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LOT 381

Giovanni Coli (1636-1691) und Filippo Gherardi (1643-1704), DAS OPFER VON POLYXENA

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Öl auf Leinwand. Doubliert.
134 x 200 cm.
In dekorativem, vergoldetem Rahmen.

Nach Auffassung von Dr. Denis Ton, Autor von „Giovanni Coli. Filippo Gherardi“ ist das Gemälde ein Werk der beiden genannten Künstler.

Im Zentrum des Gemäldes steht Polyxena. In der griechischen Mythologie ist sie eine trojanische Prinzessin. Sie ist eine Tochter des Priamos und der Hekabe und die jüngere Schwester von Kassandra, Paris und Hektor. Achilleus verliebte sich während des Trojanischen Krieges in sie, doch vergebens, da sie eine Priesterin Athenas war und daher Jungfrau bleiben musste. Sie war Achilleus aber ihrerseits sehr zugetan, obwohl er den Feinden Trojas angehörte. Sie sah und bewunderte ihn beim Kampf von den Mauern Trojas aus. Nach seinem Tod und Trojas Fall wurde sie Beute der Griechen. Beim Abzug aus Troja erschien Achilleus seinem Sohn Neoptolemos (auch Pyrrhos genannt) im Traum und verlangte, die Griechen sollten ihm das Schönste und Beste aus aller Beute opfern. Sie wählten Polyxena aus und führten sie an das Grab des Achilleus. Dort wurde sie geopfert; nach anderer Überlieferung erklärte sie, sie wolle lieber sterben als den Griechen zum Opfer fallen, und erdolchte sich selbst.

Zu sehen ist der Moment, in dem Neoptolemus Polyxena opfern will. Die beiden neben dem brennenden Kohlenbecken, von dem aus reichlich Rauch aufsteigt, stehenden Figuren könnten Hekabe und Priamos sein. Polyxena sitzt auf einem Absatz vor einer kannelierten Säule, die zu dem hinter ihr liegenden Grabmal des Achilleus gehört. Sie hat wohlfrisiertes, mit Schmuck verziertes Haar, einen fast nackten weißen Oberkörper und scheint in sich zusammengesunken zu sein. Vor ihr ein Mann mit freiem Oberkörper, der in der Hand seines weit ausholenden rechten Armes einen Dolch hält. Ein weiterer Mann kniet seitlich von ihr, eine breite Schale haltend. Am linken Bildrand ein behelmter Soldat in Rüstung, eine rote Fahne nach oben haltend. Am rechten Bildrand weitere Soldaten und Neoptolemus in rotem Gewand über seiner Rüstung und gesenktem Haupt. Im Bildhintergrund der blaue Himmel und große weiße Wolkenformationen. Wenige Retuschen.

Anmerkung:
Die Geschichte ist nicht in der Illias, sondern in zwei Tragödien von Euripides und in einer fragmentarischen Tragödie von Sophokles zu finden.

Literatur:
Vgl. Denis Ton, Giovanni Coli. Filippo Gherardi, in: Saggi e Memorie di Storia dell‘Arte, Bd. 31, Fondazione Giorgio Cini Onlus 2007, S. 43-46, sowie S. 63 zzgl. Abb. Darin werden mehrere weitere Beispiele und Vergleiche mit anderen Gemälden angeführt, auch zu dem „Tod der Dido“. (1260056) (18)

Giovanni Coli (1636-1691) and
Filippo Gherardi (1643-1704)
THE SACRIFICE OF POLYXENA
Oil on canvas. Relined.
134 x 200 cm.

According to the opinion of Dr Denis Ton, author of „Giovanni Coli. Filippo Gherardi“, the painting is a work of the above-mentioned artists.

Literature:
Compare D. Ton, Giovanni Coli. Filippo Gherardi, in: Saggi e Memorie di Storia dell’Arte, vol. 31, Fondazione Giorgio Cini Onlus 2007, pp. 43-46, and p. 63 incl. ill. Here, several further examples and comparisons with other paintings are listed, such as The Death of Dido.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
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Time, Location
24 Jun 2021
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Leinwand. Doubliert.
134 x 200 cm.
In dekorativem, vergoldetem Rahmen.

