Search Price Results
Wish

LOT 19824979706  |  Catalogue: Art

Henry Bing: Strassenszene (Originalzeichnung)

[ translate ]

By Henry Bing (1888 Paris - 1965 Paris)
Tusche, Farbstift und Deckweiß auf Papier. 30 x 23,5 cm. Rechts unten signiert. Biografie Henry Bing (1888 Paris - 1965 Paris): Der französische Lithograf, Zeichner und Maler Henry Bing zählt bereits mit 17 Jahren zu den Mitarbeitern der beiden Münchner Zeitschriften Jugend und Simplicissimus. Innerhalb eines guten Jahrzehnts werden sie knapp 900 Werke des Künstlers veröffentlichen und damit seinem Namen einen hohen Bekanntheitsgrad verschaffen. Umso erstaunlicher ist es, dass sich von ihm weder eine Porträtfotografie noch Informationen zu seiner Ausbildung erhalten haben. Spätestens ab 1905 lebt Bing in der bayerischen Kunstmetropole und findet als Stammgast im Café Stefanie, einem beliebten Treffpunkt moderner literarischer und künstlerischer Kreise, Anschluss an die Schwabinger Bohème. Neben den Einnahmen aus der Publikation seiner Karikaturen in der Jugend und im Simplicissimus lebt er vom Verkauf der Originale. Diesen übernehmen ab 1912 die renommierten Kunsthändler Franz Josef Brakl und Hans Goltz. Der Erste Weltkrieg, den Bing als französischer Staatsbürger in deutscher Haft verbringt, bereitet seiner Künstlerexistenz ein jähes Ende. 1920 kehrt er nach Paris zurück und handelt fortan als Galerist für Klassische Moderne mit Werken von Henry Rousseau, Robert Delaunay, Amedeo Modigliani sowie Chaim Soutine. Bings frühe Beiträge in der Jugend und im Simplicissimus orientieren sich stilistisch und inhaltlich an den Karikaturen älterer Kollegen, vor allem denen Rudolf Wilkes. Bald entwickelt er jedoch eine eigene Handschrift und entdeckt die Außenseiter der Gesellschaft als Thema für sich. Vagabunden und Bettler, Tagelöhner und Fabrikarbeiter, Dienstmägde und Marktfrauen, aber auch Künstler, Literaten und Vertreter der Demi-Monde, oft angesiedelt in der Welt der Kaffeehäuser und Varietés, werden zu Bings bevorzugten Motiven. Seine meist auf wenige Figuren reduzierten Szenen bringt er vorzugsweise mit Tusche und Farbstift flott zu Papier, wobei er die physiognomische Erscheinung der Modelle stark vereinfachend überzeichnet, um den jeweils dahinterstehenden Menschentypus freizulegen. Hierbei bleibt stets das empathische Auge des Künstlers spürbar. Denn ungeachtet der satirischen Stoßrichtung der Darstellung, die in der Jugend und im Simplicissimus durch eine Textpointe zusätzlich unterstrichen wird, ist Bing nie verletzend. Vielmehr wirbt er um Verständnis und Sympathie für all jene, die das Schicksal an den Rand der Gesellschaft gedrängt hat. Wichtig: Für den Versand werden je nach Grösse und Rahmen des Objekts höhere Kosten anfallen als bei Abebooks angegeben, der Preis wird nach Erwerb des Objekts berechnet.
Publication year: 1912
Vendor: Kunkel Fine Art

[ translate ]

Buy Now on
Estimate
Unlock
Location
Germany, Munich
Auction House

[ translate ]

By Henry Bing (1888 Paris - 1965 Paris)
Tusche, Farbstift und Deckweiß auf Papier. 30 x 23,5 cm. Rechts unten signiert. Biografie Henry Bing (1888 Paris - 1965 Paris): Der französische Lithograf, Zeichner und Maler Henry Bing zählt bereits mit 17 Jahren zu den Mitarbeitern der beiden Münchner Zeitschriften Jugend und Simplicissimus. Innerhalb eines guten Jahrzehnts werden sie knapp 900 Werke des Künstlers veröffentlichen und damit seinem Namen einen hohen Bekanntheitsgrad verschaffen. Umso erstaunlicher ist es, dass sich von ihm weder eine Porträtfotografie noch Informationen zu seiner Ausbildung erhalten haben. Spätestens ab 1905 lebt Bing in der bayerischen Kunstmetropole und findet als Stammgast im Café Stefanie, einem beliebten Treffpunkt moderner literarischer und künstlerischer Kreise, Anschluss an die Schwabinger Bohème. Neben den Einnahmen aus der Publikation seiner Karikaturen in der Jugend und im Simplicissimus lebt er vom Verkauf der Originale. Diesen übernehmen ab 1912 die renommierten Kunsthändler Franz Josef Brakl und Hans Goltz. Der Erste Weltkrieg, den Bing als französischer Staatsbürger in deutscher Haft verbringt, bereitet seiner Künstlerexistenz ein jähes Ende. 1920 kehrt er nach Paris zurück und handelt fortan als Galerist für Klassische Moderne mit Werken von Henry Rousseau, Robert Delaunay, Amedeo Modigliani sowie Chaim Soutine. Bings frühe Beiträge in der Jugend und im Simplicissimus orientieren sich stilistisch und inhaltlich an den Karikaturen älterer Kollegen, vor allem denen Rudolf Wilkes. Bald entwickelt er jedoch eine eigene Handschrift und entdeckt die Außenseiter der Gesellschaft als Thema für sich. Vagabunden und Bettler, Tagelöhner und Fabrikarbeiter, Dienstmägde und Marktfrauen, aber auch Künstler, Literaten und Vertreter der Demi-Monde, oft angesiedelt in der Welt der Kaffeehäuser und Varietés, werden zu Bings bevorzugten Motiven. Seine meist auf wenige Figuren reduzierten Szenen bringt er vorzugsweise mit Tusche und Farbstift flott zu Papier, wobei er die physiognomische Erscheinung der Modelle stark vereinfachend überzeichnet, um den jeweils dahinterstehenden Menschentypus freizulegen. Hierbei bleibt stets das empathische Auge des Künstlers spürbar. Denn ungeachtet der satirischen Stoßrichtung der Darstellung, die in der Jugend und im Simplicissimus durch eine Textpointe zusätzlich unterstrichen wird, ist Bing nie verletzend. Vielmehr wirbt er um Verständnis und Sympathie für all jene, die das Schicksal an den Rand der Gesellschaft gedrängt hat. Wichtig: Für den Versand werden je nach Grösse und Rahmen des Objekts höhere Kosten anfallen als bei Abebooks angegeben, der Preis wird nach Erwerb des Objekts berechnet.
Publication year: 1912
Vendor: Kunkel Fine Art

[ translate ]
Estimate
Unlock
Location
Germany, Munich
Auction House