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Horst Janssen (1929 Wandsbeck - 1995 Hamburg) (F)

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Horst Janssen (1929 Wandsbeck - 1995 Hamburg) (F)
'Ficksativ grüss!', Buntstiftzeichnung und Bleistift auf Papier, 36 cm x 21,5 cm Blattmaß, signiert, 10.4.81 datiert, 'Ficksativ grüss! K is ein holen.' bezeichnet, montiert

Provenienz: Privatsammlung Ruhrgebiet, direkt beim Künstler erworben;

"DAS sollt ihr mitbringen: z. B. Fixativ, Mattlack, nur zum Beispiel / Ihr Schweine." (Horst Janssen handschriftlich an seiner Haustür, zit. n.: Albrecht, Henning: Horst Janssen. Ein Leben, Reinbek 2016.)

Horst Janssen wurde am 14. November 1929 im Hamburg geboren und zählt zu den produktivsten Zeichnern und Grafikern des 20. Jahrhunderts. Er war Zeichner, Grafiker, Autor, Plakatkünstler, Illustrator und Fotograf. Sein grafisches Oeuvre umfasst ca. 4.000 Blätter sowie 47 Radierfolgen. Schon während seiner Schulzeit offenbarte sich Janssens Zeichentalent. Von 1946 bis 1951 studierte er bei Alfred Mahlau an der Landeskunstschule in Hamburg. Mahlau nahm Janssen als Meisterschüler an und förderte diesen, so dass er von 1952 bis1956 für den Buntpapierfabrikanten Guido Dessauer in Aschaffenburg arbeiten durfte. 1957 erlernte Janssen von Paul Wunderlich die Technik des Radierens, die zu seiner präferierten grafischen Technik werden sollte. Ab 1963 wendet der Künstler sich zunehmend dem Medium der Zeichnung zu. Mit diesem Medium reflektiert er sich über die Jahre in zahlreichen Selbstporträts. Seine Künstlerexistenz thematisierte Janssen in zahlreichen Selbstporträts und ironischen verschlüsselten Darstellungen. In dieser Farbzeichnung zeigt er sich als Karikatur seiner selbst und zugleich als Allegorie der Zeichenkunst. In ganzer Figur steht er mit überdimensioniertem Bleistift in der Hand da. Um die Hüfte herum oder die Hüfte praktisch ersetzend erkennt man eine Dose mit Schraubverschluss, die er als Geschlechtsteil umdeutet. Es handelt sich dabei um eine Dose mit Fixativ, einem Malmittel, das im Künstlerbedarf zu kaufen ist und mit dem Zeichnungen übergangen werden können, damit sie auf dem Papier nicht leicht verwischen. So erklärt sich der Bildtitel "Ficksativ gruss", der mit ck geschrieben als spezieller Gruß des Künstlers umgedeutet wird. Janssen hatte als manischer Zeichner großen Bedarf an Fixativ. Ohne konnte er nicht auskommen, so dass er es gerne als Geschenk von Besuchern annahm. An der Innenseite seiner Eingangstür hatte er von Hand den Aufruf an alle, die nach dem Besuch wieder hinausgingen, geschrieben: "Das, was ihr verdammten Sauerstoffverbraucher, Nassauer + Ignoranten plus Egoisten rausschleppt! DAS sollt ihr mitbringen: z. B. Fixativ, Mattlack, nur zum Beispiel / Ihr Schweine."

Horst Janssen (1929 Wandsbeck - 1995 Hamburg) (F)
'Ficksativ grüss!', pencil and coloured pencil drawing on paper, sheet size 36 cm x 21.5 cm, signed, dated 10.4.81, inscribed 'Ficksativ grüss! K is ein holen.', mounted

Provenance: Private collection, Ruhrgebiet, acquired directly from the artist

''THIS is what you should bring: e.g. fixative, matte varnish, just for example / You swine.'' (a handwritten notice by Horst Janssen on his front door, quoted in: Albrecht, Henning: Horst Janssen. Ein Leben, Reinbek 2016.)

Horst Janssen was born in Hamburg on 14th November 1929, and was one of the most prolific draftsmen and graphic artists of the 20th century. He was a draftsman, graphic artist, author, poster artist, illustrator and photographer. His graphic oeuvre includes approximately 4,000 sheets as well as 47 series of etchings. Janssen's talent for drawing was already evident during his school years. From 1946 to 1951 he studied with Alfred Mahlau at the Landeskunstschule in Hamburg. Mahlau accepted Janssen as a master pupil and encouraged him, allowing him to work for the coloured paper manufacturer Guido Dessauer in Aschaffenburg from 1952 to 1956. In 1957 Janssen learned the technique of etching from Paul Wunderlich, which was to become his preferred printing technique. As of 1963 the artist increasingly turned to the medium of drawing. Over the years, he reflected on himself with this medium in numerous self-portraits. Janssen reflected upon his existence as an artist in numerous self-portraits and ironic coded depictions. In this colour drawing he depicts himself in caricature as an allegory of the art of drawing. He stands with an oversized pencil in hand and, in place of his pelvis, a large screw-top can juts out like an erection. It is a can of fixative, a painting medium that can be purchased in any art supply store and sprayed over paintings to stop them smudging as easily. This explains the title of the picture ''Ficksativ gruss'', which is written with ck to form a German curse word and reinterpreted as a special greeting from the artist. Janssen, a manic draftsman, needed a great deal of fixative. He could not do without, so he gladly accepted it as a gift from visitors. On the inside of his front door he wrote as a kind of warning to those leaving after a visit: ''This what you damned oxygen consumers, Nassauer + ignoramuses plus egoists drag out! THIS is what you should bring: e.g. fixative, matte varnish, just for example / You swine.''

