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LOT 140

Jusepe de Ribera, genannt „lo Spagnoletto“, 1588/91 Xàtiva/ Valencia – 1652 Neapel, zug., CHRISTUS VOR DER KREUZIGUNG

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Öl auf Leinwand.
234 x 180 cm.

Das großformatige Altarblatt gibt die Szenerie in hoher Dramatik wieder, dies vor allem durch den betonten Hell-Dunkel-Kontrast. Jesus, nur mit einem Lendetuch bekleidet und hell erleuchtet, erhält besonderes Augenmerk vor dem dunklen Hintergrund und den verschattet wiedergegebenen Begleitfiguren. Jesus ist hier nach links sitzend wiedergegeben, die Beine parallel gestellt, in einer Z-förmigen Haltung, die durch den linken Arm nach rechts oben weitergeführt wird. Das rechte Handgelenk trägt noch das Fesselseil, während der linke Oberarm von einem dahinterstehenden Mann hochgehalten wird. Der Blick Jesu ist mehr fragend als leidend nach oben gerichtet, augenscheinlich um noch einen rettenden Hinweis von Gottvater zu erhalten. Drei Figuren an der linken Bildseite, darunter ein stehender Römer in Rüstung sowie ein Knecht, der bereits eine Holzbohrung am Kreuz vornimmt. Diese erfahren die Beleuchtung ebenso von links oben. Entgegen dem Ernst der Darstellung und entgegen der Gesichter der handelnden Figuren erscheint der Jüngling rechts hier lachend, was der Szenerie insgesamt besondere Brisanz gibt. Der Maler hat ganz offensichtlich den Unverstand des Jünglings hier zum Ausdruck bringen wollen. Höchst durchdachte Komposition, qualitätvolle Ausführung.

Bevor Ribera nach Neapel ging, studierte er bei Francisco Ribalta (1565-1628) in Valencia. In Rom setzte er sich mit den Werken Raffaelo Santis (1483-1520) und Agostino (1557-1602) und Annibale Carraccis (1560-1609) auseinander, in Parma und Modena mit denen von Antonio Allegri Correggio (um 1489-1534). Später stand er stark unter dem Einfluss von Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/71-1610). Die Qualität seiner Bilder erhoben ihn zum Hofmaler des Herzogs von Osuna sowie des Königs von Neapel. Im Jahr 1644 wurde er durch den Papst zum Ritter des Christusordens geschlagen. 1630 war er bereits Mitglied der Accademia di San Luca in Rom. Neben Caravaggio ist er der bedeutendste Naturalist der Neapolitanischen Malerei mit Betonung des Chiaroscuro. Ein Hauptmerkmal seines Wirkens ist die bewusste Wahl der Darstellung von meist alten, asketisch knochig-schlanken Gestalten wie Einsiedlern oder Philosophen. (1340751) (11)

Jusepe de Ribera,
also known as “lo Spagnoletto”,
1588/91 Xàtiva/ Valencia – 1652 Naples, attributed

CHRIST BEFORE CRUCIFIXION
Oil on canvas.
234 x 180 cm.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Estimate
Unlock
Time, Location
08 Dec 2022
Germany, Munich
Auction House
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Öl auf Leinwand.
234 x 180 cm.

Das großformatige Altarblatt gibt die Szenerie in hoher Dramatik wieder, dies vor allem durch den betonten Hell-Dunkel-Kontrast. Jesus, nur mit einem Lendetuch bekleidet und hell erleuchtet, erhält besonderes Augenmerk vor dem dunklen Hintergrund und den verschattet wiedergegebenen Begleitfiguren. Jesus ist hier nach links sitzend wiedergegeben, die Beine parallel gestellt, in einer Z-förmigen Haltung, die durch den linken Arm nach rechts oben weitergeführt wird. Das rechte Handgelenk trägt noch das Fesselseil, während der linke Oberarm von einem dahinterstehenden Mann hochgehalten wird. Der Blick Jesu ist mehr fragend als leidend nach oben gerichtet, augenscheinlich um noch einen rettenden Hinweis von Gottvater zu erhalten. Drei Figuren an der linken Bildseite, darunter ein stehender Römer in Rüstung sowie ein Knecht, der bereits eine Holzbohrung am Kreuz vornimmt. Diese erfahren die Beleuchtung ebenso von links oben. Entgegen dem Ernst der Darstellung und entgegen der Gesichter der handelnden Figuren erscheint der Jüngling rechts hier lachend, was der Szenerie insgesamt besondere Brisanz gibt. Der Maler hat ganz offensichtlich den Unverstand des Jünglings hier zum Ausdruck bringen wollen. Höchst durchdachte Komposition, qualitätvolle Ausführung.

Bevor Ribera nach Neapel ging, studierte er bei Francisco Ribalta (1565-1628) in Valencia. In Rom setzte er sich mit den Werken Raffaelo Santis (1483-1520) und Agostino (1557-1602) und Annibale Carraccis (1560-1609) auseinander, in Parma und Modena mit denen von Antonio Allegri Correggio (um 1489-1534). Später stand er stark unter dem Einfluss von Michelangelo Merisi il Caravaggio (1570/71-1610). Die Qualität seiner Bilder erhoben ihn zum Hofmaler des Herzogs von Osuna sowie des Königs von Neapel. Im Jahr 1644 wurde er durch den Papst zum Ritter des Christusordens geschlagen. 1630 war er bereits Mitglied der Accademia di San Luca in Rom. Neben Caravaggio ist er der bedeutendste Naturalist der Neapolitanischen Malerei mit Betonung des Chiaroscuro. Ein Hauptmerkmal seines Wirkens ist die bewusste Wahl der Darstellung von meist alten, asketisch knochig-schlanken Gestalten wie Einsiedlern oder Philosophen. (1340751) (11)

Jusepe de Ribera,
also known as “lo Spagnoletto”,
1588/91 Xàtiva/ Valencia – 1652 Naples, attributed

CHRIST BEFORE CRUCIFIXION
Oil on canvas.
234 x 180 cm.

This object has been individually compared to the information in the Art Loss Register data bank and is not registered there as stolen or missing.

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Time, Location
08 Dec 2022
Germany, Munich
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