnitt zwei Putti, der vordere sitzend, der hintere stehend, mit Rose; um beide windet sich eine Ranke aus Blättern und Früchten. (2) In Hochschnitt zwei Putti im Vollprofil, von einem Tuch umschlungen. (3) Zwei Putti, der vordere sitzt auf einem Baumstumpf, streichelt einen Hund und blickt auf ein urnenartiges Gefäß, der zweite steht dahinter. (4) Zwei Putti Rücken an Rücken mit einem sie umschlingenden Tuch. (5) Früchtekorb, sitzender Putto mit Blume und Traube, die er dem dahinter stehenden Putto anbietet; letzterer mit Blumengirlande. (6) Einzelner stehender Putto, nach rechts schauend. Lippenrand min. best. H. 16,2 cm Provenienz: Kunsthandel Uwe Friedleben, Hannover, 1986. Lit.: Katalog 17. Westdeutsche Kunstmesse, Düsseldorf, 1986, S. 90. Vgl. zu den Tiefschnittszenen einen Pokal aus der Sammlung Ernesto Wolf, den Klesse der Werkstatt Friedrich Winters um 1710 zuschreibt (Klesse und Mayr, Sammlung Wolf, 1987, Nr. 132). Verschiedene Gläser belegen, dass sich der Figurenstil der Potsdamer Hofwerkstatt von Gottfried Spiller (ein Verwandter von Friedrich Winter) auf den schlesischen Raum auswirkten (vgl. Drahotová, Barokní rezané sklo 1600-1760, 1989, Abb. 22; Strasser und Baumgärtner, Licht und Farbe, 2002, Nr. 115; Klesse, Sammlung Krug I, 1965, Nr. 206). Die Putti auf den Hermsdorfer Gläsern sind denen der Potsdamer Gläser sehr ähnlich. Das Fehlen jeglicher Art von Bandelwerk, das in Schlesien erst um 1720 einsetzt, deutet ebenso wie charakteristische Stilelemente von Friedrich Winter auf eine Datierung des Bechers vor dieser Zeit hin. Andererseits ist ein Pokal des Glasmuseums Hentrich, der einen vergleichbaren Kuppaansatz wie der vorliegende Becher hat und vier Felder abwechselnd in Hoch- und Tiefschnitt mit Reiterkämpfen aufweist, auf dem Halsband eines Hundes 1729 datiert (Inv.-Nr. P 1940-117; Ricke, Reflex der Jahrhunderte, 1995, Nr. 157).

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24 Oct 2020
Germany, Heilbronn
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Fußbecher mit Putti Schlesien, Hirschberger Tal, Hermsdorf, Werkstatt Friedrich Winter, um 1710 Farbloses, dickwandiges Glas mit Hoch- und Tiefschnitt. Konischer Fuß, trichterförmige Kuppa mit auskragendem Ansatz, die Wandung durch Schliffrillen in sechs Felder unterteilt, die abwechselnd in Hoch- und Tiefschnitt bearbeitet sind. Darstellung in den Feldern: (1) In Tiefschnitt zwei Putti, der vordere sitzend, der hintere stehend, mit Rose; um beide windet sich eine Ranke aus Blättern und Früchten. (2) In Hochschnitt zwei Putti im Vollprofil, von einem Tuch umschlungen. (3) Zwei Putti, der vordere sitzt auf einem Baumstumpf, streichelt einen Hund und blickt auf ein urnenartiges Gefäß, der zweite steht dahinter. (4) Zwei Putti Rücken an Rücken mit einem sie umschlingenden Tuch. (5) Früchtekorb, sitzender Putto mit Blume und Traube, die er dem dahinter stehenden Putto anbietet; letzterer mit Blumengirlande. (6) Einzelner stehender Putto, nach rechts schauend. Lippenrand min. best. H. 16,2 cm Provenienz: Kunsthandel Uwe Friedleben, Hannover, 1986. Lit.: Katalog 17. Westdeutsche Kunstmesse, Düsseldorf, 1986, S. 90. Vgl. zu den Tiefschnittszenen einen Pokal aus der Sammlung Ernesto Wolf, den Klesse der Werkstatt Friedrich Winters um 1710 zuschreibt (Klesse und Mayr, Sammlung Wolf, 1987, Nr. 132). Verschiedene Gläser belegen, dass sich der Figurenstil der Potsdamer Hofwerkstatt von Gottfried Spiller (ein Verwandter von Friedrich Winter) auf den schlesischen Raum auswirkten (vgl. Drahotová, Barokní rezané sklo 1600-1760, 1989, Abb. 22; Strasser und Baumgärtner, Licht und Farbe, 2002, Nr. 115; Klesse, Sammlung Krug I, 1965, Nr. 206). Die Putti auf den Hermsdorfer Gläsern sind denen der Potsdamer Gläser sehr ähnlich. Das Fehlen jeglicher Art von Bandelwerk, das in Schlesien erst um 1720 einsetzt, deutet ebenso wie charakteristische Stilelemente von Friedrich Winter auf eine Datierung des Bechers vor dieser Zeit hin. Andererseits ist ein Pokal des Glasmuseums Hentrich, der einen vergleichbaren Kuppaansatz wie der vorliegende Becher hat und vier Felder abwechselnd in Hoch- und Tiefschnitt mit Reiterkämpfen aufweist, auf dem Halsband eines Hundes 1729 datiert (Inv.-Nr. P 1940-117; Ricke, Reflex der Jahrhunderte, 1995, Nr. 157).

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24 Oct 2020
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