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LOT 321

Hans Bol, 1534 Mechelen – 1593 Amsterdam, MINIATURTONDO

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Durchmesser: 6,3 cm.
Verso feine Holzabdeckelung mit schwarzem Lacksiegel und gestochenem ovalem Aufkleber mit Wappen und Krone mit Devisenumschrift „MARE NASCITUR FORTITUDO / EX MUSEO DE LA VILLESTREUX“ (Grafen Pierre de la Villestreux).
Eingelegt in einem aufwändig gearbeiteten runden, vergoldeten Bronzerahmen mit Perlstabdekor und Hängering, die Abdeckelung verso mit originaler Verschraubung. Herstellermonogramm „F/E“ sowie Gravur auf dem klappbaren Stellfuß „Giroux/Paris“ (1776-1848).

Darstellung eines Eisvergnügens, mit seitlichen Häusern, Figurenstaffage im Vordergrund und einer Stadt am Horizont, bei der es sich wohl um die Heimatstadt des Malers, Mechelen, handelt.
Die Miniatur in äußerst feiner Technik, in heller, dem winterlichen Licht entsprechender Farbigkeit geschaffen. Der Blick aus der Kavaliersperspektive zeigt mehrere Männer, Frauen und Kinder, als Zuschauer des tiefer liegenden Eisvergnügens mit zahlreichen Schlittschuhläufern. Die Dächer der seitlichen Gebäude verschneit, dazwischen entlaubte schlanke Bäume. Am Horizont eine Stadt mit davorstehenden, hell wiedergegebenen Rundtürmen der Stadtbefestigung: links eine doppeltürmige Festungsanlage, rechts ein einfacher Rundturm. Dahinter eine Kathedrale, links davon ein weiterer Kirchturm.
Der Vergleich mit alten Stadtansichten zeigt, dass es sich hier wohl um die Geburtsstadt des Malers, Mechelen handeln dürfte. Dafür sprechen die genannten Doppeltürme, wobei der linke wohl der St. Peters-Kirche zuzuordnen wäre. Die St. Rambolds-Kirche im Zentrum hatte noch im 17. Jhdt. eine spitze Turmerscheinung.
Hans Bol zeigte auch in seinen größeren Bildern eine ausgesprochen feine Pinseltechnik und nicht selten eine helle Farbigkeit. In seinen Landschaften komponierte er gerne Partien seiner Heimat in phantasievollen Arrangements. A. R.

Provenienz:
Ehemals Sammlung Rau für UNICEF.

Anmerkung:
Eine sehr ähnlich komponierte Winterlandschaft von seiner Hand mit nahezu derselben Wiedergabe der Eisfläche mit Schlittschuhläufern, entstanden 1586, und befindet sich im Miniaturenkabinett der Sammlungen der Münchener Residenz, Reiche Zimmer (R. 62).
Hans Bol zählt zu den bedeutenden Flamen der niederländischen Malerei der Hochrenaissance. 1560 wurde er Mitglied der Malergilde in seiner Heimatstadt. 1572, bei der Plünderung der Stadt durch die Spanier verlor er seinen gesamten Besitz und musste zwei Mal fliehen, worauf er sich nur noch der Miniaturmalerei verschrieb. 1574 wurde er Mitglied der Lukasgilde in Amsterdam, wo er auch in der Oude Kerk beigesetzt wurde. (1270153) (11)

Hans Bol,
1534 Mechelen – 1593 Amsterdam
ROUND MINIATURE PORTRAIT
Diameter: 6.3 cm.
Fine wooden cover with black lacquer seal and engraved oval label with coat of arms and crown and circumscription in Latin: “MARE NASCITUR FORTITUDO / EX MUSEO DE LA VILLESTREUX” on the back.

Provenance:
Former collection Rau for UNICEF.

Note:
A winter landscape of very similar composition by Bol and almost identical depiction of the ice with the skaters created in 1586 is held at the Miniature Cabinet of the Collections of Munich Residenz, Rich Rooms (r. 62).

