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LOT 659

Jean-Baptiste Siméon Chardin, 1699 – 1779

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PORTRAIT DER MARGUERITE SAINTARD
Öl auf Leinwand.
129 x 97 cm.
Signiert „S. Chardin“.
In edlem, reich beschnitztem vergoldeten Rahmen.

Chardin kannte Marguerite Saintard mindestens schon seit 1724, doch heirateten sie erst 1731. Ca. fünf Jahre zuvor, also 1726, muss dieses wunderbare Gemälde entstanden sein, in welchem es Chardin gelingt, die Schönheit einer Frau in Einklang mit einem solch profanen Gegenstand, wie einem Eierkorb zu bringen. Fast das gesamte untere Viertel des Gemäldes wird eingenommen durch den roten Reifrock, welcher im Gegensatz steht zu den oberen drei Vierteln, welche durch einen dunklen, eine Landschaft andeutenden Hintergrund dominiert werden. Aus diesem roten Bildfeld erwächst der Oberkörper der Marguerite Saintard, einerseits in Petrolfarbener Seide, andererseits in weißem Inkarnat und fein gewirktem Stoff, welcher partiell den Rock überstreift und vermittels seiner Transluzidität die Bildfelder miteinander verbindet. Ihre Hand liegt auf einem Eierkorb, eine andere Hand hält einen Fliederzweig. Marguerite war die Tochter des Pariser Unternehmers Simon Louis Saintard und seiner Frau Francoise pantouflet. Ihre Eltern waren skeptisch, was die Hochzeit der Beiden anging. Zu unsicher war ihnen der Beruf von Jean-Baptiste Siméon Chardin, der erst 1728 von der Académie Royale de Peinture et de Sculpture akzeptiert wurde und erst danach größere Chancen hatte, seine Werke zu verkaufen. Und so wurde ein detaillierter (erster) Ehevertrag ausgehandelt, welcher 1723 fertig war. Die Hochzeit wurde dann jedoch aufgrund der finanziellen Lage verschoben und 1731 entstand ein zweiter Ehevertrag, welcher ohne die nun verstorbenen Schwiegereltern entstand. Schließlich wurde die Ehe in der Kirche Saint-Sulpice geschlossen. Da die Schwiegereltern nun nicht mehr lebten, schrumpfte auch die Mitgift auf ein Drittel des im ersten Vertrages genannten Betrages. (†)

Provenienz:
Marquis de Billothy, Orange.
Edward Julius Berwind, New York.
Miss Julia Berwind Bequest, 1953.

Ausgestellt:
Versailles, 1867, Nummer 121.
Columbus, Ohio, 1965, Nummer 1.

Literatur:
Georges Wildenstein, Chardin-Catalogue Raisonné, Nummer 9, Abb. 5. (1191953) (13)

Jean-Baptiste Siméon Chardin,
1699 – 1779

PORTRAIT OF MARGUERITE SAINTARD

Oil on canvas.
129 x 97 cm.
Signed “S. Chardin”.
In exquisite richly carved gilt frame.

Chardin was acquainted with Marguerite Saintard at least since 1724 but only married her in 1731. (†)

Provenance:
Marquis de Billothy, Orange.
J. Berwind, New York.
Miss Julia Berwind Bequest, 1953.

Exhibitions:
Versailles, 1867, no. 121
Columbus, Ohio, 1965, no. 1.

Literature:
G. Wildenstein, Chardin, catalogue raisonné, no. 9, ill. 5.

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Estimate
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Time, Location
27 Jun 2019
Germany, Munich
Auction House
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PORTRAIT DER MARGUERITE SAINTARD
Öl auf Leinwand.
129 x 97 cm.
Signiert „S. Chardin“.
In edlem, reich beschnitztem vergoldeten Rahmen.

Chardin kannte Marguerite Saintard mindestens schon seit 1724, doch heirateten sie erst 1731. Ca. fünf Jahre zuvor, also 1726, muss dieses wunderbare Gemälde entstanden sein, in welchem es Chardin gelingt, die Schönheit einer Frau in Einklang mit einem solch profanen Gegenstand, wie einem Eierkorb zu bringen. Fast das gesamte untere Viertel des Gemäldes wird eingenommen durch den roten Reifrock, welcher im Gegensatz steht zu den oberen drei Vierteln, welche durch einen dunklen, eine Landschaft andeutenden Hintergrund dominiert werden. Aus diesem roten Bildfeld erwächst der Oberkörper der Marguerite Saintard, einerseits in Petrolfarbener Seide, andererseits in weißem Inkarnat und fein gewirktem Stoff, welcher partiell den Rock überstreift und vermittels seiner Transluzidität die Bildfelder miteinander verbindet. Ihre Hand liegt auf einem Eierkorb, eine andere Hand hält einen Fliederzweig. Marguerite war die Tochter des Pariser Unternehmers Simon Louis Saintard und seiner Frau Francoise pantouflet. Ihre Eltern waren skeptisch, was die Hochzeit der Beiden anging. Zu unsicher war ihnen der Beruf von Jean-Baptiste Siméon Chardin, der erst 1728 von der Académie Royale de Peinture et de Sculpture akzeptiert wurde und erst danach größere Chancen hatte, seine Werke zu verkaufen. Und so wurde ein detaillierter (erster) Ehevertrag ausgehandelt, welcher 1723 fertig war. Die Hochzeit wurde dann jedoch aufgrund der finanziellen Lage verschoben und 1731 entstand ein zweiter Ehevertrag, welcher ohne die nun verstorbenen Schwiegereltern entstand. Schließlich wurde die Ehe in der Kirche Saint-Sulpice geschlossen. Da die Schwiegereltern nun nicht mehr lebten, schrumpfte auch die Mitgift auf ein Drittel des im ersten Vertrages genannten Betrages. (†)

Provenienz:
Marquis de Billothy, Orange.
Edward Julius Berwind, New York.
Miss Julia Berwind Bequest, 1953.

Ausgestellt:
Versailles, 1867, Nummer 121.
Columbus, Ohio, 1965, Nummer 1.

Literatur:
Georges Wildenstein, Chardin-Catalogue Raisonné, Nummer 9, Abb. 5. (1191953) (13)

Jean-Baptiste Siméon Chardin,
1699 – 1779

PORTRAIT OF MARGUERITE SAINTARD

Oil on canvas.
129 x 97 cm.
Signed “S. Chardin”.
In exquisite richly carved gilt frame.

Chardin was acquainted with Marguerite Saintard at least since 1724 but only married her in 1731. (†)

Provenance:
Marquis de Billothy, Orange.
J. Berwind, New York.
Miss Julia Berwind Bequest, 1953.

Exhibitions:
Versailles, 1867, no. 121
Columbus, Ohio, 1965, no. 1.

Literature:
G. Wildenstein, Chardin, catalogue raisonné, no. 9, ill. 5.

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Time, Location
27 Jun 2019
Germany, Munich
Auction House
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