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LOT 311

Jan Brueghel d. J., 1601 Antwerpen – 1678 ebenda, BlumenKORB mit Pfingstrose

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Öl auf Holz.
48,5 x 65 cm.
In aufwändig teilweise à jour gearbeitetem Louis XV-Rahmen.

Beigegeben im Original eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen, welcher die Eigenhändigkeit des hier angebotenen Gemäldes bestätigt und es in die 1640er-Jahre datiert. Anbei auch eine Pigmentanalyse von Prof. Dr. Manfred Schreiner, Ordinarius für Farbenlehre und Farbenchemie, Akademie der Bildenden Künste Wien, vom April 2022. Schreiner stellt zusammenfassend fest, „dass in dem Gemälde ‚Korb mit bunten Blumen‘, Jan Brueghel d.J. (1601-1678) [...] Farbmittel nachzuweisen sind, welche seit der Antike bekannt und in der europäischen Malerei in Verwendung sind: Bleiweiß, Zinnober, Azurit und ein kupferhaltiges Grünpigment. Vor allem der Nachweis von Blei-Zinngelb lässt auf eine Entstehung der Darstellung im 17. Jh. schließen. Farbmittel, welche erst seit dem 18. oder 19. Jh. bekannt sind, konnten in den originalen Farbpartien nicht nachgewiesen werden. Aus materialtechnologischer Sicht ist daher kein Einwand gegen die Entstehung des Gemäldes in der Schaffensperiode von Jan Brueghel d.J. (1601-1678) zu erheben.“

Auf einer horizontal den Raum gliedernden Tischplatte, die über eine Tischzarge zu ragen scheint, steht zentral ein Korb, wie wir ihn auch von anderen Gemälden Brueghels kennen mit feinem Flechtwerk und Durchblicken, die verschiedenfarbige Blüten innerhalb des Korbes erkennen lassen. Während der florale Inhalt des blickdurchlässigen Korbes begrenzt ist, steigen feuerwerksgleich Blüten unterschiedlichster Couleur aus dem Flechtgitter und füllen den gesamten Bildraum. Neben einer Pfingstrose sind Klatschmohn, Vergissmeinnicht, teils gefüllte Rosen, gelbe Windröschen, Narzisse und Glockenblumen zu sehen, deren Blüten und Knospen teils auf der Stellfläche liegen, die Kante überkragen und somit einen Bezug zum Betrachterraum zu erlangen suchen. Das Gemälde erhält einen dekorativen Wert mit einer unterschwelligen symbolischen Bedeutung für die Eitelkeit. Die vergängliche Schönheit eines Blumenstraußes feiert die göttliche Schöpfung und lädt uns ein, über die Kurzlebigkeit des Lebens nachzudenken. Die extreme Sorgfalt, mit der die Frische und der Glanz dieser Blumen wiedergegeben werden, spiegelt auch den Geschmack für ästhetischen Genuss und Kontemplation wider – typisch für eine kultivierte Gesellschaft.

Literatur:
Vgl. Klaus Ertz, Jan Brueghel. Flemish painters in the circle of the great masters, Freren 1984, Bd. I, S. 449 ff. (1320951) (13)

Jan Brueghel the Younger,
1601 Antwerp – 1678 ibid.
FLOwer BASKET with PeoniesOil on panel.
48.5 x 65 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dr Klaus Ertz, Lingen, confirming authenticity of the painting and dating it into the 1640s. Also attached is a pigment analysis by Professor Dr Manfred Schreiner, professor for colour theory and colour chemistry, Academy of Fine Arts Vienna, from April 2022. Schreiner states in summary, that in the painting “Basket with colourful Flowers” by Jan Brueghel the Younger (1601-1678) paints can be found that have been known since antiquity and are used in European painting: lead white, vermilion, azurite, and a green pigment containing copper. Evidence of lead-pewter yellow implies the painting’s creation in the 17th century. Paints, which have only been known since the 18th or 19th century could not be found in the original areas of colouration. From a material-technological point of view, there is no objection to the painting being created during the creative period of Jan Brueghel the Younger (1601-1678).

