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LOT 389

Große gotische Mondsichelmadonna des 15. Jahrhunderts

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Höhe: 169 cm.
Lindenholz, verso gehöhlt; mit schöner, nussbrauner Patina.
Oberrhein, wohl um 1450.

Further information on this artwork

Der Stil gekennzeichnet durch eine S-förmige Körperhaltung der Marienfigur. Dies hat den Begriff der „Schönen Madonna“ aufkommen lassen, im sogenannten „Weichen Stil“. Frühe Beispiele datieren bereits kurz vor 1400, die späteren Ausläufer dieser Richtung reichen noch weit ins 15. Jahrhundert hinein, zu denen auch die vorliegende Figur zu zählen ist. Sie zeichnen sich durch eine Beruhigung der Bewegung aus.

Die ungewöhnlich lebensgroße Schnitzfigur zeigt stilistische Merkmale der Oberrheinischen Schnitzkunst. Beachtung verdient die große Mondsichel unterhalb des Kleidersaums. Die schmale Sichel weist nach unten und überwölbt das männliche Gesicht, das zum Boden hin gerichtet ist. Hier lässt sich eine Ähnlichkeit mit der sogenannten „Schrötermadonna“ in Hallgarten/ Rheingau der Zeit um 1417 feststellen, aber auch mit der Terracotta Madonna aus Kloster Eberbach, um 1415 (Louvre, Paris). Wenngleich wohl nicht so früh anzusetzen, zeigt die Figur doch alle wesentlichen Merkmale der Gotik, wie etwa die getreppten Kaskadenfalten im Kleid, den abgewinkelten Arm des Kindes an der Brust der Mutter oder das fein gearbeitete, anmutige Gesicht der Madonna. Das Kindergesicht höchst ausdrucksvoll, auch die Hände von Mutter und Kind qualitätvoll gearbeitet. A.R. (12417523) (11)

Large gothic 15th century Madonna on a crescent moon

Height: 169 cm.
Limewood, hollowed at the back; with beautiful, nut-brown patina.
Upper Rhine, probably ca. 1450.

The S-shaped posture of the statue of the Virgin is typical for this style, which is also known in German as “Schöne Madonna” or “Weicher Stil” (beautiful or soft style). Early examples can be dated to just before 1400, late offshoots of this style continue well into the 15th century, as is the case with the Madonna here. There are similarities with the so called “Schrötermadonna” in Hallgarten/ Rheingau dating ca. 1417 but also the Terracotta Madonna from Eberbach Monastery, ca. 1415 (Louvre, Paris).

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
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Time, Location
24 Sep 2020
Germany, Munich
Auction House
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Höhe: 169 cm.
Lindenholz, verso gehöhlt; mit schöner, nussbrauner Patina.
Oberrhein, wohl um 1450.

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Der Stil gekennzeichnet durch eine S-förmige Körperhaltung der Marienfigur. Dies hat den Begriff der „Schönen Madonna“ aufkommen lassen, im sogenannten „Weichen Stil“. Frühe Beispiele datieren bereits kurz vor 1400, die späteren Ausläufer dieser Richtung reichen noch weit ins 15. Jahrhundert hinein, zu denen auch die vorliegende Figur zu zählen ist. Sie zeichnen sich durch eine Beruhigung der Bewegung aus.

Die ungewöhnlich lebensgroße Schnitzfigur zeigt stilistische Merkmale der Oberrheinischen Schnitzkunst. Beachtung verdient die große Mondsichel unterhalb des Kleidersaums. Die schmale Sichel weist nach unten und überwölbt das männliche Gesicht, das zum Boden hin gerichtet ist. Hier lässt sich eine Ähnlichkeit mit der sogenannten „Schrötermadonna“ in Hallgarten/ Rheingau der Zeit um 1417 feststellen, aber auch mit der Terracotta Madonna aus Kloster Eberbach, um 1415 (Louvre, Paris). Wenngleich wohl nicht so früh anzusetzen, zeigt die Figur doch alle wesentlichen Merkmale der Gotik, wie etwa die getreppten Kaskadenfalten im Kleid, den abgewinkelten Arm des Kindes an der Brust der Mutter oder das fein gearbeitete, anmutige Gesicht der Madonna. Das Kindergesicht höchst ausdrucksvoll, auch die Hände von Mutter und Kind qualitätvoll gearbeitet. A.R. (12417523) (11)

Large gothic 15th century Madonna on a crescent moon

Height: 169 cm.
Limewood, hollowed at the back; with beautiful, nut-brown patina.
Upper Rhine, probably ca. 1450.

The S-shaped posture of the statue of the Virgin is typical for this style, which is also known in German as “Schöne Madonna” or “Weicher Stil” (beautiful or soft style). Early examples can be dated to just before 1400, late offshoots of this style continue well into the 15th century, as is the case with the Madonna here. There are similarities with the so called “Schrötermadonna” in Hallgarten/ Rheingau dating ca. 1417 but also the Terracotta Madonna from Eberbach Monastery, ca. 1415 (Louvre, Paris).

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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24 Sep 2020
Germany, Munich
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