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Jan Brueghel d. J., 1601 – 1678 und Hendrik van Balen, 1575 – 1632, DIANA UND IHRE GEFÄHRTINNEN IM SCHLAF BELAUSCHT VON SATYRN

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Öl auf Kupfer.
45,7 x 61,2 cm.

Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 12. Februar 2022.

Das Bildthema entstammt der antiken Mythologie, durch den Schriftsteller Ovid überliefert. Mehrere Künstler – insbesondere im 17. Jahrhundert – haben sich dem Motiv angenommen, wie etwa Frans Snyders (Museum Kassel). Wie auch Rubens, so haben die Künstler im Gegensatz zu einer früheren prüden Zeit solche antiken Themen als Gelegenheit gesehen, Nacktheit darstellen zu dürfen.
Hier im Bild haben sich die jungen Nymphen um ihre Herrin Diana zum Schlaf nach der Jagd unter einem Baum und einem schützenden großen Velum gruppiert. Sie sitzen und lagern auf farbigen Tüchern, tief eingenickt. Dabei werden sie von zwei jugendlichen Satyrn belauscht, von denen der eine das Dachvelum hochhält, der andere das rote Seidentuch einer Nymphe ergreift. Einzig Diana selbst und die neben ihr Sitzende scheinen mit halbgeöffneten, aber noch schlaftrunkenen Augen aufmerksam zu werden. Dass der Übermut der Satyrn bittere Folgen haben wird, beweist das parallel dazu tradierte Thema, wonach der Jäger Aktäon ebenfalls seine Neugier damit bezahlen musste, dass er in einen Hirsch verwandelt und von den Jagdhunden zerrissen wurde. Höchst abwechslungsreich und in hoher Qualität gemalt sind die Jagdgeräte am Boden rechts und am Baum links sowie das erlegte Wild im Vordergrund. Die Wiedergabe des hellen Inkarnats der Frauengestalten jedoch überwiegt in der Bildwirkung vor mälde ist in Zusammenarbeit der beiden genannten Künstler entstanden. Jeweils beste Könner auf den einzelnen Gebieten haben so Werke geschaffen, wie sie von einem Einzelnen gewöhnlich nicht zu leisten war. So sind hier die Figuren der Beitrag des Hendrick van Balen. Während die schlankeren Körperformen seiner frühen Werke noch von Hans Rottenhammer beeinflusst waren, zeigen sie sich hier deutlich bereits in der Auffassung des P. P. Rubens. A.R.

Literatur:
Vgl. Klaus Ertz, Jan Brueghel der Jüngere. Die Gemälde mit kritischem Oeuvrekatalog, Freren 1984.
Vgl. Bettina Werche, Hendrick van Balen. Ein Antwerpener Kabinettmaler der Rubenszeit, Turnhout 2004.
Vgl. Klaus Ertz, Christa Nietze-Ertz, Jan Brueghel d. Ä. Kritischer Katalog der Gemälde, Bd. I-IV, Lingen 2008-10. (1321606) (11)

Jan Brueghel the Younger, 1601 – 1678
and Hendrik van Balen, 1575 – 1632
THE SLEEPING DIANA AND HER COMPANIONS BEING SPIED ON BY SATYRSOil on copper.
45.7 x 61.2 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dr Klaus Ertz, Lingen, 12 February 2022.

Literature:
cf. Klaus Ertz, Jan Brueghel der Jüngere. Die Gemälde mit kritischem Oeuvrekatalog, Freren 1984.
cf. Bettina Werche, Hendrick van Balen. Ein Antwerpener Kabinettmaler der Rubenszeit, Turnhout 2004.
cf. Klaus Ertz, Christa Nietze-Ertz, Jan Brueghel d. Ä. Kritischer Katalog der Gemälde, vol. I-IV, Lingen 2008-10.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
Unlock
Time, Location
30 Jun 2022
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Kupfer.
45,7 x 61,2 cm.

Beigegeben eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 12. Februar 2022.

Das Bildthema entstammt der antiken Mythologie, durch den Schriftsteller Ovid überliefert. Mehrere Künstler – insbesondere im 17. Jahrhundert – haben sich dem Motiv angenommen, wie etwa Frans Snyders (Museum Kassel). Wie auch Rubens, so haben die Künstler im Gegensatz zu einer früheren prüden Zeit solche antiken Themen als Gelegenheit gesehen, Nacktheit darstellen zu dürfen.
Hier im Bild haben sich die jungen Nymphen um ihre Herrin Diana zum Schlaf nach der Jagd unter einem Baum und einem schützenden großen Velum gruppiert. Sie sitzen und lagern auf farbigen Tüchern, tief eingenickt. Dabei werden sie von zwei jugendlichen Satyrn belauscht, von denen der eine das Dachvelum hochhält, der andere das rote Seidentuch einer Nymphe ergreift. Einzig Diana selbst und die neben ihr Sitzende scheinen mit halbgeöffneten, aber noch schlaftrunkenen Augen aufmerksam zu werden. Dass der Übermut der Satyrn bittere Folgen haben wird, beweist das parallel dazu tradierte Thema, wonach der Jäger Aktäon ebenfalls seine Neugier damit bezahlen musste, dass er in einen Hirsch verwandelt und von den Jagdhunden zerrissen wurde. Höchst abwechslungsreich und in hoher Qualität gemalt sind die Jagdgeräte am Boden rechts und am Baum links sowie das erlegte Wild im Vordergrund. Die Wiedergabe des hellen Inkarnats der Frauengestalten jedoch überwiegt in der Bildwirkung vor mälde ist in Zusammenarbeit der beiden genannten Künstler entstanden. Jeweils beste Könner auf den einzelnen Gebieten haben so Werke geschaffen, wie sie von einem Einzelnen gewöhnlich nicht zu leisten war. So sind hier die Figuren der Beitrag des Hendrick van Balen. Während die schlankeren Körperformen seiner frühen Werke noch von Hans Rottenhammer beeinflusst waren, zeigen sie sich hier deutlich bereits in der Auffassung des P. P. Rubens. A.R.

Literatur:
Vgl. Klaus Ertz, Jan Brueghel der Jüngere. Die Gemälde mit kritischem Oeuvrekatalog, Freren 1984.
Vgl. Bettina Werche, Hendrick van Balen. Ein Antwerpener Kabinettmaler der Rubenszeit, Turnhout 2004.
Vgl. Klaus Ertz, Christa Nietze-Ertz, Jan Brueghel d. Ä. Kritischer Katalog der Gemälde, Bd. I-IV, Lingen 2008-10. (1321606) (11)

Jan Brueghel the Younger, 1601 – 1678
and Hendrik van Balen, 1575 – 1632
THE SLEEPING DIANA AND HER COMPANIONS BEING SPIED ON BY SATYRSOil on copper.
45.7 x 61.2 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dr Klaus Ertz, Lingen, 12 February 2022.

Literature:
cf. Klaus Ertz, Jan Brueghel der Jüngere. Die Gemälde mit kritischem Oeuvrekatalog, Freren 1984.
cf. Bettina Werche, Hendrick van Balen. Ein Antwerpener Kabinettmaler der Rubenszeit, Turnhout 2004.
cf. Klaus Ertz, Christa Nietze-Ertz, Jan Brueghel d. Ä. Kritischer Katalog der Gemälde, vol. I-IV, Lingen 2008-10.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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30 Jun 2022
Germany, Munich
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