Literature:
cf. Klaus Ertz, Jan Brueghel. Flemish painters in the circle of the great masters, Freren 1984, vol. I, pp. 449 ff.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
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Time, Location
30 Jun 2022
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Holz.
48,5 x 65 cm.
In aufwändig teilweise à jour gearbeitetem Louis XV-Rahmen.

Beigegeben im Original eine Expertise von Dr. Klaus Ertz, Lingen, welcher die Eigenhändigkeit des hier angebotenen Gemäldes bestätigt und es in die 1640er-Jahre datiert. Anbei auch eine Pigmentanalyse von Prof. Dr. Manfred Schreiner, Ordinarius für Farbenlehre und Farbenchemie, Akademie der Bildenden Künste Wien, vom April 2022. Schreiner stellt zusammenfassend fest, „dass in dem Gemälde ‚Korb mit bunten Blumen‘, Jan Brueghel d.J. (1601-1678) [...] Farbmittel nachzuweisen sind, welche seit der Antike bekannt und in der europäischen Malerei in Verwendung sind: Bleiweiß, Zinnober, Azurit und ein kupferhaltiges Grünpigment. Vor allem der Nachweis von Blei-Zinngelb lässt auf eine Entstehung der Darstellung im 17. Jh. schließen. Farbmittel, welche erst seit dem 18. oder 19. Jh. bekannt sind, konnten in den originalen Farbpartien nicht nachgewiesen werden. Aus materialtechnologischer Sicht ist daher kein Einwand gegen die Entstehung des Gemäldes in der Schaffensperiode von Jan Brueghel d.J. (1601-1678) zu erheben.“

Auf einer horizontal den Raum gliedernden Tischplatte, die über eine Tischzarge zu ragen scheint, steht zentral ein Korb, wie wir ihn auch von anderen Gemälden Brueghels kennen mit feinem Flechtwerk und Durchblicken, die verschiedenfarbige Blüten innerhalb des Korbes erkennen lassen. Während der florale Inhalt des blickdurchlässigen Korbes begrenzt ist, steigen feuerwerksgleich Blüten unterschiedlichster Couleur aus dem Flechtgitter und füllen den gesamten Bildraum. Neben einer Pfingstrose sind Klatschmohn, Vergissmeinnicht, teils gefüllte Rosen, gelbe Windröschen, Narzisse und Glockenblumen zu sehen, deren Blüten und Knospen teils auf der Stellfläche liegen, die Kante überkragen und somit einen Bezug zum Betrachterraum zu erlangen suchen. Das Gemälde erhält einen dekorativen Wert mit einer unterschwelligen symbolischen Bedeutung für die Eitelkeit. Die vergängliche Schönheit eines Blumenstraußes feiert die göttliche Schöpfung und lädt uns ein, über die Kurzlebigkeit des Lebens nachzudenken. Die extreme Sorgfalt, mit der die Frische und der Glanz dieser Blumen wiedergegeben werden, spiegelt auch den Geschmack für ästhetischen Genuss und Kontemplation wider – typisch für eine kultivierte Gesellschaft.

Literatur:
Vgl. Klaus Ertz, Jan Brueghel. Flemish painters in the circle of the great masters, Freren 1984, Bd. I, S. 449 ff. (1320951) (13)

Jan Brueghel the Younger,
1601 Antwerp – 1678 ibid.
FLOwer BASKET with PeoniesOil on panel.
48.5 x 65 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dr Klaus Ertz, Lingen, confirming authenticity of the painting and dating it into the 1640s. Also attached is a pigment analysis by Professor Dr Manfred Schreiner, professor for colour theory and colour chemistry, Academy of Fine Arts Vienna, from April 2022. Schreiner states in summary, that in the painting “Basket with colourful Flowers” by Jan Brueghel the Younger (1601-1678) paints can be found that have been known since antiquity and are used in European painting: lead white, vermilion, azurite, and a green pigment containing copper. Evidence of lead-pewter yellow implies the painting’s creation in the 17th century. Paints, which have only been known since the 18th or 19th century could not be found in the original areas of colouration. From a material-technological point of view, there is no objection to the painting being created during the creative period of Jan Brueghel the Younger (1601-1678).

Literature:
cf. Klaus Ertz, Jan Brueghel. Flemish painters in the circle of the great masters, Freren 1984, vol. I, pp. 449 ff.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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30 Jun 2022
Germany, Munich
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