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LOT 255

Giovanni Battista Langetti, 1625 – 1676, DIE TRUNKENHEIT DES NOAH

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Öl auf Leinwand.
117,5 x 167,5 cm.

Further information on this artwork

Beigegeben eine Expertise von Mattia Vinco, vom 24. 3.2018, mit mehreren Bildvergleichsangaben.

Die im Bild thematisierte Begebenheit wird in Genesis 10,1 erzählt, wonach der Stammvater der Völker in Trunkenheit von seinen Söhnen aufgefunden wurde. Dabei hat einer der Söhne, Ham, die Blöße des Vaters aufgedeckt, was zum Fluch über ihn und dessen Sohn Kenaan führte. Die Legende hat zahlreiche Interpretationen erfahren. In der Malerei des 15. Jahrhunderts hat etwa Giovanni Bellini das Thema aufgegriffen und in seinem Gemälde Noch in ähnlicher Weise nach links liegend dargestellt, ebenfalls über ihn gebeugt seine Söhne.
Diesem Kompositionsschema folgt auch Langetti in dem vorliegenden Gemälde. Stilgemäß weit bewegter ist nun der nur im Bereich der Scham bedeckte alte Vater dargestellt; er liegt auf einer Kline, sein rechtes Bein hängt über den Bettrand herab, sein Kopf auf seinem rechten Arm. Langetti lässt in künstlerischer Freiheit zwei der Söhne sich gegenseitig anblicken, die linke Gestalt, in rotem Kleid mit Hut, scheint dabei zu sein, sich dem Interesse an der Entblößung des Vaters hinzugeben. Sein Gesicht neugierig lächelnd gezeigt, den Zeigefinger wie vor der Tat erhoben.

In hoher Malqualität wird hier der gealterte Körper des Vaters gezeigt, ein Motiv, das sich bei Langetti mehrmals wiederfindet und nahezu zu einer Spezialität des Malers geworden ist. Auch die bewegte Körperhaltung gehört zur Bildsprache des Malers, der in seiner Geburtsstadt, aber auch in Venedig und Rom wirkte. In Venedig wird er als Mitarbeiter des Gianfranco Cassana vermutet. Sein Stil zeigt eine deutliche Betonung der Hell-Dunkel-Malerei in der Stilrichtung der „tenebrosi“, die auch bei Carl Loth zu finden ist. A.R.

Literatur:
Luca Bortolotti: Langetti, Giovan Battista, in: Mario Caravale (Hrsg.), Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Bd 63: Labroca-Laterza. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2004.
R. Pallucchini, La pittura veneziane del Seicento, I, Milano 1981, S. 243-250.
M. Stefani Mantovanelli, Giovanni Barrista Langetti. Il principe dei tenebrosi. Soncino/Cremona 2011. (1241754) (11)

Giovanni Battista Langetti,
1625 – 1676
THE DRUNKENNESS OF NOAH Oil on canvas.
117.5 x 167.5 cm.

Accompanied by an expert’s report by Mattia Vinco, dated 24 March 2018, with several examples of paintings for comparison.

Literature:
L. Bortolotti, Giovan Battista Langetti, in: Mario Caravale (ed.), Dizionario Biografico degli Italiani (DBI), vol 63: Labroca-Laterza. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rome 2004.
R. Pallucchini, La pittura veneziane del Seicento, I, Milan 1981, pp. 243-250.
M. Stefani Mantovanelli, Giovanni Barrista Langetti. Il principe dei tenebrosi, Soncino/Cremona 2011.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
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Time, Location
24 Sep 2020
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Leinwand.
117,5 x 167,5 cm.

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Beigegeben eine Expertise von Mattia Vinco, vom 24. 3.2018, mit mehreren Bildvergleichsangaben.

Die im Bild thematisierte Begebenheit wird in Genesis 10,1 erzählt, wonach der Stammvater der Völker in Trunkenheit von seinen Söhnen aufgefunden wurde. Dabei hat einer der Söhne, Ham, die Blöße des Vaters aufgedeckt, was zum Fluch über ihn und dessen Sohn Kenaan führte. Die Legende hat zahlreiche Interpretationen erfahren. In der Malerei des 15. Jahrhunderts hat etwa Giovanni Bellini das Thema aufgegriffen und in seinem Gemälde Noch in ähnlicher Weise nach links liegend dargestellt, ebenfalls über ihn gebeugt seine Söhne.
Diesem Kompositionsschema folgt auch Langetti in dem vorliegenden Gemälde. Stilgemäß weit bewegter ist nun der nur im Bereich der Scham bedeckte alte Vater dargestellt; er liegt auf einer Kline, sein rechtes Bein hängt über den Bettrand herab, sein Kopf auf seinem rechten Arm. Langetti lässt in künstlerischer Freiheit zwei der Söhne sich gegenseitig anblicken, die linke Gestalt, in rotem Kleid mit Hut, scheint dabei zu sein, sich dem Interesse an der Entblößung des Vaters hinzugeben. Sein Gesicht neugierig lächelnd gezeigt, den Zeigefinger wie vor der Tat erhoben.

In hoher Malqualität wird hier der gealterte Körper des Vaters gezeigt, ein Motiv, das sich bei Langetti mehrmals wiederfindet und nahezu zu einer Spezialität des Malers geworden ist. Auch die bewegte Körperhaltung gehört zur Bildsprache des Malers, der in seiner Geburtsstadt, aber auch in Venedig und Rom wirkte. In Venedig wird er als Mitarbeiter des Gianfranco Cassana vermutet. Sein Stil zeigt eine deutliche Betonung der Hell-Dunkel-Malerei in der Stilrichtung der „tenebrosi“, die auch bei Carl Loth zu finden ist. A.R.

Literatur:
Luca Bortolotti: Langetti, Giovan Battista, in: Mario Caravale (Hrsg.), Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Bd 63: Labroca-Laterza. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2004.
R. Pallucchini, La pittura veneziane del Seicento, I, Milano 1981, S. 243-250.
M. Stefani Mantovanelli, Giovanni Barrista Langetti. Il principe dei tenebrosi. Soncino/Cremona 2011. (1241754) (11)

Giovanni Battista Langetti,
1625 – 1676
THE DRUNKENNESS OF NOAH Oil on canvas.
117.5 x 167.5 cm.

Accompanied by an expert’s report by Mattia Vinco, dated 24 March 2018, with several examples of paintings for comparison.

Literature:
L. Bortolotti, Giovan Battista Langetti, in: Mario Caravale (ed.), Dizionario Biografico degli Italiani (DBI), vol 63: Labroca-Laterza. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rome 2004.
R. Pallucchini, La pittura veneziane del Seicento, I, Milan 1981, pp. 243-250.
M. Stefani Mantovanelli, Giovanni Barrista Langetti. Il principe dei tenebrosi, Soncino/Cremona 2011.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Time, Location
24 Sep 2020
Germany, Munich
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