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LOT 673

Giovanni Paolo Panini, 1691 Piacenza – 1765 Rom

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RÖMISCHES RUINENCAPRICCIO MIT REICHER FIGURENSTAFFAGE Öl auf Leinwand.
107 x141 cm.
Monogrammiert.

Es wird vermutet, dass er Schüler des Francesco Galli Bibiena (1659-1739) war, der bereits in seinem, auch grafischen Werk, die Fantastik römischer Stadtlandschaften in theatralischer Weise vortrug, was Panini sicher auch ohne persönliche Begegnung hat übernehmen können. Ab 1711 in Rom, wurde er auch mit Giovanni Antonio Canal (1697-1768) bekannt. Zunächst mit Dekorationsmalerei in Palästen wie der Villa Patrizi oder des Palazzo De Carolis tätig, widmete er sich zunehmend dem Thema des Antikenarchitektur-Capriccios.

Das großformatige Gemälde fasst in der Architekturdarstellung die wichtigsten formalen Elemente antik-römischer Architektur zusammen, wie Bogen, Säulen, und Tempelarchitektur. Über den Trümmern am Boden liegender Fragmente erhebt sich im Bildzentrum eine imposante Säulengruppe mit ionischen Kapitellen und Architravgesimsen mit Bildreliefs. Diese mittlere Gruppe zieht schräg nach links in die Tiefe und schafft damit perspektivisch eine Raumsituation, in die der Betrachter hineingezogen werden soll. Links setzt sich die Architektur fort durch einen triumphbogenartigen Aufbau mit ebenfalls glatten ionischen Säulen, die einen mit Gestrüpp bewachsenen Bogen tragen. An der linken Bildseite sehen wir eine, auf hohem Sockel stehende, Figurengruppe mit einem herkulischen Pferdeführer. Auch hier ordnet sich die Diagonale als Gegenentsprechung zu den mittleren Säulen, was die Tiefenwirkung nach hinten verstärkt. Neben dieser Hauptansicht bietet das rechte Drittel der Darstellung einen zusätzlichen Durchblick zwischen Säulenstellungen, hin zu einem, über Treppen erhöht stehenden, Tempel. Auf Stufen, Steinblöcken, fantasievoll eingebrachten Brunnenbecken mit herabfließendem Wasser, ist die Figurenstaffage eingefügt. Einige Gestalten in heftigem Gespräch bewegt, andere ruhig lagernd, dazwischen ein schwarz gefleckter weißer Hund. Der Durchblick durch die Bögen bietet einen Ausblick in ideale, im Licht stehende Landschaft bis zum Horizont. Das hochrangige Gemälde steht in der Reihe weiterer Capriccio-Ansichten, deren zeitliche Einordnung erlaubt, das Gemälde um 1730 zu datieren, in eine Zeit als Panini bereits weithin bekannt war und seine Werke auch von wohlhabenden Besuchern Italiens erworben wurden.
Wie aus der Literatur hervorgeht, hat Panini etwa die Figur des auf einem Steinblock liegenden Mannes in anderen Gemälden wiederholt, ferner handelt es sich bei dem Pferdeführer der Steingruppe um Castor, einen der beiden Dioskuren, eine antike Plastik, die im 16. Jahrhundert auf dem Kapitolinischen Hügel erst ausgegraben wurde. Das Steinfragment mit dem reliefierten Greifenmotiv hat Panini ebenso in anderem Zusammenhang wiederholt und basiert auf dem Figurenfries des Antoninus und Faustina-Tempels im Forum.

Literatur:
Vgl. Ferdinando Arisi, Gian Paolo Panini e i fasti della Roma del '700, Rom 1986, S. 335, Katalognr. 208, hier abgebildet.

Ausstellungen:
Vgl. Palazzo Strozzi, Florenz, Biennale Mostra Mercato Internazionale Dell'Antiquariato 15.09.-14.10.1973. (1161421) (11)

Giovanni Paolo Panini,
1691 Piacenza – 1765 Rom

ROMAN RUINS WITH FIGURES

Oil on canvas
107 x141 cm.
Monogrammed.

Literature:
Cf.: Ferdinando Arisi, Gian Paolo Panini e i fasti della Roma del '700, Rome 1986, p. 335, No. 208, ill.

Exhibition:
Cf.: Palazzo Strozzi, Florence, Biennale Mostra Mercato Internazionale Dell'Antiquariato 15.09.-14.10.1973.

