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LOT 15523547415  |  Catalogue: Art

Laokoon.

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By Badalocchio, Sisto (1581 Parma - Ordogno 1647)
Radierung, auf Bütten mit Wasserzeichen: Lilie im Doppelkreis, darüber ein sechszackiger Stern. 38,3:30,2 cm. Literatur: Bartsch 33; Meyer, Künstler-Lexikon, Nr. 28: Mit der Adresse von Andrea Vaccari (Vaccario, Vaccaro), Rom 1606. - Guter Abdruck mit breitem Rand, horizontale Mittelfalte geglättet, kleiner Einriß im breiten Rand rechts sorgfältig restauriert, leichte Bräunung entlang des Außenrandes. Ein Jahrhundert nach der Auffindung der sogen. Laokoon-Gruppe wurde, vermutlich aus Anlaß dieses Jubiläums, die vorliegende Radierung herausgegeben. Badalocchio, über dessen Leben wenig verläßliche Daten überliefert sind, hat sie während seines Aufenthaltes in Rom 1606-1609 geschaffen, publiziert wurde sie von dem römischen Kupferstichverleger Vaccari. Die sogenannte Laokoon-Gruppe in den Vatikanischen Museen ist die bedeutendste Darstellung des Todeskampfes Laokoons und seiner Söhne in der Bildenden Kunst. Die Skulptur der Bildhauer Hagesandros, Polydoros und Athanadoros ist nur in einer Marmorkopie aus der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. oder dem Anfang des 1. Jahrhunderts n. Chr. überliefert. Das Original war vermutlich eine um 200 v. Chr. entstandene Bronzeplastik aus Pergamon, die nicht erhalten ist. Die römische Marmorkopie wurde am 14. Januar 1506 von Felice de Fredis in seinen Weinbergen nahe den Ruinen des Goldenen Hauses Neros auf dem Esquilin in Rom wiederentdeckt. Für die Menschen der Frührenaissance, die eben begonnen hatten, sich für die Antike zu begeistern, war der Fund geradezu spektakulär. Im Auftrag Papst Julius II. begutachteten der Architekt Giuliano da Sangallo (1445-1516) und der Bildhauer und Maler Michelangelo Buonarotti (1475-1564) die bei Plinius erwähnte Laokoon-Gruppe; Sangallo bestätigte ihre Echtheit. Noch im März des Jahres 1506 ging sie in die persönlichen Besitztümer des Papstes über. Die Laokoon-Gruppe gewann einen außerordentlichen Einfluß auf die Bildende Kunst und Kunsttheorie. Zahlreiche Künstler, die im 16. und 17. Jahrhundert Rom besuchten, um die Antike zu studieren, zeichneten u.a. diese Gruppe. Später im 18. Jahrhundert regte sie z.B. im Jahre 1766 den Dichter Lessing zu seiner Abhandlung Laokoon oder Über die Grenzen der Malerei und Poesie" an, in der er die Unterschiede zwischen Bildender Kunst und Literatur herausarbeitete. Auch Goethe und Johann Joachim Winckelmann beschäftigten sich in eigenen Arbeiten dezidiert mit der Laokoon-Gruppe.
Publication year:
Vendor: Galerie Joseph Fach GmbH

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Germany, Oberursel
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By Badalocchio, Sisto (1581 Parma - Ordogno 1647)
Radierung, auf Bütten mit Wasserzeichen: Lilie im Doppelkreis, darüber ein sechszackiger Stern. 38,3:30,2 cm. Literatur: Bartsch 33; Meyer, Künstler-Lexikon, Nr. 28: Mit der Adresse von Andrea Vaccari (Vaccario, Vaccaro), Rom 1606. - Guter Abdruck mit breitem Rand, horizontale Mittelfalte geglättet, kleiner Einriß im breiten Rand rechts sorgfältig restauriert, leichte Bräunung entlang des Außenrandes. Ein Jahrhundert nach der Auffindung der sogen. Laokoon-Gruppe wurde, vermutlich aus Anlaß dieses Jubiläums, die vorliegende Radierung herausgegeben. Badalocchio, über dessen Leben wenig verläßliche Daten überliefert sind, hat sie während seines Aufenthaltes in Rom 1606-1609 geschaffen, publiziert wurde sie von dem römischen Kupferstichverleger Vaccari. Die sogenannte Laokoon-Gruppe in den Vatikanischen Museen ist die bedeutendste Darstellung des Todeskampfes Laokoons und seiner Söhne in der Bildenden Kunst. Die Skulptur der Bildhauer Hagesandros, Polydoros und Athanadoros ist nur in einer Marmorkopie aus der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. oder dem Anfang des 1. Jahrhunderts n. Chr. überliefert. Das Original war vermutlich eine um 200 v. Chr. entstandene Bronzeplastik aus Pergamon, die nicht erhalten ist. Die römische Marmorkopie wurde am 14. Januar 1506 von Felice de Fredis in seinen Weinbergen nahe den Ruinen des Goldenen Hauses Neros auf dem Esquilin in Rom wiederentdeckt. Für die Menschen der Frührenaissance, die eben begonnen hatten, sich für die Antike zu begeistern, war der Fund geradezu spektakulär. Im Auftrag Papst Julius II. begutachteten der Architekt Giuliano da Sangallo (1445-1516) und der Bildhauer und Maler Michelangelo Buonarotti (1475-1564) die bei Plinius erwähnte Laokoon-Gruppe; Sangallo bestätigte ihre Echtheit. Noch im März des Jahres 1506 ging sie in die persönlichen Besitztümer des Papstes über. Die Laokoon-Gruppe gewann einen außerordentlichen Einfluß auf die Bildende Kunst und Kunsttheorie. Zahlreiche Künstler, die im 16. und 17. Jahrhundert Rom besuchten, um die Antike zu studieren, zeichneten u.a. diese Gruppe. Später im 18. Jahrhundert regte sie z.B. im Jahre 1766 den Dichter Lessing zu seiner Abhandlung Laokoon oder Über die Grenzen der Malerei und Poesie" an, in der er die Unterschiede zwischen Bildender Kunst und Literatur herausarbeitete. Auch Goethe und Johann Joachim Winckelmann beschäftigten sich in eigenen Arbeiten dezidiert mit der Laokoon-Gruppe.
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Vendor: Galerie Joseph Fach GmbH

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