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
Unlock
Time, Location
23 Sep 2021
Germany, Munich
Auction House
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Durchmesser: 6,3 cm.
Verso feine Holzabdeckelung mit schwarzem Lacksiegel und gestochenem ovalem Aufkleber mit Wappen und Krone mit Devisenumschrift „MARE NASCITUR FORTITUDO / EX MUSEO DE LA VILLESTREUX“ (Grafen Pierre de la Villestreux).
Eingelegt in einem aufwändig gearbeiteten runden, vergoldeten Bronzerahmen mit Perlstabdekor und Hängering, die Abdeckelung verso mit originaler Verschraubung. Herstellermonogramm „F/E“ sowie Gravur auf dem klappbaren Stellfuß „Giroux/Paris“ (1776-1848).

Darstellung eines Eisvergnügens, mit seitlichen Häusern, Figurenstaffage im Vordergrund und einer Stadt am Horizont, bei der es sich wohl um die Heimatstadt des Malers, Mechelen, handelt.
Die Miniatur in äußerst feiner Technik, in heller, dem winterlichen Licht entsprechender Farbigkeit geschaffen. Der Blick aus der Kavaliersperspektive zeigt mehrere Männer, Frauen und Kinder, als Zuschauer des tiefer liegenden Eisvergnügens mit zahlreichen Schlittschuhläufern. Die Dächer der seitlichen Gebäude verschneit, dazwischen entlaubte schlanke Bäume. Am Horizont eine Stadt mit davorstehenden, hell wiedergegebenen Rundtürmen der Stadtbefestigung: links eine doppeltürmige Festungsanlage, rechts ein einfacher Rundturm. Dahinter eine Kathedrale, links davon ein weiterer Kirchturm.
Der Vergleich mit alten Stadtansichten zeigt, dass es sich hier wohl um die Geburtsstadt des Malers, Mechelen handeln dürfte. Dafür sprechen die genannten Doppeltürme, wobei der linke wohl der St. Peters-Kirche zuzuordnen wäre. Die St. Rambolds-Kirche im Zentrum hatte noch im 17. Jhdt. eine spitze Turmerscheinung.
Hans Bol zeigte auch in seinen größeren Bildern eine ausgesprochen feine Pinseltechnik und nicht selten eine helle Farbigkeit. In seinen Landschaften komponierte er gerne Partien seiner Heimat in phantasievollen Arrangements. A. R.

Provenienz:
Ehemals Sammlung Rau für UNICEF.

Anmerkung:
Eine sehr ähnlich komponierte Winterlandschaft von seiner Hand mit nahezu derselben Wiedergabe der Eisfläche mit Schlittschuhläufern, entstanden 1586, und befindet sich im Miniaturenkabinett der Sammlungen der Münchener Residenz, Reiche Zimmer (R. 62).
Hans Bol zählt zu den bedeutenden Flamen der niederländischen Malerei der Hochrenaissance. 1560 wurde er Mitglied der Malergilde in seiner Heimatstadt. 1572, bei der Plünderung der Stadt durch die Spanier verlor er seinen gesamten Besitz und musste zwei Mal fliehen, worauf er sich nur noch der Miniaturmalerei verschrieb. 1574 wurde er Mitglied der Lukasgilde in Amsterdam, wo er auch in der Oude Kerk beigesetzt wurde. (1270153) (11)

Hans Bol,
1534 Mechelen – 1593 Amsterdam
ROUND MINIATURE PORTRAIT
Diameter: 6.3 cm.
Fine wooden cover with black lacquer seal and engraved oval label with coat of arms and crown and circumscription in Latin: “MARE NASCITUR FORTITUDO / EX MUSEO DE LA VILLESTREUX” on the back.

Provenance:
Former collection Rau for UNICEF.

Note:
A winter landscape of very similar composition by Bol and almost identical depiction of the ice with the skaters created in 1586 is held at the Miniature Cabinet of the Collections of Munich Residenz, Rich Rooms (r. 62).

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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23 Sep 2021
Germany, Munich
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