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Glöckner, Hermann(Dresden 1889 - 1987 Berlin)

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Glöckner, Hermann
(Dresden 1889 - 1987 Berlin)
Symmetrische Projektion eines Keils mit Kammzügen. Tafel. Gebranntes Sienna, Kreidegrund u. Ritzungen auf leichtem Karton auf Pappe. Um 1933-35. 27,3 x 24 x 0,2 cm. Gerahmt.
Verso Ausschnitt einer älteren Komposition in Tempera u. Graphit (Stilleben mit Messer und Löffel).

Dittrich Tafel 100 - Glöckner Werkliste Berlin 1947, Nr. 30 - Abgebildet in: Dieter Hoffmann, Gegenstandsfreie - drüben, in: Die Kunst und das schöne Heim, München 1965/9, S. 369-371, Abb. 3 sowie ausgestellt in: Hermann Glöckner zum 80. Geburtstag. Zeichnungen, Gemälde und Tafeln aus den Jahren 1911 bis 1945. Dresden, Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen, 1969, Katalog-Nr. 36; Hermann Glöckner. 22. Ausstellung der Galerie am Sachsenplatz, Leipzig 1975; Hermann Glöckner. Dächer-Giebel-Dreiecke. Berlin (Ost), Nationalgalerie, 1977, Katalog-Nr. 30. - Wie Glöckner später über sein Leben berichtete, entschloss er sich um 1930 "die konstruktiven, geometrischen Grundlagen" seiner Malerei zu untersuchen und "ihre elementaren und komplexen Zusammenhänge neu [zu] finden". Damit legte er den Grundstein für eine vollends neue Werkgruppe, dem Tafelwerk. - "Die Diagonale im Rechteck wurde zum tragenden Konstruktionselement des Tafelwerks. Sie führte zum spitzen Winkel, der in verschiedenster Form auf der Mehrzahl der Tafeln prägend hervortritt. Aus dem Dreieck bildete sich der Keil, der zehn frühe Tafeln prägte, in Pyramidenform oder in symmetrischer Doppelung als Winkel wiederkehrte." (Werner Schmidt in: Christian Dittrich, Hermann Glöckner. Die Tafeln 1919-1985, Dresden u.a. 1992, S. 30) - Innerhalb der ungegenständlichen Avantgardebewegung des frühen 20. Jahrhunderts nimmt Hermann Glöckner mit seinem Tafelwerk eine Sonderposition ein, indem er abseits ästhetischer Dogmen und Regeln sich von einem fast experimentellen, forschenden Erkunden und Ausprobieren leiten ließ. Statt einer strengen konstruktiven Formgrammatik, wie sie etwa Kasimir Malewitsch, El Lissitzky und László Moholy-Nagy anwendeten, fügte Glöckner der Reinheit seiner mathematisch fundierten Konstruktionen oft Kontrapunkte hinzu, die von ungeordneten und nicht vorhersehbaren Vorgängen zeugen. So verschmilzt in vorliegendem Meisterwerk der akkurat gezogene Keil mit einem amorphen, in leuchtendem Sienna gestalteten Kreidegrund, dessen Kammzüge in kreisförmiger Gegenbewegung zum richtungsweisen Keil rotieren und dadurch ein vibrierendes, dreidimensionales Raumgefühl vermitteln. Gerade in dieser Bildwirkung sowie dem trefflichen Farbempfinden manifestiert sich die Einmaligkeit unserer Tafel und die Unnachahmbarkeit des Werks von Hermann Glöckner. - Stellenweise leichtes Craquelé und winzige Farbverluste.

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27 Apr 2024
Germany, Berlin
Auction House

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Glöckner, Hermann
(Dresden 1889 - 1987 Berlin)
Symmetrische Projektion eines Keils mit Kammzügen. Tafel. Gebranntes Sienna, Kreidegrund u. Ritzungen auf leichtem Karton auf Pappe. Um 1933-35. 27,3 x 24 x 0,2 cm. Gerahmt.
Verso Ausschnitt einer älteren Komposition in Tempera u. Graphit (Stilleben mit Messer und Löffel).

Dittrich Tafel 100 - Glöckner Werkliste Berlin 1947, Nr. 30 - Abgebildet in: Dieter Hoffmann, Gegenstandsfreie - drüben, in: Die Kunst und das schöne Heim, München 1965/9, S. 369-371, Abb. 3 sowie ausgestellt in: Hermann Glöckner zum 80. Geburtstag. Zeichnungen, Gemälde und Tafeln aus den Jahren 1911 bis 1945. Dresden, Kupferstichkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen, 1969, Katalog-Nr. 36; Hermann Glöckner. 22. Ausstellung der Galerie am Sachsenplatz, Leipzig 1975; Hermann Glöckner. Dächer-Giebel-Dreiecke. Berlin (Ost), Nationalgalerie, 1977, Katalog-Nr. 30. - Wie Glöckner später über sein Leben berichtete, entschloss er sich um 1930 "die konstruktiven, geometrischen Grundlagen" seiner Malerei zu untersuchen und "ihre elementaren und komplexen Zusammenhänge neu [zu] finden". Damit legte er den Grundstein für eine vollends neue Werkgruppe, dem Tafelwerk. - "Die Diagonale im Rechteck wurde zum tragenden Konstruktionselement des Tafelwerks. Sie führte zum spitzen Winkel, der in verschiedenster Form auf der Mehrzahl der Tafeln prägend hervortritt. Aus dem Dreieck bildete sich der Keil, der zehn frühe Tafeln prägte, in Pyramidenform oder in symmetrischer Doppelung als Winkel wiederkehrte." (Werner Schmidt in: Christian Dittrich, Hermann Glöckner. Die Tafeln 1919-1985, Dresden u.a. 1992, S. 30) - Innerhalb der ungegenständlichen Avantgardebewegung des frühen 20. Jahrhunderts nimmt Hermann Glöckner mit seinem Tafelwerk eine Sonderposition ein, indem er abseits ästhetischer Dogmen und Regeln sich von einem fast experimentellen, forschenden Erkunden und Ausprobieren leiten ließ. Statt einer strengen konstruktiven Formgrammatik, wie sie etwa Kasimir Malewitsch, El Lissitzky und László Moholy-Nagy anwendeten, fügte Glöckner der Reinheit seiner mathematisch fundierten Konstruktionen oft Kontrapunkte hinzu, die von ungeordneten und nicht vorhersehbaren Vorgängen zeugen. So verschmilzt in vorliegendem Meisterwerk der akkurat gezogene Keil mit einem amorphen, in leuchtendem Sienna gestalteten Kreidegrund, dessen Kammzüge in kreisförmiger Gegenbewegung zum richtungsweisen Keil rotieren und dadurch ein vibrierendes, dreidimensionales Raumgefühl vermitteln. Gerade in dieser Bildwirkung sowie dem trefflichen Farbempfinden manifestiert sich die Einmaligkeit unserer Tafel und die Unnachahmbarkeit des Werks von Hermann Glöckner. - Stellenweise leichtes Craquelé und winzige Farbverluste.

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