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Estimate
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Time, Location
26 Sep 2018
Germany, Munich
Auction House
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RÖMISCHES RUINENCAPRICCIO MIT REICHER FIGURENSTAFFAGE Öl auf Leinwand.
107 x141 cm.
Monogrammiert.

Es wird vermutet, dass er Schüler des Francesco Galli Bibiena (1659-1739) war, der bereits in seinem, auch grafischen Werk, die Fantastik römischer Stadtlandschaften in theatralischer Weise vortrug, was Panini sicher auch ohne persönliche Begegnung hat übernehmen können. Ab 1711 in Rom, wurde er auch mit Giovanni Antonio Canal (1697-1768) bekannt. Zunächst mit Dekorationsmalerei in Palästen wie der Villa Patrizi oder des Palazzo De Carolis tätig, widmete er sich zunehmend dem Thema des Antikenarchitektur-Capriccios.

Das großformatige Gemälde fasst in der Architekturdarstellung die wichtigsten formalen Elemente antik-römischer Architektur zusammen, wie Bogen, Säulen, und Tempelarchitektur. Über den Trümmern am Boden liegender Fragmente erhebt sich im Bildzentrum eine imposante Säulengruppe mit ionischen Kapitellen und Architravgesimsen mit Bildreliefs. Diese mittlere Gruppe zieht schräg nach links in die Tiefe und schafft damit perspektivisch eine Raumsituation, in die der Betrachter hineingezogen werden soll. Links setzt sich die Architektur fort durch einen triumphbogenartigen Aufbau mit ebenfalls glatten ionischen Säulen, die einen mit Gestrüpp bewachsenen Bogen tragen. An der linken Bildseite sehen wir eine, auf hohem Sockel stehende, Figurengruppe mit einem herkulischen Pferdeführer. Auch hier ordnet sich die Diagonale als Gegenentsprechung zu den mittleren Säulen, was die Tiefenwirkung nach hinten verstärkt. Neben dieser Hauptansicht bietet das rechte Drittel der Darstellung einen zusätzlichen Durchblick zwischen Säulenstellungen, hin zu einem, über Treppen erhöht stehenden, Tempel. Auf Stufen, Steinblöcken, fantasievoll eingebrachten Brunnenbecken mit herabfließendem Wasser, ist die Figurenstaffage eingefügt. Einige Gestalten in heftigem Gespräch bewegt, andere ruhig lagernd, dazwischen ein schwarz gefleckter weißer Hund. Der Durchblick durch die Bögen bietet einen Ausblick in ideale, im Licht stehende Landschaft bis zum Horizont. Das hochrangige Gemälde steht in der Reihe weiterer Capriccio-Ansichten, deren zeitliche Einordnung erlaubt, das Gemälde um 1730 zu datieren, in eine Zeit als Panini bereits weithin bekannt war und seine Werke auch von wohlhabenden Besuchern Italiens erworben wurden.
Wie aus der Literatur hervorgeht, hat Panini etwa die Figur des auf einem Steinblock liegenden Mannes in anderen Gemälden wiederholt, ferner handelt es sich bei dem Pferdeführer der Steingruppe um Castor, einen der beiden Dioskuren, eine antike Plastik, die im 16. Jahrhundert auf dem Kapitolinischen Hügel erst ausgegraben wurde. Das Steinfragment mit dem reliefierten Greifenmotiv hat Panini ebenso in anderem Zusammenhang wiederholt und basiert auf dem Figurenfries des Antoninus und Faustina-Tempels im Forum.

Literatur:
Vgl. Ferdinando Arisi, Gian Paolo Panini e i fasti della Roma del '700, Rom 1986, S. 335, Katalognr. 208, hier abgebildet.

Ausstellungen:
Vgl. Palazzo Strozzi, Florenz, Biennale Mostra Mercato Internazionale Dell'Antiquariato 15.09.-14.10.1973. (1161421) (11)

Giovanni Paolo Panini,
1691 Piacenza – 1765 Rom

ROMAN RUINS WITH FIGURES

Oil on canvas
107 x141 cm.
Monogrammed.

Literature:
Cf.: Ferdinando Arisi, Gian Paolo Panini e i fasti della Roma del '700, Rome 1986, p. 335, No. 208, ill.

Exhibition:
Cf.: Palazzo Strozzi, Florence, Biennale Mostra Mercato Internazionale Dell'Antiquariato 15.09.-14.10.1973.

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Time, Location
26 Sep 2018
Germany, Munich
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