Nach Auffassung von Dr. Denis Ton, Autor von „Giovanni Coli. Filippo Gherardi“ ist das Gemälde ein Werk der beiden genannten Künstler.

Im Zentrum des Gemäldes steht Polyxena. In der griechischen Mythologie ist sie eine trojanische Prinzessin. Sie ist eine Tochter des Priamos und der Hekabe und die jüngere Schwester von Kassandra, Paris und Hektor. Achilleus verliebte sich während des Trojanischen Krieges in sie, doch vergebens, da sie eine Priesterin Athenas war und daher Jungfrau bleiben musste. Sie war Achilleus aber ihrerseits sehr zugetan, obwohl er den Feinden Trojas angehörte. Sie sah und bewunderte ihn beim Kampf von den Mauern Trojas aus. Nach seinem Tod und Trojas Fall wurde sie Beute der Griechen. Beim Abzug aus Troja erschien Achilleus seinem Sohn Neoptolemos (auch Pyrrhos genannt) im Traum und verlangte, die Griechen sollten ihm das Schönste und Beste aus aller Beute opfern. Sie wählten Polyxena aus und führten sie an das Grab des Achilleus. Dort wurde sie geopfert; nach anderer Überlieferung erklärte sie, sie wolle lieber sterben als den Griechen zum Opfer fallen, und erdolchte sich selbst.

Zu sehen ist der Moment, in dem Neoptolemus Polyxena opfern will. Die beiden neben dem brennenden Kohlenbecken, von dem aus reichlich Rauch aufsteigt, stehenden Figuren könnten Hekabe und Priamos sein. Polyxena sitzt auf einem Absatz vor einer kannelierten Säule, die zu dem hinter ihr liegenden Grabmal des Achilleus gehört. Sie hat wohlfrisiertes, mit Schmuck verziertes Haar, einen fast nackten weißen Oberkörper und scheint in sich zusammengesunken zu sein. Vor ihr ein Mann mit freiem Oberkörper, der in der Hand seines weit ausholenden rechten Armes einen Dolch hält. Ein weiterer Mann kniet seitlich von ihr, eine breite Schale haltend. Am linken Bildrand ein behelmter Soldat in Rüstung, eine rote Fahne nach oben haltend. Am rechten Bildrand weitere Soldaten und Neoptolemus in rotem Gewand über seiner Rüstung und gesenktem Haupt. Im Bildhintergrund der blaue Himmel und große weiße Wolkenformationen. Wenige Retuschen.

Anmerkung:
Die Geschichte ist nicht in der Illias, sondern in zwei Tragödien von Euripides und in einer fragmentarischen Tragödie von Sophokles zu finden.

Literatur:
Vgl. Denis Ton, Giovanni Coli. Filippo Gherardi, in: Saggi e Memorie di Storia dell‘Arte, Bd. 31, Fondazione Giorgio Cini Onlus 2007, S. 43-46, sowie S. 63 zzgl. Abb. Darin werden mehrere weitere Beispiele und Vergleiche mit anderen Gemälden angeführt, auch zu dem „Tod der Dido“. (1260056) (18)

Giovanni Coli (1636-1691) and
Filippo Gherardi (1643-1704)
THE SACRIFICE OF POLYXENA
Oil on canvas. Relined.
134 x 200 cm.

According to the opinion of Dr Denis Ton, author of „Giovanni Coli. Filippo Gherardi“, the painting is a work of the above-mentioned artists.

Literature:
Compare D. Ton, Giovanni Coli. Filippo Gherardi, in: Saggi e Memorie di Storia dell’Arte, vol. 31, Fondazione Giorgio Cini Onlus 2007, pp. 43-46, and p. 63 incl. ill. Here, several further examples and comparisons with other paintings are listed, such as The Death of Dido.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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24 Jun 2021
Germany, Munich
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