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Time, Location
04 Dec 2021
Germany, Mulheim
Auction House
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Horst Janssen (1929 Wandsbeck - 1995 Hamburg) (F)
'Ficksativ grüss!', Buntstiftzeichnung und Bleistift auf Papier, 36 cm x 21,5 cm Blattmaß, signiert, 10.4.81 datiert, 'Ficksativ grüss! K is ein holen.' bezeichnet, montiert

Provenienz: Privatsammlung Ruhrgebiet, direkt beim Künstler erworben;

"DAS sollt ihr mitbringen: z. B. Fixativ, Mattlack, nur zum Beispiel / Ihr Schweine." (Horst Janssen handschriftlich an seiner Haustür, zit. n.: Albrecht, Henning: Horst Janssen. Ein Leben, Reinbek 2016.)

Horst Janssen wurde am 14. November 1929 im Hamburg geboren und zählt zu den produktivsten Zeichnern und Grafikern des 20. Jahrhunderts. Er war Zeichner, Grafiker, Autor, Plakatkünstler, Illustrator und Fotograf. Sein grafisches Oeuvre umfasst ca. 4.000 Blätter sowie 47 Radierfolgen. Schon während seiner Schulzeit offenbarte sich Janssens Zeichentalent. Von 1946 bis 1951 studierte er bei Alfred Mahlau an der Landeskunstschule in Hamburg. Mahlau nahm Janssen als Meisterschüler an und förderte diesen, so dass er von 1952 bis1956 für den Buntpapierfabrikanten Guido Dessauer in Aschaffenburg arbeiten durfte. 1957 erlernte Janssen von Paul Wunderlich die Technik des Radierens, die zu seiner präferierten grafischen Technik werden sollte. Ab 1963 wendet der Künstler sich zunehmend dem Medium der Zeichnung zu. Mit diesem Medium reflektiert er sich über die Jahre in zahlreichen Selbstporträts. Seine Künstlerexistenz thematisierte Janssen in zahlreichen Selbstporträts und ironischen verschlüsselten Darstellungen. In dieser Farbzeichnung zeigt er sich als Karikatur seiner selbst und zugleich als Allegorie der Zeichenkunst. In ganzer Figur steht er mit überdimensioniertem Bleistift in der Hand da. Um die Hüfte herum oder die Hüfte praktisch ersetzend erkennt man eine Dose mit Schraubverschluss, die er als Geschlechtsteil umdeutet. Es handelt sich dabei um eine Dose mit Fixativ, einem Malmittel, das im Künstlerbedarf zu kaufen ist und mit dem Zeichnungen übergangen werden können, damit sie auf dem Papier nicht leicht verwischen. So erklärt sich der Bildtitel "Ficksativ gruss", der mit ck geschrieben als spezieller Gruß des Künstlers umgedeutet wird. Janssen hatte als manischer Zeichner großen Bedarf an Fixativ. Ohne konnte er nicht auskommen, so dass er es gerne als Geschenk von Besuchern annahm. An der Innenseite seiner Eingangstür hatte er von Hand den Aufruf an alle, die nach dem Besuch wieder hinausgingen, geschrieben: "Das, was ihr verdammten Sauerstoffverbraucher, Nassauer + Ignoranten plus Egoisten rausschleppt! DAS sollt ihr mitbringen: z. B. Fixativ, Mattlack, nur zum Beispiel / Ihr Schweine."

Horst Janssen (1929 Wandsbeck - 1995 Hamburg) (F)
'Ficksativ grüss!', pencil and coloured pencil drawing on paper, sheet size 36 cm x 21.5 cm, signed, dated 10.4.81, inscribed 'Ficksativ grüss! K is ein holen.', mounted

Provenance: Private collection, Ruhrgebiet, acquired directly from the artist

''THIS is what you should bring: e.g. fixative, matte varnish, just for example / You swine.'' (a handwritten notice by Horst Janssen on his front door, quoted in: Albrecht, Henning: Horst Janssen. Ein Leben, Reinbek 2016.)

Horst Janssen was born in Hamburg on 14th November 1929, and was one of the most prolific draftsmen and graphic artists of the 20th century. He was a draftsman, graphic artist, author, poster artist, illustrator and photographer. His graphic oeuvre includes approximately 4,000 sheets as well as 47 series of etchings. Janssen's talent for drawing was already evident during his school years. From 1946 to 1951 he studied with Alfred Mahlau at the Landeskunstschule in Hamburg. Mahlau accepted Janssen as a master pupil and encouraged him, allowing him to work for the coloured paper manufacturer Guido Dessauer in Aschaffenburg from 1952 to 1956. In 1957 Janssen learned the technique of etching from Paul Wunderlich, which was to become his preferred printing technique. As of 1963 the artist increasingly turned to the medium of drawing. Over the years, he reflected on himself with this medium in numerous self-portraits. Janssen reflected upon his existence as an artist in numerous self-portraits and ironic coded depictions. In this colour drawing he depicts himself in caricature as an allegory of the art of drawing. He stands with an oversized pencil in hand and, in place of his pelvis, a large screw-top can juts out like an erection. It is a can of fixative, a painting medium that can be purchased in any art supply store and sprayed over paintings to stop them smudging as easily. This explains the title of the picture ''Ficksativ gruss'', which is written with ck to form a German curse word and reinterpreted as a special greeting from the artist. Janssen, a manic draftsman, needed a great deal of fixative. He could not do without, so he gladly accepted it as a gift from visitors. On the inside of his front door he wrote as a kind of warning to those leaving after a visit: ''This what you damned oxygen consumers, Nassauer + ignoramuses plus egoists drag out! THIS is what you should bring: e.g. fixative, matte varnish, just for example / You swine.''

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